Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1043

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Unsaubere Übersetzung verzerrt die Rangliste

    19.06.2008, M.Leute
    Kein Wunder, dass Zinn so weit vorne auftaucht, schließlich bedeutet im Englischen Tin zwar auch Zinn, meist aber Blech (Metall unbestimmt, üblicherweise aber Eisen/-legierung). Tin Roof beispielsweise heißt nichts anderes als Blechdach. Wenn nur solche Zitate aufgenommen würden, bei denen wirklich das Zinn gemeint ist, würde es weit abgeschlagen hinter Eisen landen.
  • Nachträglicher Kommentar des Forschers

    19.06.2008, Marc Thioux
    Die TMS-Studie, die Sie beschreiben, ist wirklich interessant. Ich denke, dass einer der Gründe, warum nicht jeder mit einer autistischen Störung und einem bestimmten Interessensgebiet zum Savant wird, darin liegt, dass es einer Art Ungleichgewicht in der Lernfähigkeit des Gehirns bedarf. Wenn eine Hirnregion eine nahezu normale Lernfähigkeit aufweist, andere aber nicht, wird sich das Interesse des Kindes auf etwas richten, das die gesunden Hirnareale beansprucht. Es macht Spaß, wenn etwas funktioniert, und weniger, wenn man versagt. Auf diese Weise bleiben die Savants sehr leicht in einem begrenzten Themenbereich stecken.

    Ich glaube, wenn eine Hirnregion in ihrer Funktion erhalten bleibt, dann meistens die okzipitale und die parietale oder temporo-parietale. Es ist erstaunlich zu beobachten, dass die meisten - wenn nicht sogar alle - Fähigkeiten der Savants sich auf diese Areale beziehen, zum Beispiel das Zeichnen und das Spielen von Musikinstrumenten. Die Temporal- und Frontallappen sind dagegen oft beeinträchtigt.

    Beste Grüße,
    Marc Thioux
  • Warum genau hatte Stradivaris Geigenholz eine geringe Dichte?

    18.06.2008, W. Schmitt
    Hallo,

    Entschuldigung, ich habe obigen Artikel nicht verstanden. Wenn ein Baum in kälterer Umgebung aufwächst, liegen doch die Jahresringe näher beieinander, der Anteil des dichteren Holzes ist also prozentual höher. Wieso wird dann das Holz weniger dicht? Wenn möglich bitte eine kurze Antwort.

    Gruß
    W. Schmitt
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe(r) W. Schmitt,



    Danke für Ihre Frage. Es scheint paradox: Kaltes Klima führt zu dichter liegenden Jahresringen und doch zugleich zu einer geringeren(!) Holzdichte.


    Dies ist auch in der Tat keineswegs so ganz einfach zu verstehen. Im Studienfach Materialwissenschaften beschäftigen sich Studenten nicht umsonst über längere Zeit mit Holz und seinen Eigenschaften.



    Ohne zu sehr ins Detail gehen zu können, lässt sich Folgendes sagen: Zwischen 1520 und 1750 gab es ungewöhnlich kalte Sommer und trockene Winter. Bei solchen Klimabedingungen überwiegt der Frühholzanteil mit großporigen Zellen mit hauchdünner Zellwand, während sich bei mildem Klima vorwiegend Spätholz mit dicken Zellwänden und kleinem Porenraum bildet. Relevant für die Holzdichte sind also die Zellwände, nicht so sehr die makroskopisch sichtbaren Jahresringe.



    Das Holz aus Stradivaris Zeit hatte also auf Grund der dünnen Zellwände eine niedrige Dichte, war sehr leicht und trotzdem extrem biegesteif - genau so, wie es der virtuose Handwerker brauchte.



    Herzliche Grüße

    Vera Spillner

  • Bildkommentar "Kubismus III"

    17.06.2008, Martin Heider, Menden
    Leider sind unmittelbar an einen Wettbewerbsbeitrag angebundene Kommentare nicht möglich. Das habe ich schon manchmal bedauert, heute aber ganz besonders.

