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Lexikon der Biochemie: erleichterte Diffusion

erleichterte Diffusion, trägervermittelter Transport, der passive Transport von Stoffen durch Membranen, der durch in der Membran befindliche Trägermoleküle vermittelt wird. Das Transportsubstrat wird an einer Membranseite an den Träger gebunden, an der anderen freigesetzt. Aus der größeren Beweglichkeit des Träger-Substrat-Komplexes gegenüber dem freien Substrat erklärt sich die höhere Transportgeschwindigkeit Träger-gekoppelter Transportprozesse gegenüber der freien Diffusion. Die e. D. ist dabei durch folgende Eigenschaften charakterisiert: 1) Transport ohne Aufwand von Stoffwechselenergie, dem Konzentrationsgradienten des Transportsubstrats folgend. 2) Abhängigkeit von der Substratkonzentration: Ähnlich wie bei Enzymen wird mit steigender Substratkonzentration eine Sättigung der Aufnahmegeschwindigkeit erreicht. In Analogie zur Michaelis-Menten-Konstante (Enzymkinetik) ergibt sich Kt aus der Substratkonzentration, bei der die halbmaximale Transportgeschwindigkeit Vt/2 erreicht ist. 3) Substratspezifität bzw. Selektivität des Trägers. Vom entsprechenden Träger wird nur ein Substrat (z. B. Aminosäure, Zucker) oder eine Gruppe strukturähnlicher Verbindungen transportiert. 4) Kompetitive Hemmung durch Substratanaloga und z. T. nichtkompetitive Hemmung durch Veränderung der Konformation der Substratbindungsstellen des Trägers durch Hemmstoffe. 5) Der Temperaturkoeffizient ist höher als bei der einfachen Diffusion.

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