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Kommentare - - Seite 1060

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Diffamierung statt wissenschaftliche Diskussion

    23.12.2007, Ernst Beck, Postfach 1409, 79202 Breisach
    Der Autor des Kommentars zitiert unter anderem mich und meine Arbeit speziell meine Veröffentlichung in Energy&Environment Vol. 18/2: "180 Years of Atmospheric CO2 Gas Analysis by Chemical Methods", die ein 2faches Peer Review-Verfahren durchlaufen hat. Seine Semantik ist nahezu identisch mit seinem langjährigen Co-Autor Stefan Rahmstorf. Dabei verläßt er wie dieser den Boden sachlich wissenschaftlicher Auseinandersetzung, zumal es sich bei meiner Arbeit nicht um eine Arbeit aus seinem Fachbereich handelt, sondern um analytische Chemie, eine dem Autor fachfremde Disziplin.

    Meine Arbeit sei mit Fehlern gespickt, ich stütze mich auf fehlerhafte Messungen, ich sei als Biologe ein unechter Fachmann, meine Stimme unseriös. Gerne bin ich als gelernter Pflanzenphysiologe und Biochemiker dem Meteorologen Titz beim Thema Kohlenstoffdioxid behilflich. In dem kritisierten Papier untersuchte ich die in der Fachliteratur dokumentierten CO2-Messungen seit 1800 nach Gesichtspunkten der modernen analytischen Chemie mit dem Ziel einer Evaluierung, also fehlerhafte von akzeptablen zu selektieren, methodische und systematische Fehler zu quantifizieren. Dazu wurde aus über 390 Fachartikeln 138 Datenreihen mit mehr als 90 000 Werten seit 1812 selektiert, die ab 1857 innerhalb 3% Genauigkeit lagen und die an Meßstandorten unter kalibrierten Bedingungen durchgeführt wurden. Das Ergebnis war überraschend.

    Entgegen den Aussagen des IPCC, das nur insgesamt 38 historische Papiere betreffend CO2 teilweise fehlerhaft ausgewertet hatte ohne z.B. die verwendeten chemischen Methoden zu untersuchen, gab es vor den Messungen Charles Keelings 1957 auf Mauna Loa hochpräzise CO2-Messungen über mehrere Jahre, z.B. in Giessen zwischen 1939 und 1941 durch W. Kreutz mit einem korrigierten Mittelwert von 390 ppm. Der Gasanalysator von Kreutz war genauer als der von Keeling um 1960. Tatsächlich wurden diese Daten fälschlicherweise ignoriert oder von Keeling falsch bewertet, was zu einem nicht korrekten vorindustriellen CO2-Wert von ca. 290 ppm führte. Dieser lag tatsächlich im 19.Jh. bei 312 ppm. Außerdem ergab sich eine seit 1812 auf der Nordhemisphäre schwankende CO2-Kurve mit Maxima um 1825, 1857 und 1942. Bemerkenswerterweise ist der so rekonstruierte CO2-Verlauf zwischen 1875 und 1925 identisch innerhalb des Fehlerbereichs und er korreliert sehr genau mit der gemessenen Temperatur der Nordhemisphäre und der Antarktis im Gegensatz zu modernen Darstellungen des CO2-Verlaufs.

    Weiterhin und unbemerkt von allen Untersuchungen seit Keeling ergab sich eine CO2-Schwankung mit den Mondphasen, die auch in modernen Daten zu finden sind.

    Ich bin überzeugt, daß diese stärkere Differenzierung das Niveau des Kommentars angehoben hätte.

