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Lexikon der Biochemie: medikamenteninduzierte Apnoe

medikamenteninduzierte Apnoe, eine angeborene Stoffwechselstörung, die durch einen Mangel an Cholin-Esterase (EC 3.1.1.8) verursacht wird. Das Enzym ist zwar im Serum vorhanden, zeigt jedoch eine atypische Kinetik. Der Zustand wurde erstmals mit der Einführung von Suxamethonium (Succinyldicholin) als Muskelentspanner in der Elektrokrampftherapie entdeckt. Dieses Medikament wird normalerweise schnell durch die Cholin-Esterase hydrolysiert und die Wirkungen dauern nur wenige Minuten an. Die betroffenen Patienten (1 von 2.000 Europäern) entwickeln bei normaler Medikamentendosis längeranhaltende Muskelparalyse und Apnoe (bis zu 2 Stunden). Der Zustand wird durch Inhibierungsmessung der Serumcholin-Esterase mit Cibucain geprüft. Der Prozentsatz der Inhibierung wird mit Hilfe der Dibucainzahl angegeben (80 % für normales Enzym, 20 % für atypisches Enzym bei 10-5M Dibucain). Dibucainzahlen von ungefähr 62% kommen bei ungefähr 4% der Europäer vor, die ungefähr gleiche Mengen der normalen und der atypischen Form besitzen.

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