Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 585

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Kampfbegriff "Gender"

    04.02.2016, mitm
    Die Bemerkungen in Kommentar #2 ist völlig richtig, gehen allerdings in der Kritik an der Verwendung des Begriffs "Gender" nicht weit genug. Wenn man "Gender" als "soziales Geschlecht" - was immer das genau heißen soll - definiert, sollte völlig offensichtlich sein, daß das (oder der?) Gender einer Person keinen Einfluß auf biochemische Prozesse haben kann. Man fragt sich, wieso jemand auf die absurde Idee kommen könnte, es sei anders.

    Der vage Begriff "soziales Geschlecht" unterstellt immerhin, daß "Gender" überhaupt eine Eigenschaft von Personen ist, die bestimmte Ausprägungen hat, die man bei einer konkreten Person "messen" oder beobachten könnte. Tatsächlich wird der Begriff "Gender" in den Gender Studies überwiegend normativ verstanden (z.B. in Judith Lorbers Standardtextbuch "Gender-Paradoxien"): einer Person wird durch soziale Willkür ein Gender zugewiesen, ihr Gender ist eine Verhaltensvorschrift. Der normative Gender-Begriff ist keine beobachtbare Eigenschaft von Menschen, sondern eine (hochgradig umstrittene) soziologische Theorie, wie geschlechtsspezifisches Verhalten entsteht. Es ist ein Kampfbegriff, der fundamental wichtig für die feministische politische Agenda ist. Deshalb wird er auch in völlig sinnlosen Verbindungen wie "Gender Medizin" (die korrekterweise geschlechtsspezifische Medizin heißen müßte) unters Volk gebracht. Es soll alternativlos erscheinen und als trojanisches Pferd die gender-feministische Ideologie in die Naturwissenschaften infiltrieren.
  • Erfahrungen mit Vogelfreunden in Deutschland

    04.02.2016, Richard Gruber
    Vor ca. 60 Jahren war ich als 15-Jaehriger Mitglied eines Vereines, der den Namen
    "Verein fuer Vogelfreunde" trug. Nach drei Jahren konnte ich nicht mehr an den
    monatlichen Vereinsversammlungen teilnehmen, da ich wegen meines Studiums
    gezwungen war, in eine Universitaetsstadt zu ziehen.
    Waehrend meiner aktiven Vereinszugehoerigkeit zuechtete ich Kanarienvoegel und Kreuzungen mit Wildvoegeln, ansonsten tat ich das gleiche wie meine erwachsenen Vereinsfreunde: Wenn es irgendwie ging, fingen wir Wildvoegel - im Winter Stand- und Strichvoegel und im Fruehjahr die aus den Winterquartieren zurueckkehrenden Zugvoegel. Waehrend der Brutzeit suchten wir die Nester seltener Voegel (z.B. Pirol, Wiedehopf) um an deren Junge zu kommen.
    Offiziell war das zwar verboten", doch die Praxis war anders. Als Jugendlicher
    haette man sich sicherlich von den "erwachsenen Vorbildern" beeinflussen, ja
    sogar praegen lassen koennen, aber das war und ist wohl eine Illusion.
    Vor knapp 20 Jahren machte ich eine ernuechternde Erfahrung: Ein
    "Vogelschuetzer" (den ich persoenlich gut kannte) hatte die Angewohnheit fast jedes Jahr nach Spanien zu reisen um dort seltene Voegel zu fangen, die er dann illegal nach Deutschland brachte. Dieser Mensch war ebenfalls Vorsitzender eines Vereins von Vogelfreunden und erhielt wegen besonderer Verdienste im Vogelschutz mehrere Auszeichnungen. Ich frage mich, wie so etwas in unserem zivilisierten Deutschland moeglich ist !
    Die akademischen (internationalen) Kooperationsprojekte sind m.E. zwar wichtig,
    aber wenn man nicht zuerst vor seiner Haustuer zu kehren in der Lage ist, dann
    darf man sich nicht wundern, dass durchschlagende Erfolge bei solchen
    Mentalitaeten nicht zu erwarten sind -vorallem wenn man die Mitarbeit einer i.d.R.
    aermeren Bevoelkerung (sog. Dritte Welt) einfordern will.
  • 11 Milliarden, nicht 12 Millionen