    Ernst Beck Dipl. Biol.
    Postfach 1409
    79202 Breisach
    Mail: egbeck@biokurs.de
    Stellungnahme der Redaktion

    Antwort von Sven Titz

    In meinem Kommentar stütze ich mich auf das einhellige Urteil kompetenter Wissenschaftler, wonach die Studie von Herrn Beck für die Klimaforschung ohne Wert ist. Eines der wichtigsten Argumente, das gegen seinen Artikel in Energy & Environment vorgebracht wird, hat mit der CO2-Hintergrundkonzentration zu tun. Sie ist nicht leicht zu messen, denn an vielen Orten an der Erdoberfläche steigt der CO2-Gehalt wegen lokaler Quellen immer wieder über den Hintergrundwert hinaus an (auf solche Messungen stützt sich Herr Beck). Doch an der in Eisbohrkernen eingeschlossenen Luft lässt sich erkennen, dass die CO2-Hintergrundkonzentration in den Jahrhunderten zwischen dem Ende der letzten Eiszeit und dem Beginn der Industriellen Revolution um den Wert 280 ppm herum lag. Erst in den vergangenen 150 Jahren ist die CO2-Hintergrundkonzentration rasant angestiegen - dieser Vorgang lässt sich anhand charakteristischer Isotope eindeutig auf menschliche Aktivitäten zurückführen und gilt in der Fachwelt als unumstritten.



    Herr Beck schreibt in seinem Leserbrief außerdem, Stefan Rahmstorf sei ein "langjähriger Co-Autor" von mir. Diese Aussage ist bestenfalls amüsant und hat folgenden Hintergrund: Als ich noch Doktorand an der Unversität Potsdam war, entstanden zwei Forschungsartikel, an deren Produktion Stefan Rahmstorf, meine Person und weitere Wissenschaftler beteiligt waren. Das ist alles.



    Über ernsthaft strittige Punkte in der Klimaforschung berichte ich als Journalist regelmäßig und kritisch (siehe beispielsweise meinen Spektrum-Artikel "Wolkige Projektionen" vom April 2007). Dabei geht es aber um vollkommen andere Dinge, als sie Herr Beck propagiert.

  • Vorreiter der Ideale

    21.12.2007, Erik Geibel, Zweibrücken
    Die durchaus schon gemischte Bilanz von Daniel Lingenböhl wird beim Blick in die Tagespresse weiter getrübt. Sigmar Gabriel hat nicht nur das luftige Bali-Outfit wieder abgelegt, sondern auch die Verve, mit der er Deutschland am anderen Ende der Welt als Zugpferd des Klimaschutzes verkaufte.

    Denn wenn die EU nun endlich Taten folgen lassen will, etwa mit empfindlichen Drohungen gegen Automobilbauer, bei denen nur die Marketingabteilung die Zeichen der Zeit erkannt hat, dann ist das auf einmal eine "Schlacht gegen die deutsche Industrie". Die USA werden - zu Recht - wegen ihrer Zögerlichkeit hinsichtlich konkreter Reduktionsziele diplomatisch abgestraft, aber auch das gesamte bundesdeutsche Kabinett will nun von konkreten Maßnahmen nicht mehr viel wissen, wenn die hiesige Industrie allzu starkem Druck zum Umdenken ausgesetzt wird.

