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Kommentare - - Seite 434

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Vorschlag

    26.04.2017, Lisa Schulz, Lektorat+Kommunikation
    Lieber Autor, bitte lassen Sie Ihren Text das nächste Mal lektorieren oder zumindest korrigieren. Dreimal "Genetiv" anstatt Genitiv zu verwenden ist vermutlich selbst für das ungeübte Auge kaum zu verkraften. Mein Interesse haben Sie mit Ihrer Rezension zwar geweckt, ich hätte diese allerdings viel eher wertschätzen können, entspräche sie den Standards deutscher Sprache. Schade.
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Schulz,

    vielen Dank für Ihren Hinweis; Sie haben recht damit, dass "Genetiv" veraltet ist. Es ist allerdings mit dem Duden konform.

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • eine gesunde vegane Kost kann es nicht geben

    26.04.2017, Annabell Christian
    Wenn gewisse Nährstoffe bei der veganen Kost kritisch sind, wie etwa Eisen, Zink und Jod, dann ist eine omnivore Mischkost logischerweise tausendmal gesünder als eine rein pflanzliche Kost! Zumal es noch viele andere Nährstoffe gibt, die bei einer rein pflanzlichen Ernährung kritisch sind, wie etwa das Vitamin A. Doch leider findet das in keinem der zahlreichen pro-veganen Artikeln Erwähnung. Wobei es auch ein Irrtum ist, wenn die Leute meinen, dass Vitamin A nur für das Sehen gebraucht wird.
    Denn Vitamin A wird auch dafür gebraucht, um z.B. die Schleimhäute im Magen- und Darmtrakt gesund zu erhalten. Ferner gibt es ohne ausreichend Vitamin A auch keine gesunden, funktionsfähigen Mitochondrien! Dass es unter strengen Vegetariern und Veganern häufig zu unspezifischen Magen-Darm-Erkrankungen kommt, ebenso leiden sie oft unter einem chronischen Erschöpfungssyndrom (was auf defekte Mitochondrien hindeutet) spricht Bände: Man muss je nicht gleich blind werden, wenn man zu wenig Vitamin A aufnimmt, aber die subklinischen Symptome eines latenten Vitamin-A Mangels sind gravierend und sehr gefährlich! Nur wird das meistens falsch eingeordnet und man versucht, es psychisch zu deuten. Ferner fehlt es den Veganern mit Ausnahme von Vitamin B1 und B2 an den meisten B-Vitaminen, die da wären: Vitamin B3 (Niacin) Vitamin B6, Vitamin B7 (Biotin), Vitamin B9 (Folsäure) und natürlich Vitamin B12. Wie kann man da von einer "gesunden" Kost sprechen, wenn derart viele Nährstoff unter einem veganen Kost-Regime kritisch sind? Und was die Omega 3-Versorgung angeht: Frauen haben tatsächlich die Fähigkeit, einen höheren Anteil an pflanzlichen Omega-3 Fettsäuren in EPA und DHA umzuwandeln. Und zwar liegt der Wert zwischen 9 und 23 Prozent. Da hat die Natur wohlweislich vorgesorgt. Aber bei Männern beträgt dieser Wert nur zwischen 0,4 und 4 Prozent - also definitiv zu wenig, um als Mann mit einer veganen Kost gesund zu bleiben. Was auch gerne übersehen wird: Vollkornprodukte, Samen, Nüsse und Hülsenfrüchte sind zwar wahre Nähtstoffbomben. Aber das bringt uns nicht viel, da diese Nahrungsmittel im Gegensatz zu tierischen Produkten vollgestopft sind mit Antrinutiva. Die wichtiges wären a) die Phytate, sie hemmen u.a. die Eisen, Zink und Mineralstoffaufnahme; und b) die Proteaseinhibitoren, das sind Stoffe, die Wirksamkeit der Eiweiß-verdauenden Enzyme im Magen Darm-Trakt beeinträchtigen. Deshalb kann man mit einer rein pflanzliche Proteinversorgung niemals tierische Nahrungsmittel zu 100 Prozent ersetzen. Wer es trotzdem versucht, bei dem ist ein Proteinmangel vorprogrammiert. Aber das dauert halt je nach Konstitution und Vorgeschichte ( die meisten Veganer sind mit Fleisch groß geworden!!!) 10 bis 20 Jahre, bis die Folgen sich bemerkbar machen. Zudem besteht bei den meisten pflanzlichen Proteinquellen, wie etwa Hülsenfrüchte und Samen der Proteinanteil bis zu 50 Prozent (!!!) aus sog. Lektinen. Das sind unverdauliche Eiweiß-Verbindungen, die unser Körper nicht verwerten kann und zudem ihn auch noch unnötig belasten ( bei den Lektinen handelt es sich im Grunde genommen um pflanzliche Pestizide, die vor Fraßfeinden schützen sollen. Aber sie schaden auch dem Menschen).Fazit: nicht ist so ungesund, wie eine vegane Kost!
  • Milligramm

