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Kommentare - - Seite 293

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Fragliche Vorstellung von Lebenszufriedenheit

    08.02.2018, Carl Strutinski
    Was heißt denn bitte "hohe Lebenszufriedenheit"? Das ist doch alles Quatsch. Wer kann das schon abwägen? Irgendwann habe ich gelesen, dass alte Bewohner Okinawas naturnäher und glücklicher leben als wir in den zivilisatorischen Hochburgen. Das nur so als Beispiel. Ich nehme an, viele "Bedürfnisse", die angeblich die Lebenszufriedenheit ausmachen, bewirken, indem sie "gestillt" werden, eher das Gegenteil. Als Mensch sollte man, wenn man sich wirklich von den Tieren zu unterscheiden glaubt, hauptsächlich darauf Wert legen und versuchen es sich anzueignen, was uns der Erkenntnis näher bringt, die (Um-)Welt besser zu verstehen und mit ihr im Einklang zu leben. DAS würde unsere Lebenszufriedenheit nachhaltig festigen. "Wachstum" (was man heute so darunter versteht) ist das ALLERLETZTE, das dazu beiträgt.
  • Thomas Malthus lässt grüßen: Wie kann man heute schon die Ressourcenverfügbarkeit in der Zukunft kennen?

    08.02.2018, Rene Macon
    Solche hochwissenschaftlichen Berechnungen sind mit Vorsicht zu genießen. Die Erde ist kein geschlossenes System: Die Sonne versorgt uns mit sehr viel mehr Energie als wir derzeit nutzen (3,85 Millionen Exajoule). Die Menschheit benötigt im Moment knapp 500 Exajoules pro Jahr (U.S. Energy Information Administration).

    Das bedeutet in einer Stunde und 8 Minuten fällt soviel Sonnenlicht auf unsere Erde, dass wir den Jahresverbrauch von 500 EJ damit decken könnten.

    Da ist also noch viel Luft nach oben. Was wir derzeit benötigen sind Katalysatoren, die die Effizienz der Umwandlung von Sonnenenergie in Treibstoff verbessern. Ein solches Katalysatorproblem gab es schon mal gegen Ende des 19. Jahrhunderts als die Malthusianer nachdem Verbrauch des natürlich vorkommenden Guano Düngers schon einmal eine große Krise ausriefen. Bekanntlich löste Alwin Mittasch mit ca. 20 000 Experimenten das Problem und machte damit das Haber-Bosch-Verfahren rentabel.

    Auch was Metalle und Mineralien angeht, ist die Erde kein geschlossenes System. Es gibt bekanntermaßen bereits Investmentfonds, die den Abbau solcher Rohstoffe im Kuiper-Asteroiden-Gürtel projektieren.

    Wir sollten uns nicht von dystopischen Spekulationen lähmen lassen. Sinnvoll wäre derzeit sicherlich eine allgemeine Treibhausgassteuer, die indirekt auch starke ökonomische Anreize zur Entwicklung erneuerbarer Energien setzen würde.

    Skeptisch werden sollte man immer, wenn hochgradig normative Begriffe wie "nachhaltig und gerecht" so gebraucht werden, als ob sie allgemeinverbindlich definierbar seinen. Das sind sie nicht. Sie beruhen immer auf persönlichen Setzungen, wie ja die Debatten über die verschienen Arten von Gerechtigkeiten eindeutig zeigt.
  • Allle rechtwinkligen Dreiecke

    08.02.2018, Gerd Krawitzke
    Bitte den ersten Absatz überarbeiten. Für ganzzahlige (! und darum geht es! ) a, b, c und n=2 gibt es zwar unendlich viele Lösungen, aber das sind beileibe nicht ALLE rechtwinkligen Dreiecke. Beweis: a=b=1 , dann ist bei rechten Winkel c= Quadratwurzel aus 2, diese Zahl ist nicht ganz und nicht mal rational.
  • Kritik am Rande

    08.02.2018, Pertti Valkonen
    "Schließt man aus, dass zur damaligen Zeit Vorfahren des modernen Homo sapiens dort lebten, bleiben nur Neandertaler oder Denisova-Menschen als Kandidaten übrig."

