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Galapagos: Tauchfahrt liefert unbekannte Tiefseeriffe und Unterwasserberge

Die Tiefsee ist unbekanntes Terrain. Das beweist eine Expedition zu den Galapagosinseln, wo bislang unbekannte, unberührte Korallenriffe mit zahlreichen Arten aufgespürt wurden.
Im Galapagos-Archipel wurde ein Tiefseeriff entdeckt: Weiße, gelbe und orange Korallen werden von orange-gelben Krustentieren besiedelt. Dazu finden sich einzelne dunkel Fische und helle Seeigel. Der Untergrund ist schwarzer Fels
Tiefseeriffe wie dieses im Galapagos-Archipel sind bislang kaum erforscht, beheimaten aber viele Arten, wie hier zu sehen ist: Korallen, Anemonen, Krabben und Seeigel sind nur ein Teil davon.

Die Artenvielfalt der Gewässer rund um die Galapagosinseln kann es mindestens mit derjenigen an Land aufnehmen – auch wenn sie weniger berühmt und in weiten Teilen noch völlig unbekannt ist. Das zeigen die Bilder des Tauchroboters »SuBastian«, die während einer Expedition des Schmidt Ocean Institute im Archipel entstanden sind. Zwei bisher unbekannte Kaltwasserriffe sowie zwei noch nicht exakt auf Karten erfasste Unterwasserberge wurde dadurch entdeckt, wie das Forschungsinstitut meldet.

Es ist erst der zweite Fund eines derartigen Ökosystems in dem ecuadorianischen Nationalpark, nachdem eine Forschungsfahrt der Woods Hole Oceanographic Institution im April 2023 ein Kaltwasserriff nachgewiesen hatte. Das größere der beiden Riffe hat eine Länge von über 800 Metern, das zweite, kleinere Riff misst 250 Meter in der Länge. Beide weisen eine reiche Vielfalt an Steinkorallenarten auf. Demzufolge haben sie sich wahrscheinlich über Tausende von Jahren gebildet. Sie befinden sich in einer Tiefe zwischen 370 und 420 Metern.

Ein Ziel der Expedition war unter anderem, mit Hilfe von Laserscanning extrem hochauflösende Karten dieser Riffe zu erstellen: Das Verfahren arbeitet bis auf zwei Millimeter genau, so dass sogar am Meeresboden lebende Tiere erfasst werden können, was sonst nicht gelingt. Neben den Riffen vermaß das Team auch zwei unbekannte Seeberge und kartierte sie ebenfalls in hoher Auflösung. Die Existenz dieser Seeberge wurde auf Grund von Satellitendaten vermutet und ist nun bestätigt.

In einem weiteren Teil der Expedition steuerte das Forschungsschiff das Meer rund um Isla del Coco an, einen Nationalpark, der zu Costa Rica gehört, aber enge biologische Verbindungen zu den Galapagosinseln hat. Die Unterwasserberge zwischen beiden Archipelen können dabei als eine Art Trittstein dienen und bei der Ausbreitung von Arten helfen – in früheren Erdepochen vielleicht auch Landtieren und -pflanzen, als die Berge noch über Wasser aufragten. Auf Isla del Coco lebt beispielsweise ein Vertreter der Darwinfinken, die sonst auf Galapagos heimisch sind.

In beiden Nationalparks ist industrieller Fischfang verboten, weswegen die Meeresökosysteme in einem sehr guten Zustand sind. Unter anderem finden sich dort gute Bestände verschiedener Haiarten, die sich zum Teil an den Unterwasserbergen versammeln, um sich dort fortzupflanzen.

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