    04.02.2016, xy
    Der Stausee hat ein maximales Volumen von 11 Milliarden Kubikmetern Wasser, nicht 12 Millionen. Ein kleiner Unterschied
  • Beispiel an Indien nehmen

    04.02.2016, PM
    Die Inder sind den Indonesiern um einiges voraus:
    So hat ein indisches Gericht letztes Jahr festgestellt, dass Vögel ein Recht aufs Fliegen haben:
    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tiere/indisches-gericht-auch-voegel-haben-rechte-13599000.html

    Als Vogelfan würde ich übrigens Personen, die einen Vogel einsperren, nicht bezeichnen. Die korrekte Terminus wäre meiner Meinung nach empathielose, begeisterte Vogelquäler!
  • mehr als Libet

    04.02.2016, Nikolaus Wendel
    1. wurden die Libet-Experimente etwa 2002? und 2010? komplexer am Max Planck Institut in München wiederholt. Dass der Autor das nicht weiß, spricht eher für ein suchen nach Ablehnung, weil ihm das Resultat nicht gefällt. 2. Natürlich entscheiden wir, unser Gesamtsystem, aber nicht bewußt überlegt. Selbst ohne Versuche: denken Sie mal drüber nach, nach welchen Kriterien so ein Entscheidung entstehen soll ohne Emotionen (die Summe unserer Emotionalen Erfahrungen (die immer entscheidet, das sind WIR)): wir kämen vermutlich nie zu einem Ergebnis: und wenn, wäre es chaotisch, weil wir bewußt viel zu wenig berücksichtigen werden: sowohl das Wissen (jeweils gerade bewußte Erfahrungswerte) als auch die Zeit würden uns fehlen (und auch die wichtigen emotionalen Entscheidungskriterien): wir sind bewußt viel zu langsam .... Fazit auch hier (nicht nur bei der Evolutionsbiologie): wir sind ein Tier, Lebewesen wie jedes andere auch ohne den kleinsten prinzipiellen Unterschied. Wenn man wirklich nur die Wahrheit sucht ohne Rücksicht auf seine (insbesondere religiotischen) Prägungen, ist das leicht zu erkennen.

  • Antwort

    04.02.2016, Richard
    Vielen Dank für Ihre Antwort!
    Ich habe das Paper nun auch gelesen. "Der Clou: Der Gewinner war der Einzige, der die gewürfelte Augenzahl kannte." habe ich so interpretiert, dass verdeckt gewürfelt wurde, und dem Sieger aus Spiel 1 das Ergebnis verraten wurde, wodurch er leicht Profit machen konnte ... ich war mit dem Spiel dice-under-a-cup nicht vertraut

    Vielen Dank und Beste Grüße
  • Noch ein Geheimnis

    04.02.2016, Ulrich Heemann
    "Warum Vartanian und sein Team nur Frauen testeten, bleibt ihr Geheimnis."
    Mag sein. Aber warum hier dann ein solcher Artikel erscheint, dessen Aussage und Bedeutung praktisch gegen Null gehen, bleibt wohl das Geheimnis der Redaktion. Für mich war das Lesen verlorene Zeit.
  • Schwach

    04.02.2016, Daniel Dumke
    Ich möchte drei Kernpunkte ansprechen:
    * Der Artikel entäuscht durch Unvollständigkeit
    * Die Diskussion um Willensfreiheit setzt eine klare Trennung der Begriffe vorraus
    * Unfreier Wille ist kompatibel mit einem sinnvollen, gemeinschaftlichen Leben und inkompatibel mit dem christlichen Gott

    @David Uerlings:
    Der geäußerten Kritik am Artikel möchte ich mich anschließen. Das Interview ist schwach und geht auf Kernpunkte nicht ein. Der Interviewer lässt die Frage nach der tatsächlichen Entscheidung (zwischen den zufälligen, kreativen Optionen) komplett außen vor. Was hilft mir eine zufällige Auswahl an Optionen, wenn meine Entscheidung darüber determiniert ist. Die Antwort von Herrn Briegel fehlt. Der Titel des Artikels ("Ohne Zufall keine Freiheit") verspricht damit deutlich mehr als der Inhalt leistet.