    26.04.2017, Robert Orso
    100 Tiere verspeisen pro Tag ~150 MILLI Gramm Plastik. Also etwa 1.8mg pro Tier und Tag. Wahrscheinlich weniger, weil auch Raupen nicht 24h am Tag fressen.

    Das wird das Müll Problem wahrlich nicht lösen, schon weil man die Tiere ja auch mit irgendwas ernähren muss. 1.8mg PE pro Tag ernähren die Raupe nicht. Das wird auch bei der Wachsmotte ein Notprogramm sein, bevor sie ganz verhungert.

    Eine einzelne Pfauenaugen Raupe frißt am Tag ~1g frische Blätter (über 5 Wochen gemittelt, in den letzten Wochen natürlich am Meisten). Das ist etwa das 500fache.

    Man braucht also nicht zu hoffen, dass die Wachsmotte uns die Plastik Berge vertilgt und nebenher Berge an wertvoller Nahrung produziert.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr richtig - aber vielleicht gelingt es, die Enzyme der Raupe dafür synthetisch herzustellen.

    Die Redaktion

  • Danke

    26.04.2017, M.Schmidt
    Sehr interessant, besonders auch der Handy-"Vertrag" von Herrn Steppich (und weitere Ausführungen von ihm auf seiner Webseite), vielen Dank.
  • Kopfschmerzen durch CMD

    26.04.2017, Claudius P
    Seit fast einem Jahrzehnt litt ich alle paar Wochen abwechselnd unter Migräne und Spannungskopfschmerzen, die mindestens für 2-3 Tage anhielten. Der Höhepunkt-Tag war dabei nur durch starke Ibus einigermaßen erträglich zu halten, was ich aber auch erst spät realisiert hatte, da ich lange Zeit Schmerzmittel kategorisch abgelehnt hatte.

    Seitdem meine Craniomandibuläre Dysfunktion durch einen Spezialisten anders als nur mit 08/15-"Knirscherschienen" vom freundlichen Zahnarzt in der Nachbarschaft für die Nacht behandelt wurde, nämlich funktionsdiagnostisch und -therapeutisch (mit Rekonstruktion), sind diese quasi komplett verschwunden. Konstant seit bald zwei Jahren.

    Komisch, dass die Möglichkeit der Auswirkungen durch eine CMD hier nicht einmal erwähnt wird.
  • Alles politisch korrekter Quatsch

    25.04.2017, G. Scholzen
    Ging da wirklich die Wissenschaft auf die Straße?
    Wie pflegen die alten Römer zu fragen, wenn eine politische Diskussion aufkam: "Cui bono?" - Wem nützt es?

    Unsere Gesellschaft braucht eine offenere Auseinandersetzung mit Information. In den Staatsmedien wird doch nur der Kram präsentiert, der auch staatlich gefördert wird, oder politisch ins System passt. Die Herrn, die da an den Demos teilnahmen, von Yogeshwar bis Schellnhuber, sind allesamt vom Staat abhängig, und wollen auch weiterhin hofiert werden, dh. sie wollen der Wissenschaft-"Konkurrenz" den Wind aus dem Segel nehmen, also alleinig die Staatsforschungsknete kassieren. So ist es bis jetzt - so soll es bleiben - Änderungen unerwünscht - Amen.

    Mit "freier Forschung" hat dies nicht viel zu tun.
    Dieser "Marsch" hat nichts zu tun mit "freier Forschung", sondern nur mit Lobbyismus der herrschenden Eliten, die nicht zugeben wollen, dass auch sie Fehler im System haben.