    Erstens: Und was ist mit den Formen des asiatischen Homo erectus? Für die ostasiatischen Erectus-Vertreter wissen wir immerhin, daß deren Vorfahren einst durch Indien gezogen sein müssen, um von Westasien nach Ostasien gelangt zu sein. Daß es den Neandertaler oder den Denisovaner mal nach Indien gezogen hat, ist dagegen nicht bekannt oder auch nur naheliegend. Deren Fundorte auf einem Indien nahestehenden Breitengrad liegen in Regionen, die von Indien durch Hochgebirge getrennt sind.

    Zweitens: Indien ist nicht gerade reich gesegnet an gefundenen Vor- und Frühmenschen-Fossilien. Immerhin aber gibt es die Kalotte des "Narmada Man" aus dem Flußbett der Narmada bei Hathnora im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh. Und die ist vielleicht 400.000 Jahre alt (wenn nicht älter), ähnelt aber weniger einem Homo erectus als vielmehr einer afrikanischen Vorstufe des Homo sapiens (afrikanischer Homo heidelbergensis). Ja, der Narmada-Man wird gelegentlich direkt als "archaischer Homo sapiens" bezeichnet. Wieso also sollte dieser als Verursacher jener Levallois-Werkzeuge ausgeschlossen werden - wenn diese Spezies sogar die einzige für Indien tatsächlich belegte Menschenspezies ist?

    "Demnach trat der anatomisch moderne Mensch in Afrika schon viel früher auf als angenommen, nämlich um 300 000 Jahre vor heute."

    Bis vor den Funden von Jebel Irhoud galt als Definition des "anatomisch modernen Homo sapiens" noch dies, daß er "anatomisch modern" zu sein habe. Daß seine Merkmale also innerhalb des Variantenspektrums der heutigen Sapiens-Anatomie liegen statt außerhalb. Die Jebel-Irhoud-Schädel liegen mit ihren Merkmalen aber deutlich außerhalb. Ein erectus-typisches gekieltes Schädeldach, eine noch immer fliehende Stirn, die die Überaugenwülste noch immer nicht wenigstens teilweise umschließt, ein breiter Schädel,typisch für Erectus/Heidelbergensis wie Neandertalensis, eine vorstehende Schnauzenregion (und nicht nur prognathe Zähne), ein bereits erkennbares, aber noch immer fliehendes statt vorstehendes Kinn, das typisch für das Kinnspektrum des Neandertalers ist, nicht aber für den Sapiens. Und das sind noch nicht alle Unterschiede...

    Letztlich ist der Merkmalsmix der marokkanischen Neufunde eine Art Zwischenstufe zwischen dem afrikanischen Erectus und dem anatomisch modernen Menschen. Mit eindeutiger Nähe zu letzterem. Damit sind diese alten Marokkaner Vertreter jener Menschengruppen zwischen ca. 700.000 und 200.000 BP, deren gemeinsames Merkmal es ist, daß sie anatomisch zwischen dem alten afrikanischen Erectus und dem frühen (anatomisch modernen) afrikanischen Homo sapiens vermitteln. Und zwar je näher an 200.000 BP desto sapiensähnlicher. Dafür wurden diese afrikanischen Nicht-mehr-Erectusse-und-Noch-nicht-Sapiense längere Zeit auch eigens "afrikanischer Homo heidelbergensis" tituliert, wie die europäischen Übergangsformen von Erectus zu Neandertalensis als"europäischer Homo heidelbergensis" zusammengefaßt wurden. Und daß die Jebel-Irhoud-Fossilien dem Homo sapiens schon sehr nahe stehen, paßt denn auch gut zu ihrem Alter, welches deutlich näher an 200.000 BP als an 700.000 BP heranreicht.