    Das ist das eigentlich beunruhigende Fazit von Bali.
  • Kausales Prinzip

    21.12.2007, Jürgen Tristram, 30519 Hannover
    Den Ausführungen des Autors Martin Urban ist zuzustimmen. Ich möchte allerdings einen Aspekt aufgreifen, den ich für besonders bedeutsam halte.
    Meiner Ansicht nach zeichnet sich der Mensch vor allen anderen Lebensformen auf diesem Planeten durch seine Fähigkeit aus, kausal zu denken, d.h. seine gesamte Umwelt nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip zu beurteilen. Dieses Prinzip ermöglichte ihm nicht nur einerseits, seine Welt zu begreifen, sondern auch andererseits diese Welt entsprechend seiner Bedürfnisse umzugestalten und zu erobern.
    Wesentlich erscheint mir nun, dass dieses Prinzip für den Menschen universell zu gelten scheint. Der Mensch wendet diese Form der geistigen Auseinandersetzung damit nicht nur dann an, wenn "technische" Fragen zu klären oder Probleme zu lösen sind, sondern auch nicht-materielle, geistige Phänomene ihn bedrängen. Das kausale Prinzip gilt daher nicht nur für die "Außenwelt", sondern auch für den "inneren Kosmos" des Menschen, also im wesentlichen seine Gefühlswelt. Dass die "rationalen" und die "gefühlsbezogenen" Bereiche im menschlichen Gehirn nicht streng von einander getrennt existieren, sondern vielfältig miteinander verwoben sind, scheint aufgrund der Erkenntnisse der neueren Gehirnforschung als gesichert gelten zu können.
    Das bedeutet nun aber, dass der Mensch grundsätzlich nach dem "Warum" fragt, auch in Situationen, wo dies nach logischen Maßstäben oder dem Stand des "gesicherten" Wissens keinen Sinn macht. Also z.B. Fragen, weshalb ein naher Anverwandter bei einem Unfall stirbt, warum die Liebe zu einem Partner erlischt, weshalb das Böse in der Welt so oft triumphiert o.ä..
    Insbesondere diese Fragen bedrängen die Menschen jedoch sehr stark, weil sie grundlegende Gefühle ansprechen. Alle Personen, Institutionen und Lehren, die auf diese Fragen eindeutige, emotional befriedigende Antworten geben können, erhalten einen nicht zu überschätzenden Einfluss auf die Menschen. Und dieser Einfluss wird dadurch noch erheblich verstärkt, dass die vermeintliche Erklärung ja auch gleichermaßen und üblicherweise die richtigen Handlungsanweisungen liefert, diese nicht-rationale Welt "in den Griff" zu kriegen. So konnte (und kann) man naiven Menschen das persönliche Unglück mit dem falschen Lebenswandel "erklären", woraus sich als logisches Gegenstück die Anleitung zum "richtigen" Leben ergibt, was bedeutet, sein Leben zukünftig entsprechend den Prinzipien der Gemeinschaft der "Wissenden" zu führen. (Falls dann wieder ein Unglück geschieht, hat der Betreffende diese Prinzipien ganz offensichtlich nicht eingehalten. Niemals hat die "Lehre" Unrecht, sondern stets das Individuum.)
  • Zur Emanation eines wissenschaftlichen Themas

    21.12.2007, Prof. Dr. Karsten Löhr, Ulm
    „Umwelt“ ist nicht nur ein neues wissenschaftliches Thema, sondern erfordert auch meist eine neue wissenschaftliche Denkweise, die gelegentlich als ganzheitlich oder komplex [lat. complectere: verflechten] bezeichnet wird. In meiner Vorlesung zur „Umweltverträglicher Produktion und Recycling“ widme ich daher zum Schluss jeder Veranstaltung einen kleinen Teil der Frage: „Was verträgt die Umwelt?“ Dabei geht es dann um wissenschaftliches Arbeiten mit den Aspekten Systematik, Quantifizierung, Symmetrie, Experiment, Organisation und Management – aber auch um wissenschaftliches Denken mit den Aspekten Logik, Dialektik, Epagogik, Apodiktik, Elenktik, Epistemik … und Skepsis.

    Gerade mit dem Thema „Klimawandel“ lässt sich die Komplexität aus wissenschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen erläutern. Dazu habe ich folgende Argumentationskette zusammengetragen:

    1. Was sich ändert: Die Menschheit führt der Atmosphäre jährlich in etwa 22 Gt (Milliarden Tonnen) zusätzliches Kohlenstoffdioxid (CO2) zu. Dies entspricht etwa 1% des atmosphärischen CO2 von 2200 Gt. In den letzten 100 Jahren ist der CO2-Gehalt der Atmosphäre um etwa 15%, von unter 330 ppm auf fast 380 ppm, gestiegen.

    2. Was bleibt: Die Biosphäre tauscht jährlich etwa ein Viertel des gesamten CO2 mit der Atmosphäre, also etwa 440 Gt und somit das Zwanzigfache des menschlichen Beitrags. Das zusätzliche CO2 ist damit in erster Näherung vernachlässigbar und dient im Wesentlichen als zusätzliches „Futter“ für die assimilierenden Prozesse der Pflanzen.