    Wissenschaften ist mein Hobby, aber ich hätte mich geschämt, an diesem politisch korrekten Geschehen teilzunehmen.
  • Gegenargument zur Redaktion: Statistische Naturgesetzlichkeit/Bionik

    25.04.2017, Paul Kalbhen
    Ich behaupte: Da liegt von ihrer Seite ein Missverständnis vor, denn Armin Scheel schreibt von optimalen Anpassungen "an die Umwelt", nicht von optimaler "Vollendung" - sonst gäbe es in Kosmos und Natur auch keine Freiheitsgrade innerhalb der statistischen Naturgesetzlichkeit! Er führt dazu in seiner Dissertation eindrucksvolle genetische Algorithmen der Evolutionsstrategie an, die eine Optimierung der Evolutionsprozesse "ermöglichen", nicht "determinieren" - beispielsweise optimale Strömungsprofile an Tierflügeln und -flossen. In der so genannten Bionik finden diese Optimierungsregeln schrittweiser, sukzessisiver Näherungsverfahren der Evolutionsstrategie auch Anwendung in technischen Programmen und Prozessen. Natürlich weiß jeder Programmierer und Ingenieur, dass es dabei auch zu Fehlkonstruktionen und Verschleiß kommen kann - und sind die Antworten der SdW-Redaktion immer fehlerfrei?

    Mit den besten Grüßen Paul Kalbhen
    Stellungnahme der Redaktion

    Wir meinen auch Anpassungen an die Umwelt, was sonst? Im Hinblick auf Evolutionsprozesse von "Vollendung" zu sprechen, wäre nicht sinnvoll; der Begriff ist in dieser Debatte bislang auch nicht gefallen.

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • Enzyme interessanter als die Raupen?

    25.04.2017, Konrad Lehmann
    Wachsmottenraupen kann man essen. Wenn wir erst einmal unsere Vorbehalte gegen das Verspeisen von Insekten überwunden haben, könnte man im Prinzip mit seinem Plasteabfall die heimischen Wachsmotten füttern, und sich die Raupen abends frittiert über den Salat streuen. Wenn das kein Recycling ist! Und das Problem, wie man tierisches Protein erzeugen soll, ohne pflanzliche Kalorien zu verschwenden, wäre damit auch gelöst.
  • Epigenetik

    25.04.2017, Konrad Lehmann
    Dass die Rezensentin die synthetische Evolutionstheorie als "Konsens" bezeichnet und die Vererbung erworbener Eigenschaften für nur "postuliert" hält, lässt vermuten, dass sie mit den jüngeren Befunden der Epigenetik nicht vertraut ist. Die Vererbung erworbener Eigenschaften ist seit einigen Jahren bewiesen (einer der, mit Verlaub, geilsten Artikel dazu ist Dias, B.G. & Ressler, K.J. (2013) Nat. Neurosci. 17: 89-96), und die synthetische Theorie ist damit, streng genommen, widerlegt.
    Darum sehe ich das ebenso wie L. Schaber: Dass es die Evolution gegeben hat, ist eine Tatsache. Aber die Theorie darüber, WIE sie geschehen ist, befindet sich in einer Kuhnschen Krise. Und das ist großartig! Nichts ist langweiliger als in Stein gemeißelte Theorien. In der Evolutionslehre kann man gerade wieder kreativ sein.
  • Statistische Naturgesetzlichkeit

    25.04.2017, Paul Kalbhen
    Die Darwin'sche Abstammungslehre kann man meiner Meinung nach im Gewand der modernen Evolutionstheorie zufälliger Mutation (um 1900 nach de Vries ergänzt) und molekularer Selektion (das heißt chemisch-physikalischer Adaption mittels genetischer Erbinformation und epigenetischer Steuerung und Regelung) nicht als "Begründungstheorie" auffassen, die die Ursachen der Evolution erklären will, sondern als "Forschungsprogramm", das die beobachteten Phänomene der Evolution systematisch erfassen will. Für mich ist sie im Sinne der Biophysik in eine statistische - wahrscheinlichkeitsbedingte - Naturgesetzlichkeit eingebettet. In einer Dissertation der TU Berlin heißt es schon 1985 dazu (Armin Scheel: "Beitrag zur Theorie der Evolutionsstrategie"): "Die verschiedenartigsten Lebensformen haben sich optimal an ihre jeweilige Umwelt angepasst. Die Evolution löste damit genial das Problem der Suche nach einem Optimum im hochdimensionalen Raum der genetischen Parameter ... Damit ist die Mutation mehr als nur ein Spiel des Zufalls. Hinter ihr verbirgt sich ein schöpferisches Prinzip."
    Stellungnahme der Redaktion