    Eigentlich also sind die Funde von Jebel-Irhoud eine Bestätigung des bisher ermittelten Verlaufs der mittelpleistozänen afrikanischen Homininenevolution. Passend zum Alter recht weit fortgeschritten auf dem Weg weg vom Erectus hin zum Sapiens, aber an diesem nur dicht dran, jedoch noch nicht innerhalb von dessen Merkmalsspektrum. Insofern warte ich darauf, daß die Paläanthropologenzunft demnächst wieder zurückrudern wird. Anatomisch modern ist der Homo erst seit knapp 200.000 Jahren, seit Omo.

    "Gleichzeitig verlegen Funde aus Israel die frühesten Anfänge der Auswanderung aus Afrika auf die Zeit vor 185 000 Jahren."

    Wer in der Levante lebt, der hat das Klima sowie die Tier- und Pflanzenwelt Nordafrikas noch nicht hinter sich gelassen. Bevor nicht die arabische Halbinsel nach Norden oder Osten verlassen wurde, kann man nicht von einem Habitatswechsel sprechen. Frühe Menschen, die in der Levante leben, sind noch kein Anzeichen für ne Auswanderung. Erst wenn diese Homininen z.B. im georgischen Dmanisi ankommen, haben sie "Afrika verlassen", sind sie wirklich aus ihrer Heimat ausgewandert. Frühe nomadisierende Nordafrikaner merken nicht, wenn sie in der Levante ankommen, daß sie sich in einer fremden Welt" befinden. Erst ein echter Habitatswechsel macht aus Wanderern Auswanderer.

    Ein afrikanischer Homo heidelbergensis im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, das ist ein Auswanderer. Der hat wirklich seine alte Heimat aufgegeben und sich an neue Umstände angepaßt. Ein Hominine in der Levante dagegen ist ein Nordafrikaner, der in einer nordafrikanischen Welt lebt, die nur zufällig und unbemerkbar ein kleines Bisserl außerhalb Afrikas liegt. Ein Warnschild "Achtung, Sie verlassen den afrikaische Kontinent; bitte tun Sie das nur, wenn Sie auswandern wollen" gab es nicht.
  • Die gute alte Natur kehrt zurück

    07.02.2018, Carl Strutinski
    Es ist doch erfreulich, immer wieder zu erfahren, dass die Natur in ihre Rechte tritt - und noch dazu äußerst schnell - wenn der Mensch ein Revier aufgegeben hat. Ich wohne im Saarland, wo die Natur auch durch den Kohlebergbau viel hat einbüßen müssen. Nichtsdestotrotz ist sie, seit es mit dem Kohleabbau zu Ende ging, wieder auf dem Vormarsch. Wir haben hier bei Saarbrücken nicht nur einen gehegten "Urwald vor den Toren der Stadt", sondern auch viele kleine "Inseln" innerhalb der so genannten Wirtschaftswälder, auf denen ehemalige Bergbaureviere langsam in kleine hundertprozentig natürliche Biotope übergehen. In einigen derselben lassen sich Biberkolonien nieder, von Wasservögeln ganz zu schweigen. Neben Wildenten sind auch Reiher keine Seltenheit mehr und mit etwas Glück und Entdeckungslust kann man hin und wieder mal ein Pärchen Mandarinenten antreffen.
  • Zu kurz gedacht.

    07.02.2018, Daniel
    1.Das die Forschungsergebnisse fehlen sind ein selbst gemachtes problem. Die Pflanze gibt es lange genug, und kiffer gibt es wohl auch reichlich. Dass Mann da keine brauchbaren Forschungsergebnisse rausgezogen hat ist dass problem des Verbots bzw ein Versagen unserer Eliten.
    -Dann müssen wir uns wohl auf die Ergebnisse von weiter entwickelten Länder verlassen.

    2.Beim verbotenen Cannabis steigt der Konsum stedig. Beim erlaubten Tabak und Alkohol wir immer weniger konsumiert. Vll bringt ja eine gute und offene Aufklärung ja doch was?!

