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Ausgefallene Wandverkleidung: Rustikales Mosaik in antiker römischer Stadtvilla frei gelegt

Muscheln, bunte Steine und Marmorplättchen zieren die Wände einer antiken Stadtvilla. Sie wurde vor rund 2000 Jahren erbaut und nun unweit des Kolosseums in Rom entdeckt.
Rustikale Wandmosaike in einer luxuriösen römischen Stadtvilla

Ein echtes Juwel aus der Römerzeit

In unmittelbarer Nähe des Kolosseums in Rom haben Archäologen einige Räume eines antiken römischen Stadthauses mit ausgefallenen, großflächigen Wandmosaiken entdeckt und sorgfältig restauriert. Forscherinnen und Forscher des Archäologieparks legten sie zwischen dem Forum Romanum und dem Palatin, einem der sieben Hügel Roms, frei. Das luxuriöse Haus wurde vermutlich Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. erbaut.

Das Team habe »einen authentischen Schatz enthüllt, für dessen Bewahrung und Zugänglichmachung wir sorgen werden«, sagte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano laut einer Pressemitteilung anlässlich der Bekanntgabe der Entdeckung. Der Ort gehöre zu den eindrucksvollsten des antiken Roms und sei ein echtes Juwel, sagte auch die Direktorin des Archäologieparks, Alfonsina Russo.

Beeindruckend seien insbesondere die komplexen Darstellungen, die auf der Wandverkleidung aus rustikalen Mosaiken dargestellt werden, hieß es in der Mitteilung weiter. Diese sind aus diversen Muschelarten, Mosaiksteinen, kostbarem Glas, winzigen Plättchen aus weißem Marmor sowie weiteren mehrfarbigen Steinen zusammengesetzt. Sie zeigen eine komplexe Abfolge von Bildern, auf denen mehrere verschiedene Figuren und Gegenstände dargestellt werden. Darunter etwa keltische Trompeten, Schiffsschnäbel mit Dreizackabbildungen und Vasen, aus denen Ranken und Lotosblumen sprießen. Aber auch Gebäude mit Säulen und Toren sind zu sehen. Die Darstellung einer Küstenstadt könnte auf eine kriegerische Eroberung durch den Besitzer der Villa anspielen, möglicherweise ein Senator.

Das Stadthaus steht in einem Gebiet nicht weit entfernt von den so genannten Horrea Agrippiana, den ältesten monumentalen Lagerhaus-Anlagen aus augustinischer Zeit entlang einer Handelsstraße des antiken Roms. Das Mosaik befindet sich in einem großen Festsaal, der einer Grotte nachempfunden ist und wohl vor allem während der Sommerzeit genutzt wurde. Ein weiterer Blickfang müssen spektakuläre Wasserspiele gewesen sein; darauf deuten mehrere Bleirohre hin, die zwischen den verzierten Wänden verlaufen. In einem angrenzenden Raum haben die sorgfältigen Restaurierungsarbeiten außerdem eine weiße Stuckwand mit fein ausgearbeiteten Landschaften und Figuren ans Licht gebracht.

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