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Kommentare - - Seite 829

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die Definition der Gewichtsklassen im BMI ist falsch

    06.06.2013, Peter Kosek
    Die Auseinandersetzung um die Folgen von Übergewicht lässt Untergewicht völlig unbeachtet. Würden die Statistiker auch die linke Seite der Grafik auf ihre Folgen hin untersuchen, könnte der Streit schnell beendet sein. Wenn normales Gewicht mit einem Body Mass Index (BMI) von 18,5 bis 24,9 und Übergewicht mit einem BMI von 25,0 bis 29,9 definiert ist, ergibt sich daraus für die einzelnen Altersgruppen:
    o Die Sterberate von 20 bis 58-Jährigen ist durchschnittlich im Normalgewicht am niedrigsten.
    o Nur bei den über 58-Jährigen liegt die niedrigste Sterberate geringfügig bis zu 2 BMI-Punkten über 25 BMI-Punkten. Sie liegt nicht im oberen Bereich von Übergewicht und schon gar nicht im Bereich von Fettsucht.
    Links und rechts des Scheitelpunkts mit der niedrigsten Sterberate steigt die Wahrscheinlichkeit zu sterben moderat und gleichmäßig. Dies ändert sich dramatisch bei den über 60-Jährigen: Hier weisen die noch Normalgewichtigen mit einem BMI von 18,5 eine Sterbequote von 4,33x gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt auf. Dieser Wert von 4,33facher Sterbequote wird auf der anderen Seite erst bei einer Fettleibigkeit von 36,5 BMI-Punkten erreicht. Die 6fache Sterbequote weisen hier der BMI von 15,0 bzw. 44 Punkten auf.
    Für die 70-Jährigen ergeben sich diese Werte: Die 8(!)-fache Sterberate liegt bei einem BMI von 16,8 (also geringfügig im "Untergewicht") bzw. 45 BMI, laut Definition eine schwerste Fettleibigkeit.
    Untergewicht hat ab 60 Jahren eine andere Wertigkeit als bei den Jüngeren. Bereits geringes Untergewicht bedeutet im Alter oft Krankheit wie Krebs, Lungen- oder Leberkrankheiten, es kann aber auch Armut bedeuten, wenig Geld, unzureichende Ernährung.
    Vorschlag: Die BMI-Tabelle müsste nach Altersklassen modifiziert werden. Die geringste Sterbequote sollte in der Mitte des Normalgewichts der jweiligen Lebensdekade liegen. Das Normalgewicht 60-Jähriger läge dann zwischen 21,5 und 29 BMI und jenes 70-Jähriger bei 22,0 bis 29,5 BMI. Die Trennlinien zwischen den Gewichtsklassen würden so von links unten geringfügig nach rechts oben verlaufen.
    Dem Streit um niedrigste Sterberaten im Alter trotz geringem "Übergewicht" liegt meiner Meinung nach ein Fehler der Definition der Gewichtsklassen "Unter-", "Normal-", "Übergewicht" und "Fettleibigkeit" zugrunde und nicht ein Fehler der Sterbestatistik oder am Menschen überhaupt.
  • zu einfach

    05.06.2013, Stefan Pschera
    Danke für den Fakt und die Quelle.
    1. Aber ist das "Das Konnektom" Primärliteratur bzgl. Axon? Ein einzelner Forscher kann all die Details nicht erfassen.
    2. Es gibt kein einheitliches Neuron. Jedes ist für sich optimiert. Die Neuronen mit langen Axon sind ein Typ, in der Hirnrinde sind die Axon kurz und schwer analysierbar. Welchen Typ bescheibt "Das Konnektom"
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Pschera


    "Das Konnektom" ist ein populärwissenschaftliches Buch, eine Einführung in die Arbeitsweise des Gehirns mit Schwerpunkt auf der Kommunikation von Nervenzellen in der Großhirnrinde. Die konkrete Frage zur Weiterverteilung des Aktionspotentials an die synaptischen Endknöpfe, die Sie aufwerfen, ist bereits vor längerer Zeit untersucht worden und gehört sozusagen zum Lehrbuchwissen, deswegen kann ich Ihnen da leider keine relevante Originalquelle nennen.