    3. Ich denke nicht dass überhaupt viel mehr Leute anfangen würden zu kiffen nur weil es legal ist.
    Ich geh davon aus dass, über kurz oder lang es sich so wie in den Niederlanden einpendeln wird.
    Da wird auch nicht mehr konsumiert als in Deutschland.
    Da die Mentalität in den Niederlanden auch ähnlich wie bei uns ist, denk ich ist auch ein besserer vergleich wie die USA oder so...!
    Und wenn der Verbrauch nicht wesentlich steigen würde, macht ein Verbot eh keinen Sinn, denn dann reden wir nur über den Umgang damit.

    4. 15-16 jährige verstoßen durch Konsum auch immer mehr in den Schulen schon gegen dass gesetzt, und kommen durch die Strafen nie wieder richtig zurück in die Gesellschaft.
    Außerdem wissen Sie auch schon im dem Alter dass es verboten ist, und entwickeln darauf schon eine "Fuck off" Haltung der Polizei gegenüber, dass mitunter auch der Grund ist warum so eine respektlosigkeit der Polizei gegenüber herscht.

    Ich bin 33 Jahre und habe ein Sohn 4 Jahre alt, und eine Tochter 9 Monate. Und will wenn in etlichen Jahren das Thema vll. akut werden würde. Dass meine Kinder mit mir offen darüber reden, und nicht erst wenn es zu spät ist.

  • Politische Meinungsmache

    07.02.2018, Marco De Gregorio
    Bisher ging ich von der Annahme aus, dass ihr Heft hohen wissenschaftlichen Standards genügen möchte und nicht durch politische Meinungsmache geprägt ist. Leider wurde ich bei Ihrem aktuellen Heft eines besseren belehrt als es um die unterschiedliche Repräsentation von Geschlechtern und Ethnien in verschiedenen, wissenschaftlichen Disziplinen ging.
    Hier wird in einigen wenigen Nebensätzen erklärt und behauptet, dass es in Bezug auf Intelligenz keine genetischen Unterschiede gibt und dies eine Tatsache ist. Ohne Beleg. Ohne Hintergrund. Bisher war ich immer der Auffassung, dass dies ein sehr kontrovers diskutiertes Themengebiet ist und hier keine eindeutige Aussage durch den aktuellen Forschungsstand möglich ist. Wie kommen sie also zu dieser fälschlichen Aussage im Artikel? Falls es hierzu neue Studien und Ergebnisse gibt, würde ich mich freuen, wenn sie mir diese zukommen lassen. Andernfalls bitte ich Sie auch bei politisch kontroversen Themen nicht ihren wissenschaftlichen Anspruch aufzugeben.
  • Alles fing mit einem gläßchen Bier an...

    07.02.2018, Pat Hall
    Es war und ist noch gang & gäbe nach getaner Arbeit ein gläßchen Wein oder Bier zu trinken und ist ja auch nicht falsch.
    Doch nach ein paar Jahren mußte dann ein sixpack her um Stress oder ähnliches zu bewältigen. Zur Sucht war dann nicht weit.
    Ich wünschte mir die Legalisierung sehr, um den Alltagsgedanken ein wenig entfliehen zu können und mich nicht durch Alkohol zerstören zu lassen.
    Die Nachtruhe wäre mir sicher.
    Man sollte Cannabis von mir aus an den Apotheken legal kaufen können damit auch die Kripo sich anderen delikten zu wenden können und den Dealern das Handwerk gelegt wird.
    Suchtexperten oder die sich als solche bezeichnen können keine Experten sein wenn sie noch Nie einen Joint in der Hand hatten.
  • German Angst

