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Kommentare - - Seite 921

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • O je ...

    30.01.2012, Fritz Kronberg
    Hier hat jemand zwar eine ganze Menge Physik gelernt, aber das Wesen der Naturwissenschaften nicht begriffen. Naturwissenschaften, also auch die Physik, haben nicht den Anspruch, Wahrheiten zu formulieren. Sie liefern Modelle, deren Güte sich anhand der zutreffenden (oder auch nicht) Vorhersagen über das Verhalten von Materie (im weitesten Sinn) bei bekannten Bedingungen beurteilen lässt. So lange eines dieser Modelle nicht durch die Realität widerlegt wurde, wird es als "wahr" betrachtet. Falls es zu einer Widerlegung kommt, wird versucht, das Modell zu verbessern. Meistens ergibt sich, dass ein Modell so gut ist, dass man es für einen bestimmten Bereich des Naturgeschehens als wahr betrachten kann, wie z. B. die Newtonsche Mechanik. Kein Physiker, der seine Sinne noch beisammen hat, wird versuchen, alles auf die Newtonsche Mechanik zurückzuführen, eben weil sie nicht uneingeschränkt gilt. Mir ist auch kein ernst zu nehmender Physiker bekannt, der versprochen hätte, ein Theoriegebäude zu errichten, das die gesamte Welt erklärt. So etwas tun nur Journalisten, aber das sind ohnehin Menschen, die es sich zum Beruf gemacht haben, über Dinge zu schreiben, von denen sie nichts verstehen. Offenbar gehört Tony Rothman zu eben dieser Sorte Menschen.
  • Reingelegte Experten

    30.01.2012, Detlef Schroedter, Hamburg
    Die Wirkung von Demokratien im Tierreich sind immer wieder beeindruckend.
    Dass man aus den zur Zeit noch sehr elementaren Experimenten Aussagen für die positive Wirkung "ahnungsloser" Stimmberechtigter in Demokratien bei komplexen Entscheidungsprozessen ableiten kann, geht aber aus meiner Sicht noch zu weit.
    Denn die Experimente haben in der Regel zwei wichtige Eigenschaften: a) Es gibt eine klare Lösung (gelb heißt Futter, blau heißt kein Futter) und b) diese wird plötzlich verändert (blau heißt Futter, gelb nicht).
    Die erste Eigenschaft ist kritisch, weil wir in den komplexen Entscheidungsprozessen der Gesellschaft solche klaren Lösungen nicht haben. Tatsächlich bilden sogar alle der von den Experten vorgetragenen Entscheidungsmöglichkeiten ein mögliches Optimum (zumindest gemäß der Expertenmeinung). Für die Fische wäre das etwa die Entscheidung zwischen dem vergifteten Futter, das sie alle langsam tötet (aber eventuell. langsam genug, um Nachkommen zu zeugen) und dem Futter, zwischen dem sich Fressfeinde tummeln, die einige von ihnen sofort töten. Welches ist das geringere Übel?
    Der zweite Punkt ist kritisch, da unsere Experten hoffentlich nicht damit rechnen müssen, dass sich die Regeln, nach denen sie ihre Entscheidungsvorschläge aufgebaut haben, plötzlich ändern. Dann wäre ihre Aussagekraft sowie nur zufällig.
    Aus den Demokratie-Experimenten sehe ich zur Zeit vor allem zweies: Die Macht der Evolution, auch alte, unreflektierbare, eventuell sogar genetisch determinierte Verhaltensmuster sozialer Gemeinschaften durchbrechen zu können, wenn sie die Umwelt ändert. Und einen Konsens auch ohne Alphatier treffen zu können, wenn zwischen verschiedenen Alternativen entschieden werden muss, von denen sich keine besonders auszeichnet.
    Für alles weitere warte ich lieber noch auf differenziertere Experimente.
  • angeregt :-)

    30.01.2012, Volker Biallaß
    Die An- bzw Aufgebrachtheit, mit der viele hier reagieren, erstaunt mich nun doch. Wie kann ein Autor so viele Leser/Teilchen anregen, wenn er tatsächlich fundamental daneben liegen sollte?

    Keine Erregung ohne erfolgreiche Koppelung, Vorzeichen hin oder her.