    ...nur dass Herr Scheel offenbar von falschen Prämissen ausging. Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass Evolution immer optimale Anpassungen hervorbringe. Dass etwa die menschliche Wirbelsäule optimal "konstruiert" sei (nur um dieses eine Beispiel zu nennen), werden Ihnen die mehr als zehn Millionen Rückenschmerzpatienten in Deutschland sicher nicht bestätigen wollen. Recht haben sie, ist der Mensch doch im Grunde ein weiterentwickelter Fisch, dessen Wirbelsäule ursprünglich überhaupt nicht auf Stauchungsbelastung adaptiert war; wenig verwunderlich, dass sie sich noch heute damit schwer tut. Nachträglich erworbene Anpassungen wie die Wirbelfortsätze mildern das Problem zwar etwas, beheben es aber nicht. In solchen Dingen zeigt sich, dass der Körperbau eben nicht konstruiert ist - und alles andere als optimal. Warum auch? Es gibt kein Naturgesetz, wonach der Geno- oder Phänotyp optimiert werden muss. Der Organismus muss nur eines, um Aussicht auf evolutionären Erfolg zu haben: sich fortpflanzen. Dass dabei oft Lösungen entstehen, die einem Optimum nahe kommen (manchmal sehr nah), ist beeindruckend und auch schön. Das Optimum zu erreichen, ist in der Regel aber schon deshalb unmöglich, weil sich die Umweltbedingungen laufend ändern - und bei Vielzellern zudem, weil deren Populationen i.A. nicht groß genug sind, um der natürlichen Auslese eine Optimierung zu ermöglichen.

  • Scheinheilig

    25.04.2017, Jan Horak
    Soso. Es geht um Aufklärung und informierte Diskussion. Da hätte es in den letzten Jahren einigen Anlass zum Demonstrieren gegeben, insbesondere in den Fällen, als die ebenso sensible wie korrekte Generation Schneeflocke Diskussionen an Universitäten verhinderte, indem sie Andersdenkende erst gar nicht zu Wort kommen ließ. Das geschieht in Amerika ebenso wie in Deutschland, was etwa der Umgang mit dem Historiker Jörg Baberowski und dem Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera illustriert. Und was hat die scientific community hierzu gesagt? - Nichts. Wenn nun aber Forschungsgelder gestrichen werden, dann besinnen sich die Professores und Studios der höheren Werte, marschieren wie die Lemminge durch die Straßen und skandieren "Fakten! Fakten!" Das ist ebenso durchsichtig wie peinlich.
  • Konkret werden!

    25.04.2017, Henrik Ullrich
    Auch hier stimme ich Ihnen ohne Vorbehalte zu, dass Genomtotalsequenzierungen sehr viel Erkenntnisse geliefert haben, um Variabilität von Organismen und die Verteilung von Merkmalen zu erkennen. Aber dieses Wissen hat auch viel dazu beigetragen, die zu lösenden Herausforderungen in den Griff zu bekommen. Das darf nicht verschwiegen werden. ich denke da nur an die Verteilung der HOX-Gensequenzen im Tierreich. An keinem konkreten Beispiel konnte bisher plausibel gezeigt werden, wie die von Ihnen genannten genetischen Mechanismen dazu beigetragen haben, makroevolutive Änderungen zu bewirken, also z.B. Schritt für Schritt aus einem reptilähnlichen Säuger ein Säugetier werden zu lassen oder aus den bekannten Kiefergelenkknochen des Reptils die Mittelohrknochen der Säuger und das auch noch mehrfach unabhängig voneinander. Nicht umsonst ist der Ruf nach einem "neuen Darwin" unter den Evolutionsbiologen so laut und die Kontroversen so heftig zwischen den klassischen Vertretern der synthetischen Evolutionstheorie und derer, die diese genzentrierte und überholte Sicht um viele Ebenen erweitern wollen (wie Jablonka und Lamb). Ich verfolge diese Thematik seit mehr als 30 Jahren selbst und publiziere dazu, weshalb die allgemein gehaltene, von Ihnen vorgeschlagene, Publikation, mir nicht mehr so gut weiterhilft. Mir geht es hier darum, dass in Darstellungen zur Evolution dem Leser Fakten und Interpretationen, Tatsachen und Rekonstruktionen im hypothetischen Modus sauber voneinander getrennt präsentiert werden.
  • Mehr Wissen ist nicht gleichzusetzen mit einer Lösung der Evolutionsfrage