    07.02.2018, Dr. Wolfgang Willmann
    Da wird den Menschen wieder Angst gemacht vor Plastikmüll. Nach dem obigen Beitrag müssten schon zigtausende im Großraum Paris vor sich hin siechen, weil der Plastikpartikelregen angeblich so hoch und die Gefahr so groß ist. Hier sollte man sich mal die Studie ansehen und wer sie gesponsert hat. Ach ja, noch etwas zum ersten Kommentar. Vielleicht sollte man mal ein Liter Mineralwasser in Altpapier (nicht in den Kunststoff beschichtenen Pappbehältern für Milch oder Fruchtsaft) transportieren. Mal sehen, was dabei rauskommt? So leicht kann man es sich nicht machen. Vor allem, wenn man dazu noch gleich, wie die Grünen, mit dem Zeigefinger winkt und alle Menschen zwingen möchte, so zu handeln und zu leben wie man es sich selbst vorstellt. Die anderen Menschen haben ja angeblich nicht den wissenschaftlich fundierten Hintergrund. Man muss die anderen Mensch aus ihrer naiven Haltung in die angeblich reale Welt der Grünen führen. Nur dort existiert die wahre Lösung und das Heil.
    Schade, dass die Artikel in Spektrum immer mehr politisch ausgerichtet sind sind und nicht mehr ohne eine politische Wertung oder Meinung auskommen. Aber so ist halt der Trend der Zeit. Selbst der Sport ist jetzt politisch orientiert, so wie man in der Presse liest. Wenn Mitglieder einer gewissen Partei von den Vereinen ausgeschlossen werden sollen. Das Schlimme an der ganzen Sache, in Bezug auf die Wissenschaft, ist nicht ihre Ausrichtung auf die Politik, sondern der Verlust der wertefreien Forschung. Forschung ist teuer und daher wird nur noch an dem geforscht, was auch gesponsert wird oder politisch korrekt ist (und von staatlichen Stellen bezahlt wird). Da wird auf Biegen und Brechen die Herstellung des E-Autos forciert, obwohl weder vernünftige Batterien noch eine sinnvolle Infrastruktur (Tankstellen) geschaffen ist. Nur Reiche, die sich ein solches Auto als Dritt- oder Viert-Wagen leisten können, kaufen sich solche Autos. Wenn man seinen Wagen dringend benötigt, z.B. für die Fahrt zur Arbeit, kann man nur dringend vom Kauf eines E-Autos abraten. Stellen sie sich vor, sie müssen mit ihrem E-Auto, Reichweite ca. 300 km, im Winter zu ihrer Arbeitsstelle in 100 km Entfernung fahren und sie stehen im Stau mit aufgedrehter Klimaanlage. Dann können Sie sich schon mal überlegen, wann sie ihr E-Auto am Straßenrand abstellen und dann zu Fuß durch die winterliche Landschaft zu ihrer Arbeitsstelle kommen.
  • Prohibition und Ungleichbehandlung

    07.02.2018, Konrad Lehmann
    Nein, werte Mitdiskutanten as140 und Sebastian,
    Sie bringen da Verschiedenes durcheinander. Weder Herr Schulz vom BDK noch Herr Fischer erörtern die Grundsatzfrage, ob der Staat überhaupt den Drogenkonsum seiner Bürger regulieren soll. Die Frage ist allein, ob es gerechtfertigt ist, Cannabis anders zu behandeln als Alkohol und Nikotin. Dafür, dass es dies NICHT ist, bringen die beiden eine Reihe von guten Argumenten.
    Sie beide, as140 und Sebastian, sind dagegen schon in der ersten, der Grundsatzfrage, der Ansicht, dass a) alle Drogen böse seien und b) deswegen verboten gehörten. Punkt a) dürfen Sie ja gerne finden, aber zu Punkt b) muss ich vehement widersprechen. Freie, volljährige Bürger eines demokratischen Landes müssen m.E. selbstverständlich das Recht haben, mit ihrem körperlichen und geistigen Zustand zu machen, was sie wollen, solange sie damit sonst niemandem schaden. Darum gehöre ich zu den "Personen, die meinen, man müsse auch die harten Drogen legalisieren". Sinnvoll und leicht umzusetzen wäre eine einfache Zwei-Stufen-Regelung: Alle Drogen, die nach objektiven Kriterien (s. die Arbeiten von David Nutt, Birmingham) höchstens so gefährlich sind wie Alkohol (Achtung, hinsetzen: Dazu gehören auch die Psychedelika.), werden ebenso wie dieser ab 18 frei verkäuflich. Härtere Drogen sind nach Verschreibung in der Apotheke erhältlich.
    Punkt.
    Aber die bewährte, unheilige Allianz aus Konservativen und Drogenmafia wird eine solche Regelung zu verhindern wissen.