    Carl Friedrich von Weizäcker merkte zur Kopenhagener Deutung an:
    »"Was beobachtet worden ist, existiert gewiss; bezüglich dessen, was nicht beobachtet worden ist, haben wir jedoch die Freiheit, Annahmen über dessen Existenz oder Nichtexistenz einzuführen." Von dieser Freiheit macht sie dann denjenigen Gebrauch, der nötig ist, um Paradoxien zu vermeiden.«

    Mir scheint, als würden mit genau diesem Verfahren dem Autor nun genau die Impulse zugeschoben, die nötig sind, um Paradoxien zu verschleiern. Oder anders gesagt, viele Begriffe wie z.B. Vorstellung werden in der Kritik weitaus unschärfer und beliebiger geführt, als es sich im Essay selbst beobachten lässt.

    Wenn ich einem ungenehmen Text [oder noch viiiiel einfacher gleich seinem Autor bzw dessen Genese] Sinn- und Zusammenhanglosigkeit unterstelle, dann habe ich ihn abgefertigt. Es scheint hier eine Tendenz zutage zu treten, die sich in ihrer Ehre verletzt fühlt und nicht mehr als eine Abfertigung im Sinn hat (so wie der GRID am CERN im Wesentlichen ja auch nur an der Eliminierung des Nichtssagenden malocht).

    Unterstellt man aber, dass Princeton kein Schilda ist, dann kann man dem Essay Zusammenstellungen entnehmen, die weniger auf die Ehre der Pyhysik als auf das Ehrgefühl vieler Physiker abzielen, die ehedem spannende und das Agreement der Physiker strapazierende Fragestellungen wach halten wollen.

    Kann es selbstverständlich sein, dass die Wirklichkeit nicht selbstverständlich ist? Anhand der meisten Kommentare müsste dem so sein, dann aber wohl nicht wirklich, ja vielleicht sogar wirklich nicht :-))

    Die 'Erfahrbarkeit' der Quantenphysik unterscheidet sich meines laienhaften Erachtens nicht fundamental von den Erfahrbarkeiten der makroskopischen Welt, denn man kann den Umgang mit dem Mikroskop durchaus so trainieren, dass es als eine Verfeinerung des evolutiv entstandenen Augenapparates zur Normalität zuzurechnen ist. Bezüglich der Mathematik ist es nicht anders, auch hier ist ein Apparat angeboren, kann trainiert und mit Werkzeugen aufgerüstet werden.

    Was kritisiert Rothman nun anderes, als dass viele abgeschlossene Studiengänge gerne abgeschlossene Zusammenhänge darbieten, den Fokus so verschieben, dass zwischen Technik und Wissenschaft gar nicht mehr unterschieden wird, da die Wissenschaft verzichtbar wird, sich die Technik verselbstständigt hat.

    Dass man vieles nicht so sehen und betrachten darf, wie gemeint wird, dass der Autor es eben so präsentiere, da es nicht anders in das Verständnis passt, weckt in mir die Angst, dass es um die 'Wahr'nehmung nicht immer gut bestellt ist, dass sich da ein technischer (gar technokratischer) Dogmatismus einwurzeln könne, wo der Boden lieber locker und der Erosion aufgeschlossen bleiben müsste.
  • Religion kann keine Wissenschaft sein

    30.01.2012, Dr. Joachim Hradetzky, Naturwissenschaftler
    Die von Christian Trapp beanspruchte Wissenschaftlichkeit der Theologie lässt sich schlicht an folgenden fundamentalen Hypothesen überprüfen:

    A: "Gott existiert" (Standpunkt der Theologie). Diese Behauptung ist nicht falsifizierbar, da Nichtexistenz grundsätzlich nicht bewiesen werden kann. Also genügt diese Aussage keinesfalls wissenschaftlichen Ansprüchen und das auf ihr beruhende Glaubensgebäude ist mit Wissenschaft nicht vereinbar. Diese Aussage ist ein Dogma.

    B: "Gott existiert nicht" (Standpunkt der Wissenschaft). Diese Behauptung ist falsifizierbar, ein einziger objektiver und wissenschaftlich haltbarer Beweis für das Wirken eines Gottes würde ausreichen, um sie zu widerlegen. Den gibt es aber bislang nicht.

