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Lexikon der Biochemie: Tenascin

Tenascin, Cytotactin, Cyclotactin J1, GMEM- (engl. glioma mesenchymal extracellular matrix) Protein, Hexabrachion, ein Glycoprotein-Komplex aus sechs identischen oder ähnlichen Untereinheiten, der die Zelladhäsion in Abhängigkeit vom Zelltyp entweder fördert oder hemmt. Die sechs über Disulfidbrücken verbundenen Untereinheiten (Mr 190-250 kDa) bilden eine Struktur, die vom Zentrum eines Rades ausgehenden Speichen ähnelt. Wie im Fibronectin sind in den einzelnen Polypeptidketten sich wiederholende Sequenzbereiche enthalten. Die Fibronectin-Wiederholungseinheit vom Typ III tritt in jeder Untereinheit mindestens achtmal auf. Man findet auch in den einzelnen Polypeptidketten mehrere Domänen einer EGF-ähnlichen Sequenz bestehend aus 31 Aminosäureresten, die auch in anderen Proteinen der extrazellulären Matrix vorkommt. Allgemein erfüllen die Domänen unterschiedliche Funktionen. Eine dieser Domänen bindet beispielsweise an Fibronectin, eine andere an Syndecan, ein Transmembran-Proteoglycan an der Zelloberfläche. T. kommt in großen Mengen in der extrazellulären Matrix von Embryonalgewebe vor. Prinzipiell ist es aber weniger verbreitet als Fibronectin, wobei es aber räumlich und zeitlich spezifischer exprimiert wird. Verstärkung und Hemmung der Adhäsion stehen offenbar im unmittelbaren Zusammenhang mit der Regulation der Zellwanderung.

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