Strychnin - Lexikon der Ernährung

Lexikon der Ernährung: Strychnin

Strychnin, E strychnine, C₂₁H₂₂N₂O₂, giftiges Alkaloid aus verschiedenen Strychnos-Arten, z. B. der Brechnuss (Strychnos nux vomica). S. schmeckt extrem bitter und ist noch bis zu einer Verdünnung von 1:130.000 wahrnehmbar (dient ev. dem Fraßschutz). S. ist toxisch für alle Tiere (als Rattengift verwendet) und den Menschen. Die LD₅₀ Ratte i. v. beträgt 0,96 mg / kg KG. Wegen ungenügender Informationen existiert derzeit kein MAK-Wert. Geringe Dosen sind mit einer Verschärfung der Sinneswahrnehmungen und einer Anregung von Muskel- und Gefäßtonus sowie des Atemzentrums (Doping-Mittel) verbunden. Früher wurde S. zur Appetitanregung verwandt, in der Homöpathie kommt es bei Entzündungen des Gastrointestinaltraktes zum Einsatz. Hohe Dosen führen durch die stark erregende Wirkung auf das ZNS (hemmt postsynaptische inhibitorische Neurone) zu Krampfanfällen bis zum Tetanus (Tod durch Atemlähmung möglich). Als letale Dosis für den erwachsenen Menschen gelten ca. 100 mg, für Kinder 1–5 mg.

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