    Wohlgemerkt: Die These „Gott existiert nicht“ wird hiermit nicht bewiesen, sie kann aber solange aufrechterhalten werden, solange kein Gegenbeweis vorgelegt wird.
  • Einfluss des Mondes

    30.01.2012, Franz-Stephan Beyer, Dresden
    Im Artikel wird richtig erklärt, dass zunächst simple Lichtsensoren die frühen Tiere über Tag und Nacht und die Jahreszeiten informierten. Es sei daran erinnert, dass man schon immer das halbe Leben in der Nacht verbringt und dann der Mond mit seinen verschiedenen hellen Phasen leuchtet. Dieser Rhythmus informiert über die teilweise dramatischen Veränderungen der Gezeitenhübe an den Meeresküsten (Springtiden und Nipptiden), auf die die dort lebenden Tiere ihr Verhalten bis heute angepasst haben und sich dabei am Mondlicht orientieren. Also nicht immer nur an die Sonne denken, der Mond ist auch noch da.
  • Zwei Tippfehler und eine Ungenauigkeit

    30.01.2012, Wolfgang Fischer
    Grüß Gott!
    Zwei Tippfehler:
    1. Seite 91: Bildbeschreibung: 1/2 statt 1/2 h.
    2. Seite 92: Für N = 10^6 statt N = 106.

    Ungenauigkeit:
    Seite 92: letzte Zeile in der linken Spalte: ... aber der Logarithmus nur etwa (oder rund) 20 statt ... nur 20.

    MfG
  • Verlangsamung des Lichts erst seit 1999?

    28.01.2012, Dr. Michael Komma
    Auf Seite 49 liest man die Bildunterschrift:
    "1999 gelang es einem Team um die Dänin Lene Hau von der Harvard University erstmals, die Gruppengeschwindigkeit von Licht zu verlangsamen."

    Das soll wohl heißen "_entscheidend_ zu verlangsamen"? Sorry, aber solche Schlampereien sollten zumindest in einem Titelthema nicht passieren. Dass Licht durch ein Stück Glas oder einfach Luft verlangsamt wird (egal welche Geschwindigkeit) wußte die breite Öffentlichkeit schon vor 1999 - hoffentlich!

    Ein Hinweis auf

    http://news.harvard.edu/gazette/1999/02.18/light.html

    wäre hilfreich. Dort steht:

    "Such an exotic medium can be engineered to slow a light beam 20 million-fold from 186,282 miles a second to a pokey 38 miles an hour."
  • Naturwissenschaft - Beweise? Religion - Glaube?

    28.01.2012, Friedrich Gebhard
    Ich dachte immer, nur Religionen, Sprachen und andre Dinge müsste man hinnehmen wie sie sind. Wie laut schrien doch manche, dass in den Naturwissenschaften alles wasserdichte, hieb- und stichfeste Beweise seien. Nun zur Dunklen Materie und Energie auch das noch! Mein Weltbild gerät ins Wanken!
  • Warum das Gejammer?

    27.01.2012, Klaus Teutenberg
    Grundlegende Naturgesetze müssen von den Umwelteinflüssen abstrahieren: bei den newtonschen Gesetzen von der Reibung. Die beiden Phänomene haben sowenig miteinander zu tun wie das
    Fallgesetz mit der Aerodynamik. Und in der Federgleichung steht die Federkonstante für ihre MaterialeigenscGhaft. Soll man da etwa Festkörperphysik betreiben?

    Seinem letzten Satz (... man soll die Beschreibung nicht mit Verständnis verwechseln) kann man mit Richard Feynman ("Wer behauptet, er habe die Quantenmechanik verstanden, der hat sie nicht verstanden.") zustimmen.
  • Mit Holz und Stroh gehts auch

    26.01.2012, Peter Altreuther
    Die dargestellten biologischen Verfahren bestechen wegen ihrer Neuigkeit, nicht aber wegen ihrer Effektivität. Schon die exotischen Ausgangsprodukte machen aber die meisten der möglichen Umwandlungen nicht besonders effektiv, es sei denn es gelänge den Wirkungsgrad der beschriebenen Reaktionen deutlich zu erhöhen.
    Schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts hat man Kohle zu ölartigen Produkten umgesetzt - Fischer-Tropsch-Verfahren - , Während des Krieges wurde ein Großteil des in Deutschland nötigen Kraftstoffs auf diese Weise erzeugt. Moderne Verfahren können Restholz und Stroh sowie anderes organische (Pflanzen-)Material anstelle von Kohle mit Wasserstoff zu Kraftstoffen umsetzen. Diese sind allerdings erst wirtschaftlich, wenn die Kosten des natürlichen Öls pro Barrel auf über 130 € gestiegen sind - das kann ja in wenigen Jahren passieren.
    Ob die rein biologischen Verfahren mehr als wissenschaftliche Bedeutung erlangen, ist im Moment nicht abzusehen.
  • Heutige Theologie und Wissenschaft