    3. Was sich dennoch ändert: Die Temperatur der Atmosphäre wird vorwiegend durch Wasserdampf bestimmt. Das IPCC behauptete 1988, dass bereits eine geringe Temperaturerhöhung der Atmosphäre – durch zusätzliches CO2 – auch mehr Wasserdampf in der Atmosphäre nach sich zieht und in der Folge das gesamte Gleichgewicht destabilisiert.

    4. Was dennoch bleibt: Die unterjährigen Schwankungen des CO2-Gehalts mit den Jahreszeiten ist größer als die langjährigen Zuwächse – und doch folgt zuverlässlich jedes Jahr der Winter dem Sommer. Offenbar destabilisiert sich das Klima nicht so leicht. Ein höherer CO2-Gehalt führt zudem zu schnellerem Pflanzenwachstum, eine höhere Temperatur führt außerdem zur Ausbreitung der Vegetation und längeren Wachstumsperioden in den nördlichen Breiten, ein höherer Wassergehalt der Atmosphäre ermöglicht Wachstum auch in trockenen Bereichen der Erde ... wodurch allesamt wiederum CO2 gebunden wird.

    5. Was sich aber noch ändert: Der erhöhte Austausch zwischen den Sphären (Atmo-, Hydro, Litho-, Bio-, Glazio, Strato-, Ozono- etc.) führt zu Katastrophen, wie Wirbelstürme, Gletscherschmelzen, Bergrutsche, Dürren, Überschwemmungen, Auftauen von Permafrostzonen, Ablenkung des Golfstroms etc.

    6. Was aber noch bleibt: Erd- und menschheitsgeschichtlich hat es solche Katastrophen immer wieder gegeben. Auch bleiben viele Änderungen ohne weitere Auswirkungen, weil beispielsweise der Meeresspiegel durch das Schmelzen von Meereis nicht steigt und am Südpol durch mehr Feuchtigkeitsaustausch durchaus auch mehr Eis aufgebaut wird. Wüstenstürme tragen Mineralien weit in die Ozeane , so dass dort wiederum das Plankton mehr CO2 bindet.

    7. Was sich darüber hinaus ändert: Die Häufung von Klimakatastrophen führt zu humanitären Notständen – Vertreibung, Kriege, Kulturverlust …

    8. Was darüber hinaus bleibt: Die humanitären Notstände bestehen eher aufgrund von politischen, ethnischen, religiösen, wirtschaftlichen Konflikten der Menschheit. Warum sollten die Anstrengungen auf Umwelt und Klima fokussiert werden, anstatt zunächst am Fortschritt der Zivilisation zu arbeiten. Außerdem zeigen historische Betrachtungen und Berechnungen, dass sich die Menschheit in einer Warmzeit besser ausbreiten kann und die Kultur erblüht …

    9. Was sich also ändert: Der Klimawandel ist eine neue technische Herausforderung, die sich in dieser Weise nie zuvor gezeigt hat. Weder war bisher der Einfluss menschlichen Lebens auf das globale Klima so stark, noch waren bisher die technischen Voraussetzungen vorhanden, einen Klimawandel zu stoppen. Zumindest gehört es damit auf die Tagesordnung für wissenschaftliche Diskussionen und eröffnet besondere Impulse für das Verständnis der Natur und den technischen Fortschritt.

    Was ich damit zeigen will ist, dass Skepsis eine wichtige Form von wissenschaftlichem Denken darstellt, welches wir in unserer modernen Orientierung am technisch Machbaren aus den Augen verloren haben – welches wir aber zum „ganzheitlichen Denken“ und der Erforschung komplexer Systeme wie Umwelt oder Klima beachten müssen. Oder, wie Sextus Empiricus in der „Gründzügen der Pyrrhonischen Skepsis“ bereits vor 1700 Jahren klar und einleuchtend formulierte:

    „Skepsis ist die Kunst, auf alle mögliche Weise Erscheinungen und Denkweisen einander entgegenzusetzen, von der aus wir wegen der Gleichwertigkeit der Entgegensetzungen und deren Argumente zuerst zur Zurückhaltung, danach zur Seelenruhe gelangen. „Kunst“ bezeichnen wir die Skepsis nicht in irgendeinem ausgeklügelten Sinne, sondern schlicht im Sinne von [wissenschaftlichem] können. Unter „Erscheinungen“ verstehen sich hier die bloßen Sinneseindrücke, weshalb wir ihnen den Denkweisen gegenüberstellen. Mit „Entgegensetzungen“ meinen wir nicht nur Verneinungen oder Bejahungen, sondern schlicht die bestehende Unverträglichkeit von Argumenten. Als „gleichwertig“ bezeichnen wir das Auftreten von Glaubwürdigkeit und Unglaubwürdigkeit, ohne dass dabei eines der unverträglichen Argumente das andere als glaubwürdiger überragt. „Zurückhaltung“ ist ein Stillstehen des Verstandes, durch das wir weder etwas ausschließen noch behaupten. [Wird in den modernen östlichen Meditationen auch „Nirwana“ oder „Wu-Wie“ genannt. Anm. des Verf.] Mit „Seelenruhe“ schließlich ist die Ungestörtheit und Meeresstille der Seele gemeint. Wie aber diese Seelenruhe sowie die Zurückhaltung eintreten, werde ich im Kapitel über das „Ziel“ darlegen.“
  • Bestätigung der freien Fahrt für Stoiker

    19.12.2007, Ulrich Bittner, 22880 Wedel
    Im etwas kleineren Bereich des Berufsverkehrs in der Großstadt kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, daß das "sture" Beibehalten der rechten Fahrspur meist schneller zum Ziel führt als unruhiges Wechseln der Spuren.
  • Schade!

    19.12.2007,
    Schade, dass der Autor wieder in Göttingen angekommen ist, denn mit Bedauern stelle ich fest: Nun werde ich keine "Mails aus Madagaskar" mehr lesen können.

    Voll Spannung habe ich auf jede neue Mail gewartet und mich an den Berichten, den Fotos und ganz besonders an dem erfrischenden Schreibstil erfreut!
  • Schwerhörigkeit durch zahnärztlichen Bohrer

    17.12.2007, Professor Dr. Dr. Harald Feldmann, Altenberge
    Die Ausführungen des Lesers Dr. Herbert Hohn (Anm. d. Red.: der Leserbrief wurde in SdW 12/07 abgedruckt; unten auf dieser Seite finden Sie die Online-Fassung) bedürfen eines Kommentars und einer Richtigstellung. Es ist bekannt und unbestritten, dass hohe Frequenzen das Gehör stärker schädigen als tiefe. Das betrifft aber nur Frequenzen, die von einem gesunden Gehör wahrgenommen werden können. Die obere Hörgrenze des menschlichen Ohres liegt bei 16000 bis 20000 Hz.

    Im Innenohr wird durch einen rein physikalischen Prozesse, die Wanderwelle, eine Frequenzanalyse vorgenommen. Dabei wird die Energie der einzelnen Frequenzanteile eines Schallreizes auf die diesen Tonhöhen zugeordneten Sinneszellen verteilt. Frequenzen die über der oberen Hörgrenze liegen, wie die im Leserbrief angesprochenen 36 kHz, erreichen darum gar keine Sinneszellen, die geschädigt werden könnten.

    Messungen haben ergeben, dass im Schall, der bei Arbeiten mit dem Turbinenbohrer entsteht, auch Frequenzanteile um 5000 Hz erzeugt werden, die eventuell Schäden erzeugen können. Diese berühren aber kaum den für das Sprachverständnis wichtigen mittleren Frequenzbereich. Nach neueren Messungen sind heute nicht mehr die Turbinenbohrer, sondern die Absauger die lauteren Lärmquellen.
  • Ziel wird verfehlt