    24.04.2017, Henrik Ullrich
    Vielen Dank für Ihre freundliche Antwort. Ich stimme Ihnen gerne zu, dass unsere Detailkenntnisse über Vererbungsmechanismen und Formen der Selektion in einem atemberaubenden Maße zugenommen haben. Aber damit sind wir der Lösung der Grundfragen, wie neue Baupläne (Makroevolution) oder z.B. die Plastizität von Lebensformen entstanden sind, keinen Schritt näher gekommen. Sie stellen sich viel komplexer dar, als zu Darwins Zeiten, der ja noch an die Vererbung erworbener Merkmale glaubte und die Selektion als weiteren Faktor in seine Theorie aufnahm. Das ist der aktuelle Stand der Diskussionen! Verschärft wird die Thematik durch den Befund der massenhaft auftretenden Konvergenzen. Es ist aus meiner Sicht besser, zuzugeben, dass man trotz viel neuem Wissen grundsätzliches nicht beantworten kann als eine Lösung zu postulieren, die gerade nicht mit dem neuen Wissen zu begründen ist.
    Stellungnahme der Redaktion

    Danke ebenfalls, aber das stimmt so nicht. Genomtotalsequenzierungen diverser Organismen haben viele Antworten auf solche Fragen geliefert. Sie haben unter anderem gezeigt, wie
    - Punktmutation, Duplikation, Deletion usw. neue Gensequenzen hervorbringen,
    - springende Gene ihren Ort im Genom verändern und durch Mutation zur Bildung neuer Gene beitragen,
    - Gene durch Mutation ihren Promoter verlieren können und dadurch zu funktionslosen Pseudo-Genen werden,
    - die vergleichsweise riesigen Genome von Gefäßpflanzen und Wirbeltieren entstanden sind: unter anderem durch exzessive Sequenzduplikationen und das Integrieren von Transposons und viralen Sequenzen ins Genom (die ihrerseits zu Genen werden können; so stammen Telomer-RNA und Telomerase vermutlich von Retrotransposons ab),
    - für Proteine kodierende Sequenzen in solchen Bereichen, die für die Proteinfunktion nicht wichtig sind, vergleichsweise stark mutieren können, während die funktional wichtigen Bereiche konserviert bleiben.
    Usw. usf., von den Erkenntnissen zur Epigenetik sowie zur Robustheit und Plastizität des Phänotyps hier nicht zu sprechen. All dies liefert Antworten darauf, wie neue "Baupläne" und die Plastizität von Lebensformen entstehen. Natürlich ist das Thema damit noch lange nicht erledigt, aber das behauptet auch niemand. Ihre Aussage, wir seien diesen Dingen "keinen Schritt näher gekommen", ist jedenfalls falsch. Einen recht guten und kompakten Abriss des Stoffs finden Sie unter anderem hier: http://www.springer.com/de/book/9783642417542

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • Artikel lesen!

    24.04.2017, Cheval
    @Dr. Frank Richter

    Trump war der Auslöser, ist aber nicht das Motiv, weder hier noch in den USA. Als "Doktor" kennen Sie sicher den Unterschied.

    Also verzichten Sie auf Vergleiche, die völlig unsinnig sind und lesen Sie den Artikel.
  • " Beginnender

    24.04.2017, L.Schaber
    Zu :
    " ...Eine besonders umfassende Modifikation der Synthetischen Evolutionstheorie stellen die Biologinnen Eva Jablonka und Marion J. Lamb in diesem Werk vor, das bereits vor zehn Jahren erstmals auf Englisch erschien und nun ins Deutsche übersetzt wurde......"

    Ein typisches Beispiel für das Funktionieren von Wissenschaft im Sinne Thomas Kuhns.
    Seit fast zwanzig Jahren deutet sich mit der Epigenetik ein "Paradigmenwechsel" an (Ich kenne die Kontroversen um den Begriff). Zuerst ganz zart und versteckt in Nebensätzen unter fürchterlicher Angst vor Esoterikvorwürfen oder Gleichsetzung mit religiösen Irrationalisten.
    Seit einigen Jahren und mutigen (populärwissenschaftlichen) Veröffentlichungen immer deutlicher. Ich wette, in 5- 10 Jahren behaupten fast alle Koryphäen, sie hätten ja schon immer Zweifel gehegt, aber (aus den diversen Gründen) sich nicht zu äußern gewagt. Zunächst wird man jedoch behaupten, das alles sei nur eine Erweiterung der herkömmlichen Theorien und könne problemlos integriert werden, so dass die klassische Theorie selbstverständlich weiterhin als wahr bzw. gültig betrachtet weden könne.
    Typisch auch, dass man erst nach zehn Jahren gewagt hat, eine deutsche Übersetzung zu präsentieren. Vermutlich hat man die Autoren ( bzw- Innen) des Kreationismus verdächtigt oder die Verlage hatten einfach "Schiss" vor möglichen Verdächtigungen in diese Richtung.
    Besonders spannend finde ich auch die wiederaufgeflammte Diskussion über "den Fall Paul Kammerer."
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