US-Raumfähre: Discovery erreicht ISS
Der erste Startversuch am 25. August scheiterte an schlechtem Wetter. Danach machte ein defektes Treibstoffventil der NASA zwei mal einen Strich durch die Rechnung. Auch die beiden vergangenen Starts von Discovery und Endeavour verzögerten sich aufgrund von technischen Aussetzern mehrmals.
Ein anhaltendes Problem der vergangenen Flüge waren außerdem die bekannten Einschläge von gefrorenem Isolierschaum des externen Tanks am Hitzeschild des Gleiters. Seit diese im Jahr 2003 für den Verlust der Raumfähre Columbia beim Wiedereintritt verantwortlich waren, kontrolliert die Besatzung nach jedem Start gründlich die Außenhaut der Fähre mit Hilfe einer Kamerasonde. Auch bei diesem Flug der Discovery nahm diese Prozedur mehr als sechs Stunden in Anspruch. Bisher gab die NASA keine bedenklichen Funde bekannt.
Neu auf die Station kommen bei diesem Flug unter anderem:
- Eine Gefriereinheit für biologische Proben, um diese bei minus 80 Grad Celsius zu konservieren.
- Zwei neue Experimentenracks für den Bereich Materialwissenschaften, mit denen sich das Auskristallisieren von Metallen und das Siedeverhalten verschiedener Flüssigkeiten in Schwerelosigkeit testen lässt.
- Ein Laufband, das die Astronauten bei ihrem täglichen Training gegen den Muskelschwund unterstützen soll.
- Neue Schlafracks für das amerikanische Modul Harmony.
- Ein Luftaufbereiter für das US-Modul Tranquillity, das im Jahr 2010 die Station erreichen wird.
Mit der siebenköpfigen Shuttle-Besatzung befinden sich nach dem Andocken erneut 13 Personen auf der ISS. Nicole Stott verbleibt auf der Station und löst Timothy Kopra als Bordingenieur ab, der gerade erst einen Monat zuvor mit der Endeavour auf die Station kam.
Für die Zeit nach der Rückkehr der Discovery, am 11. September, plant die NASA noch sechs weitere Shuttle-Flüge zur ISS, bevor die Raumfähren voraussichtlich im Jahr 2011 endgültig außer Dienst gestellt werden. Da somit jedoch eine mehrjährige Lücke bis zum Start der neuen Orion-Raumfähren entstehen würde, berät zurzeit bereits eine vom Weißen Haus einberufene Kommission über eine erneute Verlängerung des Shuttleprogramms.
Ralf Strobel
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