Direkt zum Inhalt

Geschichte: Meister der Anpassung

Bis heute werden die Vandalen mit blinder Zerstörungswut in Verbindung gebracht – dabei waren sie alles andere als kulturfeindliche Marodeure.

Die Stämme, die im Zuge der Völkerwanderung seit dem 3. Jahrhundert das Römische Reich heimsuchten und es schließlich zu Fall brachten, gelten bis heute als barbarische Horden. Dies trifft auf die Goten zu mit ihrem Anführer Alarich, auf die Hunnen mit ihrem König Attila – und insbesondere auf die Vandalen unter Führung Geiserichs, die geradezu archetypisch für Zerstörungswut stehen, leitet sich doch der Begriff "Vandalismus" von ihnen ab. Diesen miserablen Ruf verdanken sie dem französischen Geistlichen Henri Baptiste Grégoire (1750 – 1831), der den Bildersturm der Jakobiner mit der Wortschöpfung "vandalisme" geißelte. Der Begriff wurde schnell zum geflügelten Wort.

Konrad Vössing, Althistoriker an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, zeichnet ein anderes Bild von dem angeblich so destruktiven Volk. Die Vandalen waren ihm zufolge keine blindwütigen Zerstörer, sondern passten sich klug den Verhältnissen an, regierten als Staatengründer mit politischem Fingerspitzengefühl und besaßen einen Sinn für Kunst.

Vor dem Hintergrund des spätrömischen Verfalls und der Völkerwanderung beleuchtet der Autor sehr fesselnd die Geschichte der Vandalen – von den Anfängen des germanischen Volks bis zu seinem Untergang im Jahr 534. ...

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.