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Kommentare - - Seite 846

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Moralaposteltum gegen Moralaposteltum

    15.05.2013, Hanna
    Dass Kühe keine Pferde sind, scheint, wie man aus den letzten Lebensmittelskandalen lernen konnte, offenbar nicht immer klar zu sein. Dass Fleischesser anders ticken als Vegetarier aber schon; dieser Abschluss ist offenbar aus der bekannten journalistischen Not, der akuten Ermangelung eines guten, griffigen Abschlusses, erwachsen - das macht ihn aber erstens nach über 20 Jahren anhaltendem Vegetarismus-Trend nicht erhellender und ist zweitens keine Entschuldigung.

    Zudem kann ich meiner Vorrednerin nur zustimmen: Pauschale Klischees wiederzukäuen mag verlockend sein, verzerrt aber naheliegenderweise die Tatsachen. Mit ein bisschen Sensibilität für das Thema hätte die Autorin so beispielsweise herausfinden können, dass sich mittlerweile schon Gegentrends gegen Vegetarismus herausbilden. Das Klischee nämlich, dass Vegetarier ihren Mitmenschen gern moralinsaure Grünkernküchlein unterjubeln, wird ihnen inzwischen oft pauschal vorgeworfen: Noch bevor man die eigenen Gründe für die Fleischlosigkeit erklären kann oder betonen kann, dass diese natürlich nur für die eigene Motivation sprechen, bekommt man als Vegetarier oft schnell vorgehalten, sich doch bitte mit seinen Standpauken zurückzuhalten. Dass neutrale Aufklärungen dabei oft nur subjektiv als Belehrungen erfahren werden, vielleicht auch, weil die "Belehrten" sich zum ersten Mal in ihrem Leben ihren Fleischkonsum reflektieren, sei nur nebenbei erwähnt.

    Drittens: Die "moralische Vegetarierin" oder der moralische Standpunkt, also "Menschen, die sich vor allem aus ethischen Gründen vegetarisch ernähren, etwa weil Fleischkonsum bedeutet, dass Tiere getötet werden und leiden müssen", wird im Artikel gleichgesetzt mit Mitgefühl. Das aber ist in der wissenschaftlichen Ethik höchst umstritten. Mitgefühl kann natürlich in einer Begründung eine Rolle spielen; andere Begründungen wie Speziesismus (verkürzt: Warum ist es plausibel intelligente Schweine zu Töten, aber bewusstlose Menschen nicht?) oder Würde von Lebewesen (z. B. Albert Schweitzer) werden allenfalls gestreift, aber nicht expliziert. Wenn man das alte Fass schon aufmacht, dann bitte richtig.

    Viertens und letztens: Der Artikel trägt außerdem dazu bei, das klassische Schwarz-Weiß-Denken zu bestärken. Realerweise finden viele Vegetarier jedoch auch einen gemäßigten Fleischkonsum aus guter Produktion (bei anderen Personen) vertretbar. Allerdings sehen sie eben, dass scheinbar die Mehrheit der Bevölkerung und die betroffene Nahrungsmittelindustrie natürlich kein Interesse daran hat, die Fleischproduktion einzudämmen oder nach ethischen Richtlinien zu orientieren. Daher halten sie ihren eigenen Vegetarismus als Gegentrend für ein wichtiges Zeichen.
  • Der Übermensch

    15.05.2013, Michael
    Jau, der Vegetarier oder besser gesagt, die Vegetarierin als Übermensch. Peinlicher und armseliger gings nicht, oder?

    Ich hätte gedacht das Konzept "Übermensch" hätten wir 1945 hinter uns gelassen, als der Führer, übrigens ein überzeugter Veggie [1], sich vor seiner Strafe gedrückt hat. Aber so kann man sich ja irren.

    Des öfteren wird behauptet Vegetarier wären durch ihre Ernährung schlauer. Nur wenn man nach überprüfbaren Daten verlangt dann wird es sehr dünn und mager.

    Vor einiger Zeit wurde eine langjährige britische Studie quer durch die Veggie-Verbände und Blogs hin und her geteilt, weil dort geschrieben wurde dass die Veggies schlauer sind, bessere Abschlüsse haben etc.