    15.12.2007, F. Kronberg
    Es ist natürlich eine erfreuliche Nachricht, dass es Staaten gibt, die unabhängig von den laufenden Verhandlungen ihre CO2-Bilanz ausgeglichen gestalten wollen. Es spricht auch nicht gegen diese Staaten, dass sie von ihren natürlichen Gegebenheiten her diesen Schritt verhältnismäßig einfach vollziehen können. Es spricht aber gegen unseren Umweltminister, dass er nur aus Gründen der Popularität und um nicht eine vorher vertretene schwachsinnige Politik revidieren zu müssen, zwar ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen, dessen Effekt eingestandenermaßen marginal ist, einführen will, auf der anderen Seite aber die sauberen und entgegen aller Angstpropaganda auch sicheren Kernkraftwerke vorzeitig und dann auch noch ausgerechnet durch Kohlekraftwerke ersetzen will. Dieser Effekt ist nicht marginal, und auch die Träumereien mancher "Wissenschaftler" können ihn nicht aus der Welt schaffen. Ich bin gespannt, wie weit er auf diese Weise sein Ziel verfehlen wird.
  • Großartig!

    11.12.2007, Matze, Göttingen
    Vor allem wenn man selber dabei war ... und sich wiederum vor Lachen kaum halten kann.
  • Einbindung in ISS-Projekt

    09.12.2007,
    Das Orion Projekt scheint mir zu wenig in andere Projekte, speziell in das ISS-Projekt eingebunden zu sein. Die ISS (oder deren Nachfolger) könnte als Relaisstation für Mannschaft und Material genutzt werden. Die vorhandene Technik für den Weg von der Erde ins All und wieder zurück scheint ausgereift zu sein und kann einen wichtigen Beitrag liefern. Es wäre dann nur nötig, aus Einzelmodulen je nach Bedarf eine bemannte Mondmission oder eine unbemannte Nachschub-Mission auszurüsten.
  • Wetter in Bali

    07.12.2007, Paul R. Woods
    Seit einigen tausend Jahren ist in Indonesien die Regenzeit von Oktober bis April, wobei sie an der Westküste Sumatras auch länger ausfallen kann. Ein deutlicher Gipfelpunkt in der Niederschlagsmenge ist im Dezember.
    Das hätte bei der Planung von Konferenz und Reisezeiten jedem bekannt sein müssen, der sich mit Wetter und Klima befaßt. Hat da irgendwer seine Hausaufgaben nicht gemacht?
  • Alles schon so lang bekannt!

    07.12.2007, Kaspar
    Politiker aus der ganzen Welt diskutieren seit zehn Jahren und länger über die Reduktion von CO2. Ändern tut sich so gut wie nichts. Als Bürger und als jemand, der Kinder hat, fühlt man sich ohnmächtig gegenüber dieser Ignoranz und dem offensichtlichen Lobbyismus der Wirtschaft. Es gibt Lösungen, die in den Schubfächern der Manager liegen und darauf warten, in die Tat umgesetzt zu werden. Dies wird nicht getan, weil dafür Geld für Investitionen, die keine Rendite abwerfen, ausgegeben werden müsste. Politiker und Entscheidungsträger sind lange in Vergessenheit geraten, wenn unsere Kinder vor den Resultaten der verfehlten Klimapolitik stehen. Ein Trost bleibt: Es wird alle treffen. Leider die armen Länder schwerer als die reichen. Aber alle Menschen ohne Ausnahme. Diejenigen, die sich mit den klimatischen Veränderungen beschäftigen und sie als unabänderbar akzeptieren, werden einen Vorteil haben. Sie wissen, was kommen wird, und beschäftigen sich schon heute mit den Möglichkeiten, unter diesen Bedingungen zu leben. Das gibt Hoffnung, denn diese Menschen werden dann die Entscheidungsträger werden!
    MfG
    Dipl.-Ing. C.Kaspar
  • Astronauten-Sehleistungen

    04.12.2007, Bernd Vier, Dortmund
    Bei dem Lesen Artikels ist mir eine interessante Geschichte eingefallen, die Hoimar von Ditfurth in seinem Buch "Der Geist fiel nicht vom Himmel" (1976) in Kapitel 9 unter "Astronauten sehen mehr" erzählt hat*.

