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Schlichting!: Wie sich Spinnennetze spannen

Einige seiner erstaunlichen Eigenschaften verdankt der Spinnenfaden einer Flüssigkeitshülle. Diese hält das Seidengeflecht in Form und macht es zugleich elastisch.
mit Tau benetztes Spinnennetz

Das Verhältnis von Menschen zu Spinnweben ist zwiespältig. Ei­nerseits erwecken die klebrigen Fäden Ekel, insbesondere wenn die veritablen Staubfänger in den Ecken eines Zimmers sichtbar werden oder sie sich bei Berührungen als ziemlich anhänglich erweisen. Andererseits sind wir immer wieder von der Ästhetik des perfekt gespannten Radnetzes beeindruckt, wenn es beispielsweise durch daran haftende Tautropfen eindrucksvoll in Erscheinung tritt oder im Sonnenlicht ein irisierendes Farbspiel entfaltet.

Aus zwei Gründen lassen sich Spinnfäden so schwer wieder entfernen: Sie sind klebrig und äußerst dehnbar. Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, hängen beide Eigenschaften sogar eng miteinander zusammen. Forscher interessieren sich seit einigen Jahrzehnten für dieses Material und wollen den Mechanismus verstehen, der es so enorm elastisch und gleichzeitig stabil macht.

Eine Spinne baut ihr Netz mit einer Lösung (Spidroin-Sekret, eine Art Flüssigkristall), die sie aus ihrem Hinterleib herauszieht. Beim Kontakt mit der Luft verfestigt sich das Gemisch sofort zu einer äußerst festen Faser. Je nach Verwendungszweck kann die Spinne unterschiedliche Fäden produzieren. Für das Grundgerüst des Netzes verwenden viele Arten wie etwa die Kreuzspinne spezielle Radialfäden. Sie sind ziemlich steif und hängen sofort durch, wenn die Endpunkte auch nur um einige Prozent zusammengeschoben werden. ...

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  • Quelle

Vollrath, F., Edmonds, D. T.: Modulation of the Mechanical Properties of Spider Silk by Coating with Water. In: Nature 340, S. 306 – 307, 1989

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