    Vor genau drei Wochen ist der Wettbewerb ausgelaufen, dankenswerterweise aber die Einsendung weiterer Beiträge möglich geblieben.

    Seitdem sind viele Bilder und Videos eingestellt worden, die sich bequem mit den gültigen Wettbewerbsbeiträgen messen können.

    Besonders hinweisen möchte ich aber auf einen heute eingestellten Beitrag des rührigen Gerhard Brunthaler aus Linz - der nach meinem künstlerischen Empfinden alles Bisherige mit Abstand in den Schatten stellt, natürlich einschließlich meiner eigenen Arbeiten.

    "Kubismus III" mag mathematisch nicht unglaublich einfallsreich sein, aber das Ergebnis würde ich mir in jeder Kunstausstellung mit Ehrfurcht und Bewunderung ansehen.

    Falls es denkbar ist, einen Sonderpreis außer Konkurrenz zuzuerkennen, wäre dies mein Vorschlag - auch wenn sein keplersches Modell der Planetenbahnen viel mehr Einfallsreichtum und Arbeit erfordert hat und gleichfalls eindrucksvoll gelungen ist.

    Das ist eine persönliche Meinung, die ich mangels anderer Möglichkeit nun hier als Leserbrief zum Wettbewerb einstelle.

  • ...und transsexuelle Gehirne?

    17.06.2008, Roland B., Nürnberg
    Wurde schon untersucht, ob es ähnliche
    Auffälligkeiten bzw. Unterschiede
    in der Gehirnstruktur bei Transsexuellen gibt?
    Stellungnahme der Redaktion

    Unseres Wissens nicht.

  • "Siegerehrung des Wettbewerbs"

    16.06.2008, Florian Aigner, Timelkam
    Wann werden voraussichtlich Ergebnisse des Wettbewerbs veröffentlicht?
    Wo/ wann findet genau die Ausstellung "Imaginary" statt und werden dort Bilder des Wettbewerbs auch hergezeigt??

    Stellungnahme der Redaktion

    Die Gewinner des Wettbewerbs werden nach bisheriger Planung in den "Mathematischen Unterhaltungen" in der Augustausgabe veröffentlicht, zusammen mit etlichen Erfahrungen aus dem Wettbewerb.

    Die Ausstellung "Imaginary" fährt zurzeit auf dem Wissenschaftsschiff durch Deutschland. Zugleich gastiert sie im Moment in Potsdam und im Laufe des Jahres in weiteren Städten. Einzelheiten unter http://www.imaginary2008.de.

    Meines Wissens ist es bisher nicht vorgesehen, die Ausstellung um Bilder aus dem Wettbewerb zu ergänzen.


    Christoph Pöppe

  • Schieflage

    16.06.2008, Prof. Dr. Peter A. Henning, Weingarten
    Der Artikel von Urban Wiesing offenbart eine bedauerliche, um nicht zu sagen: bedenkliche Schieflage. Der einen Seite in der Stammzellendebatte attestiert er "unverhandelbare" absolute Positionen, gibt ihr sogar frech den knappen und überaus positiv besetzten Namen "Lebensschützer". Als ob es um den Schutz des Lebens im Allgemeinen ginge!

    Der anderen Seite hingegen (wo bleibt ein positiv besetzter Gruppenname für diese?) unterstellt er weiche, verhandelbare Positionen, lässt sich lang über Pluralität und Demokratie aus - und offenbart die Bereitschaft, die Positionen dieser zweiten Seite beliebig zu verschieben. Honi soit qui mal y pense...

    Schnell werden so Meinungen zu absoluten Wahrheiten - denn keineswegs ist es die Wahrheit, dass "alles, was uns die Wissenschaft sagt" bedeutet, dass bereits aus der Verschmelzung zweier Zellen ein "neuer Mensch" entsteht.

    Wiesing hat natürlich das Recht auf seine eigene Meinung. Mit diesem Artikel aber macht er sich des schlimmsten Vergehens gegen die Wissenschaft schuldig: Er tarnt diese Meinung als objektive Realität. Es verwundert darum nicht, dass wir in Deutschland eine so restriktive Regelung haben.