    PS @Sebastian: "Scheinbar [Sie meinen "anscheinend".] haben aber mittlerweile Konsumenten Lobbyisten ausreichend viel Einfluss, in beiden genannten Stellen." - Nur, um ad hominem-Argumenten vorzubeugen: Ich konsumiere keine psychoaktiven Drogen außer Alkohol und Koffein.
  • Das Thema polarisiert

    07.02.2018, Robert Orso
    @Sebastian
    Ich gehe davon aus, dass Sie für ein vollständiges Alkohol und Nikotin Verbot sind und das selbstverständlich auch selbst nicht anrühren. So lese ich jedenfalls Ihren Kommentar. Es sind diese beiden Drogen, die den größten volkswirtschaftlichen Schaden und das größte persönliche Leid unter allen Drogen Konsumenten verursachen. Alles andere ZUSAMMENGERECHNET macht nur einen Bruchteil aus.

    Bei Canabis beruht der volkswirtschaftliche Schaden übrigens zum weitaus überwiegenden Teil nur darauf, dass der Konsum und Verkauf illegal sind und deshalb Ermittlungsbehörden und Justiz Arbeit damit haben. Durch den Canabis KONSUM hingegen entsteht niemandem Schaden. Weder schädigen sich die Konsumenten selbst damit in einem Ausmaß das über das regelmäßige Essen von Leberkäse Semmeln hinaus geht, noch verursachen sie unter Canabis Einfluss nennenswerten Schaden an anderen Personen oder Sachen. Weder durch "Handlung im Drogeneinfluss" noch durch "Beschaffungskriminalität". Im Gegensatz zu Alkohol etwa wirkt die Substanz beruhigend und keineswegs Aggressions steigernd. Im Gegensatz zu Nikotin, Feinstaub und Stickoxiden steigert es auch die Krebsrate und die damit verbundenen gemeinschaftlichen Gesundheits Kosten nicht.

    Mit der Legalisierung würde also der jetzt noch vorhandene ohnehin kleine volkswirtschaftliche Schaden automatisch gegen Null tendieren.

    Würde morgen das öffentliche Schneuzen und Husten verboten, weil es eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung darstellt (tatsächlich!), müssten Sie dieses Verbot mit der gleichen Vehemenz verteidigen wie das Canabis Verbot: Es ist illegal weil es verboten ist, deshalb ist es illegal und muss verboten bleiben. Alle die das trotzdem tun sind Verbrecher und gehören eingesperrt.

    Verbote sind dort angebracht, wo Schaden verhindert werden kann. Ein Canabis Verbot verhindert keinen Schaden an irgend jemand oder irgend etwas. Es VERURSACHT Schaden. Ein Nikotin Verbot hingegen würde tatsächlich Schaden verhindern - aber man kann den Menschen doch nicht ihre Zigaretten verbieten und das gottgegebene Recht, ihren Mitmenschen die Atemluft zu vergiften!

    Es gibt tatsächlich auch Überlegungen, ob der "Kampf gegen die Drogen" durch Verbote und Strafen überhaupt sinnvoll ist. Der größte Schaden entsteht nämlich durch die Drogen Kriminalität im Umfeld von Produktion und Verkauf, etwas das sich rechnet, weil der Preis für das Produkt aufgrund der Verbote hoch ist und man es auch nur bei diesen Verbrechern bekommt. Würden die Substanzen legalisiert und man könnte sie im Kiosk billig kaufen, würde das ganze System "Drogenkriminalität" zusammenbrechen. Eine deutliche Steigerung des Konsums durch Legalisierung ist hingegen nicht zu erwarten.

    Und nein, ich nehme weder Canabis noch andere Drogen, von einem Glas Wein am Wochenende abgesehen. Ein "Suchtverhalten" von dem man mir offiziell zutraut, es selbst unter Kontrolle zu halten, ohne dass mein Kaufmann als Drogendealer ins Gefängnis muss.
  • Cixin Liu: The Dark Forest!