    Grundsätzlich gebe ich Ihnen jedoch Recht: Nervenzellen sind sehr unterschiedlich und überraschen die Forschergemeinde immer wieder mit vielerlei kleinen unerwarteten Besonderheiten. Inwiefern die volle Komplexität modelliert werden muss, um die Arbeitsweise des Gehirns nachvollziehen zu können - das heißt, auf welcher Ebene der Detailgenauigkeit eine Hirnsimulation angesiedelt sein müsste - ist offen und Gegenstand aktueller Forschung. Ein selektives Weiterleiten des Aktionspotentials an bestimmte Synapsen der Zelle dürfte jedoch nach allem, was man weiß, allerhöchstens in eng umgrenzten Ausnahmefällen eine Rolle spielen, es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Standardfall im Gehirn.


    Mit freundlichen Grüßen


    Jan Dönges / Redaktion

  • Brot nach Bier, Maisbier vor Fladen

    05.06.2013, Olaf Lezinsky
    Dieser Artikel kennt nicht die Erkenntnisse von Patrick McGovern, siehe zum Beispil "Am Anfang war der Sud". Offenbar wurde auch die Urform des Mais in Amerika am Anfang vor allem zur Alkoholgewinnung kultiviert. McGovern vertritt letztlich die gleiche einleuchtende These wie Reichholf.
  • Damit konnte niemand rechnen

    05.06.2013, Frank Svoboda
    "Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 hat niemand damit gerechnet, dass so etwas nochmals passiert", so tönt es landauf, landab und landunter - auch von Politikern und sogenannten Sachverständigen.

    Was ist das denn für eine Logik? Nur weil man es 2002 "Jahrhunderthochwasser" getauft hat, müssen wir dieses Jahrhundert nicht mehr mit einem solchen Hochwasser rechnen? Kleiner Tipp an diejenigen, die für die aktuelle Situation schon den nächsten Namen "Jahrtausendhochwasser" bereit haben: Der Name hilft nicht dagegen, dass es nochmals zu einem solchen Hochwasser kommt.

    Logisch ist vielmehr: Es ist passiert, also kann es jederzeit und auch anderenorts nochmals passieren!

    Also ist für die Zukunft Handeln angesagt - nicht nur für jeden Einzelnen, der in oder in der Nähe von Hochwasser gefährdeten Gebieten wohnt, sondern auch für Regierung und Kommunen, die mit einem Programm ähnlich dem Energieeinsparungsgesetz einen erheblich weiteren Rahmen auch zum Selbstschutz schaffen müssen als er bisher existiert.

    Das aktuelle Hochwasser hätte man wohl nicht verhindern können, aber man hätte die Schäden, die es anrichtet, sicherlich erheblich mindern können. Waren 11 Jahre nicht genug, um geeignete Maßnahmen zu treffen? Politiker schaffen es sonst doch auch, Gesetze innerhalb kürzester Zeit durchzusetzen - wenn es Ihnen selbst oder irgendeiner Lobby nutzt. Oder hat tatsächlich einfach niemand damit gerechnet?

    Bei vielen der Schutzmaßnahmen, die getroffen wurden, hat man sich am Hochwasser 2002 orientiert. Leider hat das jetzt vielerorts nicht ausgereicht, denn logisch ist nämlich auch: Es kann sogar noch schlimmer kommen.

    Mein Mitgefühl gilt allen Betroffenen, die jetzt vor den Trümmern Ihrer Existenz stehen und ich hoffe inständig, dass ihnen rasche und unbürokratische Hilfe zukommen wird - und dass man in Zukunft mit allem rechnet.
  • Glaubenskrieg mit Realitätsverweigerung

    05.06.2013, Jörg Kahnt
    Ich wurde schon misstrauisch, in der begeisterten Beschreibung des Gerhard Samulat nicht den kleinsten Hinweis auf Sachfragen zu finden, statt dessen immer wieder freudiges Kampfgeschrei.
    Zufällig fand ich kürzlich in einer Ausgabe der Zeitschrift 'Natur' von 1983 einen langen Artikel über erneuerbare Energien welcher in die Behauptung mündete, man könne damit 80 Prozent des in Deutschland benötigten Stroms bereitstellen. Das ist wohl richtig gerechnet, geht aber nur wenn man elektrischen Strom (ohne Verluste!) speichern kann. Das kann man aber nicht. Wer sind die Leute, die sich über Jahrzehnte weigern diese simpelste Tatsache einzusehen? Dass es auch trübe windstille Tage gibt? Ja, es ist Glaubenskrieg und noch dazu mit Realitätsverweigerung.
  • Der Mensch und das Fleisch.