  • Locker bleiben

    15.06.2008, Heidi Seidl
    Sehr geehrter Herr Norbert Derksen,
    ich bin der Natur dankbar, dass ich eine meiner beiden Gehirnhälften deaktivieren kann (Sie vermuten richtig, es ist die, in der die mathematischen Fähigkeiten versteckt sind). Wie kann man ein Spiel nur so ernst nehmen. Take it easy, lasci perdere...
    Mit freundlichem Gruß
    Ihre dankbare Heidi Seidl, die nichts mit dem Wettbewerb zu tun hat (s. Gehirnhälfte)
  • Algebraische Flächen in Stereo

    13.06.2008, Baumann Eduard, 71 Le Pafuet, 1724-Le Mouret
    Mathekunstbilder können leicht als Stereopaare offeriert werden: Nur eines der beiden Bilder leicht ausdrehen, und fertig!

    Siehe "lätzgfäderet in Stereo" in der LeserBilderGalerie.
  • Erfinder des ersten tragbaren Telefons

    13.06.2008, Dr. Konrad Heck
    Der Erfinder des ersten tragbaren Telefons war nicht Martin Cooper, sondern Erich Kästner! In dem Kinderbuch "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee" schildert er bereits 1935 im Kapitel "Vorsicht Hochspannung" die Begegnung von Konrad und dessen Onkel mit einem Herrn, der vor ihnen vom rollenden Trottoir auf die Strasse trat und einen Telefonhörer aus der Manteltasche zog, eine Nummer hineinsprach und mit seiner Frau Gertrud telefonierte. (S. 105)
  • Gratulation !!!

    12.06.2008, Friedemann Reiffenstein
    Wunderbares Team mit grossartigem, humorvollem Chef !
  • Klischee bedient

    12.06.2008, Torsten Waldminghaus, Oslo
    Wenn ich richtig verstanden habe, wünscht sich die Autorin mehr Wissenschaftler, die ihre Forschung in die Oeffentlichkeit tragen. Leider werden die wenigen, die dies tun als "Selbstdarsteller" bezeichnet und wird ihnen direkt dazu attestiert, dass sie "nicht die guten Wissenschaftler" sind. Damit werden genau die Vorurteile gefördert, die Wissenschaftler oft vor der Populärwissenschaft zurueckschrecken lassen. Ich ziehe jedenfalls meinen Hut vor jedem Wissenschaftler, der sich nicht zu schade ist, einen Artikel für die Lokalzeitung zu schreiben und meiner Erfahrung nach sind gerade das "die Guten".
  • Der sechste Sinn

    11.06.2008, Margrith Keusch, CH-5612 Villmergen
    Uebers Internet bin ich zufällig auf den Artikel über den 6. Sinn, " ein Sinnesorgan das Elektrizität misst ", der Haifische gestossen. Viele Menschen haben diesen 6. Sinn auch. Sensible Menschen reagieren auf Reize, Spannung, elektrische Felder, Wasseradern, Wetterwechsel, Druck, Stress.
    Vielleicht wären dies somit Anhaltspunkte in der Erforschung der Parkinsonkrankheit. Dort tappt man noch im Dunkeln, was den Auslöser des Dopaminmangels betrifft.
  • Fluorid im Wasser

    10.06.2008, Prof. Dr. Peter Bottenberg, Brüssel
    auf Seite 68 steht, daß der Grenzwert für Fluorid im Trinkwasser in warmen Ländern bei 1,5 mg/l liege. Dieser Wert gilt für gemäßigte Klimazonen und muß je nach regionalen Gegebenheiten (Wasseraufnahme, Temperatur...) angepasst werden. Leider liegen der WHO in warmen Ländern, wo zum Teil erhebliche Mengen Fluorid im Wasser vorkommen (bis zu 50 mg/l in Kenia) keine vollständigen Daten vor, so daß es für diese Länder keinen wissenschaftlich abgesicherter Grenzwert gibt (WHO: Fluoride in drinking water, 2006). Sicherheitshalber sollte der Wert für die tägliche Wasserversorgung halbiert werden (0,7 mg/l).
    Die Person, deren Skelett auf Seite 69 abgebildet ist, hat sicherlich zu Lebzeiten regelmäßig Wasser mit deutlich über 4 mg/l konsumiert.
    Neben der Fluoridaufnahme trägt auch mangelhafte Ernährung als erschwerender Faktor zur Entstehung der Knochenschäden bei.
    Bemerkenswert ist auch, daß in China nicht das Wasser, sondern Verbrennung fluoridhaltiger Steinkohle (zum Teil in primitiven Feuerstellen) zum Fluoroserisiko beiträgt.
    Stellungnahme der Redaktion