    07.02.2018, Thomas Weyer
    ...auch wenn es Science Fiction ist, aber der chinesische Autor Cixin Liu liefert uns in diesem Buch eine mögliche und nicht gerade unwahrscheinliche Antwort auf die abschliessende Frage des Artikels.
    Herzliche Grüße
    T. Weyer
  • Missgunst?

    07.02.2018, Sascha
    Da scheint jemand neidisch zu sein. Anstatt zu pöbeln sollte man erstmal Anerkennung zeigen. Ob eine Entdeckung neu ist oder nicht ... in der Größenordnung und so präzise wurden die Maya noch nicht präsentiert. Archäologie ist in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert, sie braucht die Öffentlichkeit, auch um das Interesse in den Schutz dieser Stätten zu wecken.
  • Korrektur

    07.02.2018, Jochen Reichardt, Kambodscha
    "Einsatzorte waren beispielsweise die Tempel im kambodschanischen Angkor Wat..."
    Es muss heißen ...im kambodschanischen ( Gebiet ) von Angkor. Angkor Wat ist
    nur ein Tempel in diesem Areal.
  • Gehört Spektrum nun zur Cannabis-Lobby?

    06.02.2018, Sebastian
    Beim Lesen des Artikels musste ich mir echt diese Frage stellen, bzw. ob der Autor Lars Fischer selbst zum Konsumentenkreis gehört?
    Denn scheinbar übernimmt er fast unhinterfragt die Argumente jener Lobby.
    Dass die deutschen Gesetzeshüter mit der Drogenkriminalität überfordert sind ist nicht neu. Daraus eine Legitimation abzuleiten ist aber einfach unsinnig, sonst könnten sämtliche Kriminelle darauf bauen, dass ihr Handeln legalisiert wird, wenn diese Straftaten nur im ausreichenden Maße praktiziert werden.
    Dass das Gefahrenpotential sich in etwa auf dem gleichen Niveau bewegt, wie bereits legale Drogen (Tabak, Alkohol) ist ebenfalls ein beliebtes Argument von Konsumenten und Lobbyisten. Es entbehrt aber jeglicher Grundlage, denn Drogen (auch Cannabis) sind schädlich. Es gehen schon genug Leute an den bereits legalen Drogen zu Grunde - es ist hirnrissig zu behaupten, dass wir noch mehr Möglichkeiten benötigen, womit sich die Leute kaputt machen können!
    Wer meint, dass Verbote nichts bringen, aber behauptet spezialisierte Abgabestelle einen Konsum bei Kindern und Jugendlichen verhindern rennt in ein Paradoxon. Auf der einen Seite sollen Verbote ja nichts bringen und daher Cannabis erlaubt werden, aber bei Kinder und Jugendlichen sollen diese Verbote auf einmal wirksam sein? Lächerlich!

    Interessanter Weise hat der Autor am Ende doch noch etwas kluges gesagt:
    Es ist ein "gesellschaftlicher Trend"! Dieser gesellschaftliche Trend hört jedoch nicht nach einer Cannabis-Legalisierung auf - danach kommen die Pumper aus dem Fitnessstudio, welche ihre Anabolika legalisiert haben wollen und danach weitere Gruppen. Immer schön in dünnen Scheiben, bis am Ende die harten Drogen dran sind (es gibt selbst jetzt schon Personen, die meinen man müsse auch die harten Drogen legalisieren).
    Es handelt sich also bei der Cannabis-Legalisierung um eine Grenzaufweichung. Fällt diese Grenze, stehen auch die Verbote der anderen Mittel im Wanken.
    Ein gesellschaftlicher Trend ist jedoch keine Einbahnstraße. Man kann diesem Trend entgegen wirken, wenn man nur möchte. Von staatlicher Seite, aber auch als Autor eines wissenschaftlichen Magazins. Wie gesagt: Wenn der Wille dafür vorhanden ist. Scheinbar haben aber mittlerweile Konsumenten Lobbyisten ausreichend viel Einfluss, in beiden genannten Stellen.
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