    Nur wenn man sich die Aussagen der Studie [2] genauer anschaut, dann entdeckt man folgendes:

    "Some of the participants who reported being vegetarian said they consumed fish or chicken. We found no difference in IQ scores, or any marker of socioeconomic status, between this group and the strict vegetarians. It may be that vegetarianism exists as a continuum, with those who describe themselves as vegetarian but who are prepared to eat white meat or fish (flesh that is paler and less obviously meaty than beef, pork, or lamb) having the same trait but less of it than those who avoid consuming any animal flesh."

    [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Privatleben
    [2] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1790759/
  • Klischees

    15.05.2013, Bernich
    Schade, dass Sie bereits ganz am Anfang das Klischee des "Verzichtens" in ihren Artikel unterstützen.
    Vegetarier oder Veganer müssen nicht auf leckeren Grillgenuss verzichten und auf Gras oder Gemüse rumkauen.
    Längst gibt es Alternativen mit "fleischigem" Biss und Würze auf Seitan- und Soja-Basis.
    Sogar im Billig-Discounter findet man zunehmend solche Produkte.
    Klar, wenn man eine Gluten- oder Sojaallergie hat, wird es schwierig, aber das trifft auf die wenigsten zu.
    In dem Fall müssen sie aus gesundheitlichen Gründen verzichten und nicht aus ethischen.

    Ich bin es leid, auf Grillfeste eingeladen zu werden, auf denen mir dann "netterweise" eine Gemüseecke auf dem Grill einräumt.
    Ich bin nicht krank.
    Niemand muss Rücksicht auf mich nehmen und mir Schonkost geben.
    Ich grille nicht, weil ich mich gesund ernähren möchte, sondern weil ich leckeres Grillgut bei gutem Gewissen essen möchte.
    In Großstädten gibt es regelmäßige Treff, bei denen vegan gegrillt wird.

    Und was das Gewicht angeht, so kenne ich eine ganze Menge langjähriger Veganer, die XL-Klamotten tragen.
    Die zweifelnden Blicke meiner Mitmenschen, die hören, dass ich Veganerin bin, verdanke ich Artikeln wie diesen hier.
    Dem Körper ist es ganz egal, woher die Kalorien kommen.
    Wenn es zu viele sind, setzt er Fett an.
  • Meine Lösung: Mischkost mit wenig Fleisch

    15.05.2013, Christine Wilholm
    Ich war von meinem 15. Lebensjahr an 11 Jahre lang "moralischer" Ovo-Lacto-Vegetarier. Und dachte, ich mache alles richtig. Morgens ein Frischkornmüsli mit Sahne und Obst, viel Rohkost und Gemüse, Sojaprodukte, Hefeprodukte. Bis es mir - v.a. nach meiner Schwangerschaft - gesundheitlich immer schlechter ging. Eine Infektion jagte die nächste - von der Angina bis zur Gebärmutterentzündung. Ich war beinahe permanent mit Antibiose belastet. Bis mein Frauenarzt mir vorschlug, eine Mineralanalyse zu machen. Ergebnis: 300-fach erhöhte Kalziumwerte! Mein Zellstoffwechsel war durch Kalziumeinlagerung in den Zellmembranen bereits dermaßen blockiert, dass mein Organismus Gifte nicht mehr richtig abtransportieren konnte. Therapie: eiweißreiche Kost. So kam ich zum Fleisch zurück. Nach einem Jahr strenger Heildiät waren meine gesundheitlichen Probleme behoben. Allerdings darf ich nach wie vor stark kalziumhaltige Lebensmittel wie Milchprodukte nur in Maßen zu mir nehmen. Und ich habe eine Glutamatallergie behalten (Hefe!). Ich bin daher nie wieder zum reinen Vegetarismus zurückgekehrt - jedoch viel Fleisch esse ich nicht. Und wenn möglich, nur Tiere aus Biohaltung. Fazit: Es ist sehr, sehr schwer, sich als Vegetarier oder gar Veganer gesund und ausgewogen zu ernähren. Einfacher ist es, der Biologie zu folgen resp. zum "Fleisch nur sonntags" zurückzukehren.
  • Das Maß der Dinge