    Antwort der Autoren:



    Wesentlich für die Knochenschädigung ist natürlich die Menge des vom Körper aufgenommenen Fluorids. Den Konzentrationsgrenzwerten für Trinkwasser liegt deshalb immer ein angenommener Durchschnittsverbrauch an Wasser zugrunde. Je wärmer das Klima, desto höher der Wasserbedarf, und desto geringer die empfohlene Maximalkonzentration an Fluorid pro Liter. Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle, weshalb teilweise für Männer und Frauen unterschiedliche Grenzwerte angegeben werden. Die Knochenverwachsungen der Dilmun zeigen, dass skeletale Fluorose nicht nur bei Extremwerten der Fluoridkonzentrationen auftritt (den oben erwähnten 50 mg/l), sondern durchaus auch bei Konzentrationen von nur wenigen mg/l. Die Forderung von Prof. Bottenberg nach einer Halbierung des Grenzwertes für Fluorid im Trinkwasser ist deshalb vernünftig und angebracht. Erwähnt sei hier allerdings nochmal, dass die moderne Trinkwasserversogung Bahrains über die Meerwasserentsalzung erfolgt; dieses Wasser enthält praktisch kein Fluorid.

  • Ereignishorizonte im Vergleich

    10.06.2008, Christian Drewing, Berlin
    Schönen guten Tag,

    vorab möchte ich bemerken, dass ich abgesehen von einem naturwissenschaftlichen Abitur auf der akademischen Schiene absolut gar nichts mit Physik zu tun habe; mein Interesse ist rein privater Natur. Darum bitte ich die fehlende Fachlichkeit mir nachzusehen und dafür vielleicht meine Gedankengänge durch die akademische Fachlichkeit des jeweiligen Sekundärlesers zu ergänzen ;-)

    Im Artikel wird von einem Ereignishorizont des Universums gesprochen. Beim Lesen der Zeilen fing ich sofort an, rein gedanklich den skizzierten Ereignishorizont mit dem eines Schwarzen Loches zu vergleichen. Wenn sich im Universum alle Elementarteile (oder -wellen) bzw. Quanten jeweils weit genug voneinander entfernt haben werden, wird, da folglich keinerlei messbare Interaktion zu anderen Elementarteilen oder -wellen möglich ist, die Zeit aufhören zu existieren bzw. schlichtweg irrelevant sein. Das Universum "verdampft".

    Kommen wir nun zu einem Schwarzen Loch. Auch dieses definiert sich - u.a. - über einen Ereignishorizont. Dieser steht in Verbindung mit der darin enthaltenen Materie. Je größer die Masse eines Schwarzen Lochs ist, desto größer ist auch der Radius seines Ereignishorizonts (nicht nur, aber auch). Im verdampfenden Universum jedoch ist der Ereignishorizont desselben umso größer, desto geringer die Materiedichte ist et vice versa - Ursache und Wirkung möchte ich hier nicht unterscheiden.

    Könnten also beide Kausalitäten miteinander in Verbindung stehen? Ich will hier nicht auf die Science-Fiction Schiene abgleiten und die Frage stellen, ob wir selbst uns innerhalb eines Schwarzen Lochs befinden. Mir ist nur der Gedankenanstoß wichtig, ob eine Verbindung zwischen beiden Ereignishorizonten _denkbar_ wäre - nur von unterschiedlichen Seiten aus betrachtet und mit offensichtlich entgegengesetzten Zeitachsen.