    26.01.2012, Aaron
    Allgemein hat die gegenwärtige Theologie der Naturwissenschaft kaum etwas entgegenzusetzen. Sie ist mit ihr nicht kompatibel. Allerdings gibt es inzwischen Freudiges zu berichten. Die Grundsatzstudie [url=http://www.mister-wong.de/doc/theologisieren-heute_260369903/]"Theologisieren heute"[/url] könnte neue Wege eröffnen. Die Theodizeefrage löst sich mit der Reinkarnationsfrage: http://www.mister-wong.de/doc/sind-reinkarnation-und-christlicher-glaube_260314071/

    Da die Physik nicht länger als grundlegende Wissenschaft gelten kann ( http://der-philosoph.cms4people.de/50.html ), kommt eine Ganzheitswissenschaft zu ihrem Recht, die ihrem Wesen nach Philosophie ist. Hier zeigt sich ganzheitliches Denken: http://geheimnisdesmenschen.blogspot.com/search/label/Vom%20Sinn%20des%20Kosmos
  • Kann die Physik überhaupt die Welt erklären?

    26.01.2012, Aaron
    Kann die Welt, d.h. alles das was ist, überhaupt physikalisch erklärt werden? - Ich behaupte Nein!
    Diese Auffassung der Physik hat sich erst allmählich herausgebildet: [url=http://der-philosoph.cms4people.de/50.html]Genügt die Naturwissenschaft zur Erklärung der Welt?[/url].
    Nur ganzheitliches Denken vermag uns die Welt erklären. Hier finden wir einen schönen Ansatz dazu: [url=http://geheimnisdesmenschen.blogspot.com/search/label/Vom%20Sinn%20des%20Kosmos]Vom Sinn des Kosmos[/url]
  • Schwaches Interview

    26.01.2012, Alexander
    Muss den Vorrednern zustimmen. Dieses Interview ist höchst peinlich, sowohl für die Interviewerin als wie für den Interviewten. Wie sind hier im wissenschaftlichen Umfeld, da sollte der Herr Jokat doch in der Lage sein, konkrete Zahlen zu nennen, und diese dann zum Beispiel in Relation zu anderen Lärmquellen (z.B. Meeresbrandung) oder bekannten Untersuchungen zur Störwirkung von Lärm im Wasser setzen können. Schade dass Frau Zeibig hier nicht nachhakt und Herr Jokat mit seinem Wischiwaschi davon kommen lässt. Die Rechnerei mit dB in der Luft, die Herr Kohl hier durchführt, ist aber leider ziemlich sinnfrei, da natürlich auch die Hörorgane in Wasser ganz anders funktionieren. Außerdem dürfte der Lärm der Airguns nur sehr kurz sein und kein Dauerlärm.
  • Ernährung und Hygiene - menschenwürdige Lebensumstände

    26.01.2012, Uwe
    Ein starker Körper kommt mit vielen Erregern von selbst klar. Da sollte angesetzt werden,
    Ich habe hier das Gefühl, da bahnt sich ein Riesengeschäft an, bezahlt vom Steuerzahler.
    Danke mal wieder...
  • Unangemessene sprachliche Formulierung

    26.01.2012, Georg Wawczyniak
    In dem Artikel über die Fühlerschlangen werden in dem Kasten "Auf einen Blick" als Überschrift "Hinterlistiger Killerinstinkt" verwendet. Ich finde SdW sollte sich solcher Begriffe aus dem menschlichen Sozialverhalten völlig enthalten, da diese Tiere auf Grund ihrer genetischen Ausstattung diese Eigenschaft zum Nahrungserwerb einsetzen und nicht aus Mordlust.
    Es ist ärgerlich genug, dass viele Medien solche moralischen Kategorien auf Lebewesen immer wieder anwenden (siehe Killeralgen und ähnliche Auswüchse).

    Nachvollziehen kann ich die Überschrift des Artikels "Teuflische Krankheit" als ein Wortspiel im Zusammenhang mit dem Wort Beutelteufel. Ohne diesen etwas reißerischen Titel hätte ich mich auch für diesen Inhalt interessiert.

    Ich hoffe, dass die Redaktion sich etwas mehr bemüht, solche sprachlichen Entgleisungen in Zukunft zu unterbinden.
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