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Lexikon der Biochemie: Tumorantigene

Tumorantigene, carcino-embryonale Antigene, die zur serologischen Früherkennung des Leberkrebses und von Teratoblastomen (Geschwülste von Geschlechtszellen, besonders des Hodens und Ovars) dienen. T. sind embryonale Plasmaproteine, die während einer bestehenden Schwangerschaft in der mütterlichen Plazenta und in einigen Organen des Embryos gebildet werden und bereits kurze Zeit nach der Geburt nicht mehr nachweisbar sind. T. können sich jedoch in späteren Lebensabschnitten erneut bilden, dann nämlich, wenn sich in dem betreffenden Organismus bösartige Tumoren entwickeln. Für die klinische Tumordiagnostik haben drei T. praktische Bedeutung erlangt: das α-Fetoprotein (Mr 65kDa), das embryogene Colonantigen (ECA) und das Regan-Isoenzym der Plazenta. Das Auftreten des α-Fetoproteins im Serum von Jugendlichen oder Erwachsenen ist ein sicheres Zeichen für das Vorliegen von Leberkrebs oder Teratoblastomen, da gutartige Leberkrankheiten zu keinem Tumorantigen-Anstieg führen. Mit diesen T. können 60-80 % der Leberzellcarcinome und 20-25% (beim Jugendlichen 80-90 %) der Teratoblastome bereits in der Frühphase der Krebsbildung diagnostiziert werden. Die empfindlichste Nachweismethode des α-Fetoproteins ist die radioimmunologische Bestimmung, mit der noch 2ng/ml Serum bestimmt werden können.

Das Regan-Isoenzym der alkalischen Phosphatase der Plazenta ist besonders bei bösartigen Tumoren des weiblichen Genitaltrakts im Serum erhöht.

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