    Ich hoffe, Ihr zerpflückt meinen Artikel nicht zu sehr als dummen Humbug. Die Bezeichnung "Ereignishorizont" in Verbindung zum vergessenden Universum führte nur zu einer derart hell leuchtenden Assoziation zu Schwarzen Löchern, dass ich nicht umhin kam, diesen Leserbrief zu schreiben.
    Stellungnahme der Redaktion

    Ihre Assoziation zwischen dem Ereignishorizont von Schwarzen Löchern und dem kosmischen Ereignishorizont ist kein Zufall. Immerhin eint die beiden Phänomene einiges. In beiden Fällen trennt der Horizont – der jeweils eine rein fiktive und mathematische, aber keine gegenständliche Grenze ist – sichtbare Bereiche von unsichtbaren. Und in beiden Fällen sind wir nicht in der Lage, etwas über den Raum jenseits dieser Grenze in Erfahrung zu bringen. Im Fall des kosmischen Horizonts erreichen uns nicht einmal Lichtstrahlen, obwohl sie mit der größtmöglichen Geschwindigkeit unterwegs sind, denn der Raum zwischen uns und dem Horizont expandiert schneller, als sich das Licht bewegt. Und im Fall des Ereignishorizonts eines Schwarzen Lochs erreicht uns Licht deshalb nicht, weil es durch die unendlich große Krümmung des "dahinterliegenden" Raums immer wieder in dessen Inneres umgelenkt wird.


    Die Unterschiede sind jedoch größer als die Gemeinsamkeiten. Denken wir uns den kosmischen Ereignishorizont als uns umgebende, viele Milliarden Lichtjahre durchmessende Kugelfläche, dann ist die Welt jenseits dieses Horizonts keine andere als die Welt innerhalb. Innerhalb wie außerhalb des Horizonts gelten dieselben physikalischen Gesetze. Oder anders gesagt: hinter dem (kosmischen Ereignis-)Horizont geht's weiter. Außerdem gibt es nicht den einen Horizont, sondern viele davon. Für außerirdische Zivilisationen ein paar Galaxien weiter ist die Kugelfläche zum Beispiel entsprechend verschoben.


    Im Fall des Ereignishorizonts um ein Schwarzes Loch, der die so genannte Singularität in dessen Zentrum vor der umgebenden Raumzeit abschirmt, geht es dahinter zwar zunächst auch weiter. Solange das Schwarze Loch nicht gefüttert wird, herrscht dort ein Vakuum. Im Gravitationszentrum aber wird, zumindest laut Allgemeiner Relativitätstheorie, die Krümmung der Raumzeit unendlich groß. Wie man sich das genau vorstellen soll, weiß allerdings niemand, sodass durchaus auch vermutet wird, hier liege ein Versagen der Theorie vor (siehe zum Beispiel Schwarze Löcher existieren nicht). Außerdem ist der Horizont mehr oder weniger lokalisiert, erscheint also auch unterschiedlichen Beobachtern an derselben Stelle.



    Sie schreiben auch über Elementarteilchen, die sich soweit voneinander entfernen, dass keine messbare Interaktion mehr möglich ist – das Universum "verdampft". Dieser Gedanke lässt außer Acht, dass auch im Vakuum ständig Quantenfluktuationen stattfinden, dass sich also "virtuelle" Paare von Teilchen aus dem Nichts bilden und kurze Zeit darauf wieder verschwinden. Außerdem berücksichtigt er nicht, dass elektromagnetische und gravitative Wechselwirkungen zumindest mathematisch gesehen unendlich große Reichweiten besitzen. Wir müssten bei sehr weit voneinander entfernten Partikeln zwar sehr lange auf eine beobachtbare Wechselwirkung warten, stattfinden würde sie aber. Der kosmische Ereignishorizont, von dem im Artikel die Rede war, ist von dieser Überlegung ohnehin nicht betroffen: Den gibt es nicht, weil der Raum "leerer" würde, sondern weil er expandiert.

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.