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Fische : Weiße Haie überleben mit Giftcocktail im Blut

Als Spitzenräuber im Meer reichern Haie einiges an Gift an. Die vor Südafrika gemessenen Werte überraschten Biologen dann schon - und auch dass die Tiere noch lebten.
Weißer Hai

Als große Raubfische müssen Weiße Haie außer Schwertwalen keine natürlichen Feinde fürchten – wären da nicht wir Menschen, die ihn ebenfalls jagen. Entgegen den Erwartungen scheint es den Fischen direkt allerdings wenig auszumachen, dass wir die Meere auch noch mit allerlei Schadstoffen belasten. Das deutet eine Studie an Weißen Haien vor der südafrikanischen Küste an, die sehr hohe Konzentrationen an bestimmten Schwermetallen im Blut aufweisen, wie Liza Merly von der University of Miami und ihr Team im »Marine Pollution Bulletin« berichten. Gleichzeitig scheinen die Giftstoffe sie jedoch wenig zu belasten, denn ihre Blutwerte waren ansonsten relativ normal und wiesen keine erhöhten Entzündungsmarker auf.

Für ihre Studie hatten Merly und Co 43 Weiße Haie gefangen und ihnen auf einer speziellen Plattform Blut abgezapft, bevor sie die Tiere wieder ins Meer entließen. Diese Proben testeten sie dann auf 14 verschiedene Schwermetalle und 12 Spurenelemente. Unabhängig von Größe oder Geschlecht wiesen die Wissenschaftler sehr hohe Blei-, Quecksilber- und Arsenkonzentrationen in den Tieren nach – teilweise in Mengen, die für viele Wirbeltiere eigentlich als tödlich gelten. Dennoch scheinen die Schwermetalle den Tiere nicht viel auszumachen, da die Zahl der Leukozyten im Blut nicht oder kaum erhöht war: Die weißen Blutkörperchen sind Teil des Immunsystems und werden bei Infektionen oder Entzündungen vermehrt produziert. Auch sonst schienen die Tiere äußerlich bei guter Gesundheit.

Unklar sind allerdings die langfristigen Folgen der Belastung, etwa für die Fortpflanzung oder Orientierung. Als Bioindikatoren zeigen die Haie außerdem an, wie stark diese giftigen Schwermetalle im Meer vorhanden und in der Nahrungskette verbreitet sind. Als Topprädatoren reichern es die Raubfische in ihrem Gewebe letztlich am stärksten an.

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