    15.05.2013, KerstinW.
    Ich denke, dass man nicht auf Fleisch komplett verzichten muss, aber eine Reduzierung würde einigen Mitbürgern wohl nicht schaden. Mich schließe ich da übrigens mit ein.
  • Wenn Thesen als Behauptungen verkauft werden

    15.05.2013, Ina Müller
    Wird Spektrum der WISSENSCHAFT jetzt zum Sprachrohr der Vegetarier? Die vermeintlich wissenschaftlichen Ergebnisse, mit denen hier versucht wird, fragwürdige Thesen zu belegen und dem Artikel ein Hauch von Seriosität zu geben, sollten wirklich unabhängig hinterfragt werden. Vielleicht von der Bundesanstalt für Fleischforschung!?

    Schließlich gibt es auch ausreichend (fragwürdige?) Studien, dass Fleischverzicht NICHT vor Krebs schützt oder Vegetarier kleinere Gehirne aufweisen. Auch die Gesundheitspropaganda darf mit Blick auf einschlägige Fachliteratur getrost zu den Akten gelegt werden.
    Vom vermeintlichen Klimarisiko durch Fleischverzehr einmal ganz abgesehen.
    Frage: Wo kommen eigentlich die tierischen Lebensmittel und Pflanzen her, die Vegetarier anstatt Fleisch konsumieren? Würde man all diesen Tieren den Gnadentod gönnen, wäre die Klimabilanz Dank sinkender Produktivität wohl katastrophal ...

    Und hier die Quellen:

    Relevance of protein fermentation to gut health (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/mnfr.201100542/abstract)
    Saturated fat and cardiovascular disease: the discrepancy between the scientific literature and dietary advice (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22208554)
    Protein intake, calcium balance and health consequences (http://www.nature.com/ejcn/journal/v66/n3/pdf/ejcn2011196a.pdf)
    Psychische Störungen unter Vegetariern häufiger (http://www.animal-health-online.de/lme/2013/01/04/7792/7792/)
    Meat Intake and Mortality (http://www.thepigsite.com/articles/2669/meat-intake-and-mortality)
    Cancer incidence in vegetarians: results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC-Oxford) (Am J Clin Nutr (March 11, 2009). doi:10.3945/ajcn.2009.26736M)
    Leistungsfähig, intelligent und gesund durch Fleischverzehr (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1691485/)
    usw., usw.

    Warum wird hier nicht auch über die Risiken des Fleischverzichts informiert: Estrogenic plant consumption predicts red colobus monkey (Procolobus rufomitratus) hormonal state and behavior (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0018506X12002280)
  • Pollenflug

    15.05.2013, G. Trixl, Zürich
    Wenn Monsantoweizen auf Naturweizen kommt, wird dieser direkt umprogrammiert? Wenn es aber umgekehrt ist, was ist stärker natur oder Gentechnik oder ist beides dem Zufall überlassen?
  • Gesundheitliche Vorteile des Fleischverzichts!

    15.05.2013, AnimalAlliance
    Wenn Sie und Ihr Arzt, werter Herr Schlüter, noch nicht von den gesundheitlichen Vorteilen des Fleischverzichts gehört haben, dann wird es offenbar höchste Zeit, dass Sie beide sich mit den Erkenntnissen der Trophologie aus den zurückliegenden 10-20 Jahren vertraut machen. Die oben zitierten Quellen bieten sicherlich einen guten Einstieg in die Thematik. Wir sind uns sicher, sobald sie fachlich auf dem aktuellen Stand sind, werden Sie Ihre Vermutung eines ideologisch gefärbten Beitrags auch selbst als abwegig beurteilen.
  • Mit zweierlei Maß

    15.05.2013, Michael Kühnapfel
    Die Vermutung besonderer Empathie kann allerdings nur gelten, wenn man Pflanzen nicht als empfindende Lebewesen betrachtet. Ohne jetzt esoterisch zu werden - aber nur, weil Lebewesen so gänzlich anders sind als wir und uns fern stehen, sie zum hemmungslosen Essen freizugeben, erscheint mir genauso wenig einfühlsam und sehr vorurteilsbeladen (und man könnte sogar argumentieren, dass die meisten Pflanzen bei lebendigem Leib gegessen werden, der Verzehr also besonders grausam ist :o)
    Auch ich esse nicht alles und jedes, auch aus ethischen Gründen - aber moralisches Essen hat doch die starke Tendenz, in Dünkelhaftigkeit zu enden.
  • Gesündere Ernährung?

