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Lexikon der Biochemie: Magainine

Magainine, die ersten in Wirbeltieren entdeckten Peptide, die neben dem Immunsystem ein spezielles chemisches Abwehrsystem gegen Infektionen repräsentieren. Aus der Haut südafrikanischer Klauenfrösche (Xenopus laevis) wurden verschiedene, strukturell ähnliche Peptide mit antibakterieller Wirkung isoliert. M. I besitzt folgende Sequenz: H-Gly1-Ile-Gly-Lys-Phe5-Leu-His-Ser-Ala-Gly10-Lys-Phe-Gly-Lys-Ala15-Phe-Val-Gly-Glu-Ile20-Met-Lys-Ser-OH, während M. II ein [Lys10, Asn22] M. ist. Die beiden wirksamsten M. sind strukturell sehr ähnlich und haben die Fähigkeit, amphiphile α-Helices zu bilden, die Membranen durchspannen können. M. besitzen antibakterielle und fungizide Wirkungen. Schon in sehr geringen Konzentrationen verursachen M. kurzzeitig eine osmotische Lyse bei Protozoen, was möglicherweise auf eine Unterbrechung des Flüssigkeitstransports durch die Zellmembran zurückzuführen ist. In umfangreichen Struktur-Aktivitäts-Studien werden Analoga der M. auf antivirale, antibakterielle und auch antitumorale Wirkungen getestet. [M. Zasloff et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85 (1988) 910]

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