    05.06.2013, Joachim Ochmann
    Würde jeder Mensch das Entstehen des Schnitzels erleben wie es als Jungtier Freude am Leben zeigt und wie es anschließend auf dem Weg zum Schnitzel in den Zustand von Angst versetzt wird und danach zerlegt zum Verspeisen, so würde ich meinen, die Menschen würden sich das Schnitzel verkneifen. Egal ob es nun schädlich ist oder nicht. Die Fleischlobbyisten werden natürlich anders reden, die werden ja superreich dabei und im Umgang mit dem Leben völlig gefühlskalt. Man sehe sich nur die Tiertransporte an.
  • Sehr guter Beitrag

    05.06.2013, Michael
    was jedoch noch vollständig fehlt ist die Frage nach dem Einfluss der Herstellung des Fleisch.
    So konnte z.B. gezeigt werden, dass Rindfleisch aus Massentierhaltung einen hohen Anteil an Omega-6 und Rindfleisch aus Weidertierhaltung einen hohen Anteil an Omega-3 Fettsäuren enthält.
  • Der Mensch ist ein Allesesser

    05.06.2013, Josef Schobelig
    Es gibt ein Volk, das sich ausschließlich von Fleisch ernährt(e): Die Innuit.
    Es gibt jedoch KEIN Volk, das sich ausschließlich vegetarisch oder gar nur vegan ernährt(e).
    Vegetarismus und erst recht Veganismus sind mithin alleine religiös- ideologisch motivierte MANGELernährungen.
  • Kein Vergleich mit veganer Ernährungsweise?

    05.06.2013, Florian Buss
    Interessanter Artikel! Ich bin außerdem sehr interessiert daran, ob die EPIC-Studie Ergebnisse vorweisen kann, die vergleichbare Aspekte einer (richtig durchgeführten!) veganen Ernährung abbildet, da ja mittlerweile hinlänglich bekannt ist, dass der Milchkonsum der Vegetarier erheblich zu HKL-Erkrankungen beiträgt und krebswachstumsförderlich ist.
    Ich finde auf der Webseite von EPIC leider keine entsprechenden Ergebnisse, vielleicht liegen Ihnen diese Informationen jedoch vor?
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Buss,

    ich leite Ihre Frage an die Autorin weiter.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl
    Redaktion Spektrum.de

  • Wer soll verspeist werden?

    05.06.2013, Ingo Schwarzer
    "Mehrere Jahre bastelte der Physiologe am Laborburger aus Rindermuskelzellen, und noch dieses Jahr soll er in London öffentlich verspeist werden."
    Auch noch öffentlich! Klingt grausam.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Schwarzer,

    in der Tat: etwas missverständlich. Wir konkretisieren.

    Beste Grüße
    Daniel Lingenhöhl
    Redaktion Spektrum.de

  • Kleine Kinder haben zwei weitere Informationsquellen

    04.06.2013, Martin Piehslinger
    Ein grandioser Artikel, danke! Informativ und unterhaltsam zugleich.

    Computer erlernen Sprache(n) ebenso wie Kinder ohne Grammatik und Konjugationstabellen, sondern durch Analyse von Texten.

    Diesen Gedanken möchte ich weiterspinnen:

    Kleine Kinder lernen nicht nur durch die gesprochenen Sätze, die sie von Erwachsenen hören, sondern sie haben zwei weitere Informationsquellen: erstens Antworten auf Fragen, mit denen sie die Erwachsenen bis zur Erschöpfung löchern, und zweitens nicht-sprachliche Informationen, die mit dem Gehörten einhergehen. So assoziiert das Kind mit dem gesprochenen Wort "Haus" auch den Anblick eines Hauses, Gerüche beim Betreten einen Hauses, Wärme oder Kühle, die veränderte Akustik und so weiter. Das Kind erlernt auch die Bedeutung des ärgerlichen Tonfalls des Erwachsenen, dem wieder einmal die dauernden Warum-Fragen zu viel geworden sind.

