Lexikon der Neurowissenschaft: intermediäre Filamente
intermediäre Filamente, Intermediärfilamente, 10-nm Filamente, E intermediate filaments, kräftige und dauerhafte Filamente, die Bestandteile des Zellskelett sind. Ihre Struktur entspricht der eines gewundenen Seils mit einem Durchmesser von 8-10 nm. Sie kommen besonders zahlreich in Zellen mit mechanischer Belastung, wie Epithelzellen, vor, in denen sie quer durch die Zelle von Wand zu Wand ziehen und so die Zelle stabilisieren. Intermediäre Filamente sind gewebespezifisch. In Epithelzellen bestehen sie aus Keratinen, in Muskelzellen aus Desmin und in Zellen mesenchymalen Ursprungs aus Vimentin. In Vorläufern von Glia- und Nervenzellen bestehen Intermediärfilamente aus Vimentin und Nestin, welche in differenzierten Gliazellen von GFAP und in Nervenzellen meist von Neurofilament-Proteinen und in wenigen Fällen von Peripherin oder α-Internexin abgelöst werden. Nur die intermediären Filamente aus Laminen kommen in allen Zellen vor, da sie die Kernlamina bilden. All diesen Bausteinen von intermediären Filamenten ist eine konservierte zentrale α-helicale Domäne von 37 kD gemeinsam, während Kopf- und Schwanzteil dieser Proteine variieren, was zu einer gesamten relativen Molekülmasse zwischen ca. 40000 für Keratin und ca. 110000 für NF-H führt. Wegen der stark stabförmigen Struktur der Proteine wird ihre Molekülmasse bei der Analyse mittels Gel-Elektrophorese meist überschätzt. – Die grundlegende Untereinheit eines intermediären Filamentes besteht aus zwei Polypeptidketten, die wie das Myosin über die zentrale Domäne zu einem Coiled-coil verschlungen sind, wobei sowohl Hetero- wie auch Homo-Dimere gebildet werden können. Paare von Dimeren lagern sich gegenläufig zu Tetrameren zusammen, die sich hintereinander in Protofilamenten aneinanderreihen; 8 dieser Protofilamente bilden schließlich das Filament.
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