    15.05.2013, Gilbert Brands
    Ich kann mich an einen Beitrag vor einigen Jahren genau hier erinnern, in dem indigene Bevölkerungsgruppen mit vegetarischem/tierischem Ernährungsanteil im Variationsbereich 0-100% gesundheitlich verglichen wurden. Es wurde keinerlei (keinerlei!) Einfluss festgestellt!

    Abgesehen davon ist die "ausgewogene" vegetarische Ernährung eine Mogelpackung. Sie ist nämlich mit den hiesigen Pflanzen schlicht und einfach nicht möglich, sondern auf Importe von Gegenden rund um den Globus angewiesen.

    Besonders fragwürdig in diesem Artikel finde ich die Bemerkungen zur höheren Intelligenz von Vegetariern, die man mit Fug und Recht schon als Rassismus übler Sorte bezeichnen darf. Was sollen solche Ideologiebeiträge in einem wissenschaftlichen Medium?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Brands,

    Hintergrund der Studie zur Intelligenz waren Hinweise darauf, dass Menschen mit höherer Intelligenz seltener von koronaren Herzerkrankungen betroffen sind. Die Autoren um David Batty fragten sich, ob das zumindest teilweise mit den Ernährungsgewohnheiten zu tun hatte - die Ergebnisse deuten tatsächlich darauf hin.

    Eine besondere Stärke der Untersuchung ist die umfangreiche Stichprobe. Doch es gibt auch Schwächen: So liefern die Autoren beispielsweise keine genauen Informationen darüber, wie lange ihre Versuchspersonen sich schon vegetarisch ernährten.

    Wie in der psychologischen Forschung üblich berichtet auch diese Studie nur Durchschnittswerte. Natürlich gibt es viele Vegetarier (und umgekehrt viele Fleischesser), auf die der von den Forschern beobachtete Zusammenhang zwischen Intelligenz und Ernährungsgewohnheiten nicht zutrifft.

    Mit freundlichen Grüßen
    Claudia Wolf
    Redaktion Gehirn und Geist

  • "Motivierte Evaluation" durch Herrn Lieb

    14.05.2013, Alex Lokowandt
    Sehr geehrter Herr Lieb,
    bitte erlauben Sie mir, darauf hinzuweisen dass auch Sie vermutlich eine "Motivierte Evaluatation" durchgeführt haben. Das mag vom Selbstbild eines idealisierten Arztes geleitet sein, in der Realität existieren aber auch die schwarzen Schafe. Auch diese müssen beachtet werden.
    1) Der Interessenkonflikt besteht nicht zwischen der Industrie auf der einen und einem Arzt-Patient-Symbionten auf der anderen Seite. In diesem Konflikt sind mindestens 4 Parteien vertreten: Patient, Arzt, Krankenkasse und Pharma-Unternehmen/Medizinprodukt-Hersteller. Ärzte wollen nicht nur Patienten helfen, sondern auch Geld verdienen und sich vor Schadensersatz-Forderungen schützen.
    2) Ob Gesetze oder Regeln der Berufsordnung besser gegen Interessenkonflikte helfen, hängt nicht nur von der Flexibilität der Regeln ab. Ein wichtiges Argument für Gesetze / gegen zu viel macht bei den Ärzteschaften ist der Interessenkonflikt dieser Organisationen im Kampf gegen ihre eigenen schwarzen Schafe. Die Versuchung der Ärzteschaft, Regelverstöße unter den Teppich zu kehren blenden Sie in ihrer Diskussion aber vollständig aus.
  • Landeigentum

    14.05.2013, Karl-Heinz Ackermann
    von Rousseau(vielleicht wörtlich etwas abweichend da kein Originalwerk zur Hand):
    Der Erste,der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein, und der Leute fand,die einfältig genug waren,ihm zu glauben,war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft.Wie viele Verbrechen,Kriege ,Morde,wie viel Not und Elend und wie viele Schrecken hätte derjenige dem Menschengeschlecht erspart, der die Pfähle herausgerissen hätte....
  • Gesundheitliche Vorteile des Fleischverzichts?