    Der Computer wie von Brian Hayes beschrieben würde sozusagen die Reinform des Archetypus "eigenbrötlerischer Bücherwurm" repräsentieren. In diesem Zusammenhang bemerkenswert: "Laut Studien fallen Romanleser oft durch eine erhöhte Sozialkompetenz auf." ("Gehirn und Geist" Juli/August 2012)

    Vielleicht wird das Tamagotchi der Zukunft lästige Fragen stellen, sein Besitzer wird ob der dauernden Warum-Fragen entnervt sein. Als Belohnung für seine Geduld wird er einen Gesprächspartner im Westentaschenformat erhalten, der die gesamte Weltliteratur gelesen hat, sich aber auch an alle mitgehörten Gespräche erinnert, Zugriff auf Online-Information vom Fahrplan bis zum Wetterbericht hat und auf jede Frage blitzschnell die Antwort weiß, die sein Besitzer gebraucht hat.
  • Re: Recht und Willkür...

    04.06.2013, demoslogos
    @Lutz Martin

    "Es ist doch eine moralphilosophische Banalität, dass es schon aus erkenntnistheoretischen Gründen und infolge der Unmöglichkeit eines "perfekten" ethischen Kalküls kein "perfektes" moralisches Verhalten geben kann - erst recht nicht unter den Bedingungen ethisch unreifer Gesellschaften. "

    Die Menschen, welche die Menschenrechte formulierten und diejenigen die sie einhalten, befanden oder befinden sich doch in der gleichen Situation wie sie. Sie lebten oder leben in einer nach ihren Maßstäben ethisch unreifer Gesellschaften. Aber trotzdem sprechen sie ihn allen ethische Motive ab, nur weil sie Einschränkungen getroffen haben, obwohl die Menschenrechte viel weiter gehen als alle Regelsysteme davor, sie haben also Einschränkungen abgebaut. Die Menschen haben also aus Fehlern gelernt, die der Faschismus gemacht hat.

    Ich habe nicht gesagt, dass der Menschen Prozessen hilflos ausgeliefert ist, nur dass die Ausgangsbedingungen nicht vom Menschen gemacht wurden. Da der Mensch sein Verhalten ändert, zeigt seine ethische Motivation.
  • Polemik auf der falschen Seite

    03.06.2013, Heinz Stephan
    Das Buch werde ich bestimmt nicht lesen, die Beschreibung ist ausreichend. Mir liegt es aber auch fern, in gleicher Weise polemisch zu werden. Doch eines muss gesagt werden: Eine ausgewogene sachliche Diskussion unter Wissenschaftlern findet auf diesem Gebiet nicht statt. Hier tummeln sich politische Weltverbesserer, die einen Glaubenskrieg führen. Die Presse stimuliert den Tenor weitgehend und die träumende deutsche Mehrheit lässt sich anmachen. Das ist ja im deutschen Wesen wohl schon öfter vorgekommen! Eins ist festzustellen: der Rest der Welt lächelt und denkt sich sein Teil! Da schreib doch schon mal einer: am deutschen Wesen ......
  • Schlüsse...

    03.06.2013, Lutz Martin
    @ Irmi:

    Selbst vor dem Hintergrund dessen, was in den von Ihnen verlinkten Artikeln vermittelt wird, sind Ihre Schlüsse leider falsch. NATÜRLICH wäre die Umwelt weniger belastet, wenn es keine oder viel weniger "Nutztiere" gäbe, denn um das wenige Unentbehrliche auszugleichen, das uns durch einen Verzicht auf tierische Produkte verlorenginge, bedarf es bei Weitem nicht so viel, wie uns die Tierausbeutungsindustrie in allen ihren Aspekten (auch kulturell!) kostet. Sich darüber zu informieren, ist nicht schwierig. Man muß es nur wollen.
  • "Watson" war gar nicht so intelligent – nur schneller

    03.06.2013, Jörg Michael
    Wie ich mittlerweile erfahren habe, gab es für den überlegenen Erfolg des IBM-Computers "Watson" in der amerikanischen Fernsehshow "Jeopardy" eine erfolgskritische Komponente, die nichts mit künstlicher Intelligenz zu tun hat.
    Die Regeln von "Jeopardy" besagen, dass man erst dann antworten darf, nachdem der Moderator die Antwort durch Drücken des Startkopfs freigegeben hat. Wenn dabei (wie es offenbar wiederholt vorgekommen ist) Mensch und Computer die korrekte Antwort vorher haben, misst man im Wesentlichen, wer von beiden die bessere Reaktionszeit hat. Super.
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