    Er berichtet davon, dass bei den ersten Gemini-Raumflügen Anfang der 1960'er Jahre bei den Astronauten aussergewöhnliche Sehleistungen entdeckt wurden.
    Die Astronauten konnten demnach aus ihrer Himmelperspektive Gegenstände wie Schiffe oder grosse LKW's auf der Erdoberfläche erkennen, was Angesichts des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges unter "Normalbedingungen" auf der Erde schlicht unmöglich sein sollte.

    Bei Überprüfungen wurde dieses Phänomen dann aber bestätigt, es handelte sich nicht um Halluzinationen, die Sehschärfe der Astronauten war im Weltraum offensichtlich deutlich besser.

    Die Erklärung verwies auf durch die Schwerelosigkeit verminderte Reibung des Auges in der Augenhöhle, wodurch infolge einer Erhöhung "von Außmaß und Schnelligkeit" des (im Artikel beschriebenen) Augentremors mehr Netzhautzellen bei der Registrierung des Bildes einbezogen werden, was dann zu der erhöhten Sehschärfe bei den Astronauten führen soll.
    Ob diese Erklärung heute noch trägt ist mir nicht bekannt.

    Bernd Vier, Dortmund
  • Exponent abgestürzt

    03.12.2007, Gottfried Beyvers, Ergoldsbach
    In diesem Beitrag hat sich auf Seite 47, rechte Spalte, erste Zeile ein in quantitativer Hinsicht erheblicher Druckfehler eingeschlichen: In der Inflationsphase kurz nach dem Urknall hat sich der Skalenfaktor des Universums nicht um 1050, sondern um 10 hoch 50 (!) vergrößert.

    Außerdem ist es doch etwas unvollständig, Einstein als "Schweizer" Physiker zu titulieren. Er hatte zwar ab 1901 die schweizerische Staatsangehörigkeit, war aber erstens ab Geburt Württemberger, war zweitens in seiner Berliner Zeit informell preußischer Staatsbürger (dank eines seiner Ämter) und drittens wurde ihm 1940 zusätzlich die amerikanische Staatsbürgerschaft zuerkannt. Aktiver Wohnbürger der Schweiz mit eidgenössischem Paß war Einstein von 1901 bis 1911 und nochmal von 1912 bis 1914, also knapp ein Sechstel seines 76jährigen Lebens.

    Vielen Dank für die Gestaltung der herrlichen Zeitschrift, die ich diesmal als Belegexemplar bekommen habe, ansonsten aber oft am Kiosk kaufe!
  • Allmacht und Indeterminismus – abschließende Klarstellung

    03.12.2007, Prof. Paul Kalbhen, Gummersbach
    Die Ewigkeit Gottes ist als Zeitlosigkeit zu denken, die nicht unseren Zeitabläufen unterworfen ist. Gott besitzt sein ganzes Wissen "auf einmal", als absolute Vorhersicht allen Geschehens. Damit ist auch die Allwissenheit Gottes im Sinne der "Vorhersehung" als Vorauswissen alles Seienden zu begründen, das aber keine Vorherbestimmung (Prädestination) einschließt, sondern menschliche Freiheit zulässt, weil Gott nicht unserem seriellen Zeiterlebnis unterworfen ist. Damit entfällt der oftmals gefolgerte theologische "Zwang", Vorhersehung Gottes und Vorherbestimmung gleichzusetzen, Vorherwissen Gottes und menschliche Freiheit sind unter diesem Aspekt kein Widerspruch mehr! Die Allmacht Gottes, des Schöpfer-Vaters, ist als absolute, d. h.einmalige und zeitlose Entscheidung zu verstehen, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Sie lässt der Schöpfung ihren Lauf nach statistischen – wahrscheinlichkeitsbedingten – Gesetzmäßigkeiten mit Freiheitsgraden (Zufälligkeiten, Unbestimmmtheiten, Indeterminiertheiten) für den Menschen und die Natur, die auch das Leid beinhalten; das Leid in der Welt hängt mit dem Bösen und Unvollkommenen zusammen.

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