    14.05.2013, Olaf Schlüter
    Als meine Frau mit unserer Tochter schwanger war, besuchten wir gemeinsam einen Gynäkologen für eine erste Besprechung hinsichtlich der Betreuung der Schwangerschaft. Im Rahmen dieses Gesprächs stellte der Gynäkologe meiner Frau die Frage, ob sie Vegetarierin sei. Um gleich anzuschließen, dass sie in diesem Falle erwägen solle, für die Dauer der Schwangerschaft auf diese Art der Ernährung zu verzichten, da es eine Mangelernährung sei.

    Von den gesundheitlichen Vorteilen des Fleischverzichts hat dieser Arzt offenbar noch nicht gehört. Ich auch nicht. Ich weiß nur, dass zu viel Fleisch ungesund sein kann. Aber zwischen "zu viel Fleisch" und gar kein Fleisch liegt irgendwo für jeden die optimale Ernährung.

    Es ist schade, wenn ein Artikel, der als wissenschaftlicher Beitrag ernst genommen werden will, gleich mit einer so fragwürdigen These beginnt. Da vermutet man gleich einen ideologischen Beitrag.
  • Muss man das Bewusstsein überhaupt verstehen?

    14.05.2013, Benedikt Hoock, München
    Ein philosophisches Problem, das auch beim Lesen dieses Artikels berücksichtigt werden muss, ist ja immer die Subjekt-Objekt-Spaltung. Wir können alles um uns herum wahrnehmen, sogar andere Gehirne mittels bildgebender Verfahren, außer unser eigenes Gehirn. Es ist so gesehen Unsinn zu fragen, was die einzelnen Qualitäten des Bewusstseins ganz objektiv betrachtet ausmachen; man sollte sich einfach damit begnügen, die subjektive Erfahrung derselben Qualitäten eben an sich selbst zu kennen. Ein paar weiterführende Gedanken, auch geprägt von der Neuroinformatik, sind übrigens in folgendem Blogeintrag: http://verdenken.wordpress.com/2013/05/14/jeder-gedanke-verandert-die-welt/.
  • Landwirtschaft machte Menschen erstmals zu Eigentümern

    14.05.2013, Ulrich Heemann
    Dass das Besitzdenken Menschen zur Landwirtschaft getrieben hat, wird nur indirekt vermerkt, scheint aber, wenn ich den Artikel richtig verstehe, der Grundgedanke zu sein.
    Wie dem auch sei, der Besitz eines Grundstücks, das nur Arbeit und wenig Gewinn bringt, kann wohl kaum so attraktiv sein, dass sich sogar ganze Gemeinschaften diesem "Unsinn" anschließen. Wohl aber gibt es eine andere Theorie (deren Urheber mir leider nicht mehr namentlich in Erinnerung sind), dass die Menschen zunächst stimulierende Substanzen (hier: Bier) für religiöse Zeremonien brauchten. Vergährung von Lebensmittelresten dürfte durchaus im Erfahrungsbereich der damaligen Menschen gelegen haben. Um dieses systematisch zu erhalten, war eine gewisse Urform der Landwirtschaft notwendig, die noch nicht notwendig zur Sesshaftigkeit führte (Aussähen und Wiederkommen zur Ernte). Sesshaftigkeit könnte sich aber im Zusammenhang mit religiösen Zentren, wie sie in der Türkei und im Zweistromland sehr früh vor der Landwirtschaft entstanden, entwickelt haben. Aus diesem Bierbrauen könnte dann schließlich unter Nutzung der Maische das Brotbacken entstanden sein. In Ägypten jedenfalls scheint das Bierbrauen älter als das Brotbacken zu sein.
    Einwand: Es sieht so aus, als wenn zumindest in Ägypten das Bier nichtalkoholisch war. Das muss aber nicht richtig sein und obiger Theorie nicht zwingend wiedersprechen oder kann evtl. durch leichte(?) Korrekturen behebbar sein. Der Ansatz scheint mir aber logischer zu sein als reines Besitzstreben in Kulturen, die Besitz vermutlich höchstens in Bezug auf die rein persönliche Habe gekannt haben.
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