    @C. Altmannshofer:
    Ich denke es wäre sinnvoll hierfür die Begrifflichkeiten klar abzugrenzen. Der Artikel beschäftigt sich mit den neurologischen und physikalischen Grundlagen der Willensfreiheit und touschiert in seiner unvollständigen Art diesen Themenkomplex.
    Das soziale Konstrukt der Willensfreiheit ist eine andere Diskussion und wird leider allzuleicht damit vermischt. Sätze wie "[...] also ist es vernünftig anzunehmen, dass wir einen freien Willen haben" halte ich ich nicht für zielführend. Der wissenschaftliche Prozess dient eben gerade dazu gegen diese Intuition anzukämpfen und die Realität besser zu verstehen. Unser heutiges Verständnis Natur lässt kaum einen anderen Schluss zu als von Determinismus (und evtl. Zufall) auszugehen. Dies sollte erst einmal die Basis für die weitere Diskussion darstellen. Beides sind gerade Grundlagen eines (physikalisch) unfreien Willens.

    Auf die soziale Komponente hat dies aus meiner Sicht keine Auswirkungen, da existierende Anreizmechanismen natürlich noch immer eine sinnvolle Wirkung entfalten. Determinismus bedeutet ja geade nicht, dass das Gehirn willkürliche oder generell "dumme" Entscheidungen trifft; sondern lediglich, dass eine getroffene Entscheidung die einzig mögliche wäre.

    Dies überschneidet sich auch hervorragend mit den Lehren der Entscheidungstheorie. Eine Entscheidung, ob unter Sicherheit, Unsicherheit, Ungewissheit, hat hier zu jedem Zeitpunkt auf Basis der zur Verfügung stehenden Informationen in der Regel genau eine einzige nutzenoptimale Lösung besitzt.

    Diese Erkenntnisse lassen sich also ohne Furcht in das soziale Miteinander integrieren. Determinierter/zufälliger Willen ist lediglich mit einigen existierenenden Aberglauben -- insb. an einen christlichen Gott (s. Theodizee) -- unvereinbar. Nachdem die Kirche jetzt Jahrhunderte lang versucht hat den Glauben an die wissenschaftliche Realität anzupassen, bin ich sehr gespannt wie sie es hinsichtlich dieser Realität tut.
  • Appetit auf Kekse

    04.02.2016, Milo Marlise Sediq
    Ich glaube, so groß ist das Geheimnis darum, dass nur Frauen getestet wurden, gar nicht. Wahrscheinlich ist der Zustand der Küche für Männer kein Stressfaktor, so lange es nur unaufgeräumt, aber nicht schmutzig ist.
    Bei männlichem Zugriff verschwinden Kekse so oder so, das ist jedenfalls meine Erfahrung als Frau. Und es ist auch da vorauszusehen, dass die Karotten übrig geblieben wären.

    Mit Humor grüßt
  • Zufall!

    04.02.2016, Kai Petzke
    Es wurden 98 Frauen in 6 Gruppen getestet, also gerade mal 16 Frauen pro Gruppe. Eine Gruppe ist zum Beispiel: "Mit negativer Schreibübung negativ voreingestimmt, kommt in unaufgeräumte Küche". Die im Abstract der Arbeit genannten durchschnittlichen Verzehrmengen von 103 bzw. 38 Kalorien sind auch so gering, dass eine einzelne Testperson, die eine Packung Kekse auffuttert, bereits die komplette Differenz zwischen beiden Gruppen ausmachen kann: 200 Gramm Schokokeks haben laut Fettrechner.de 1036 Kalorien. Bei 16 Personen pro Gruppe entspricht das 65 Kalorien pro Person. Das ist aber genau der Unterschied zwischen den beiden genannten Verzehrmengen (103 vs 38 Kalorien)!

    In diesen Küchen gibt es dann noch drei Test-Lebensmittel: Kekse, Cracker und Karotten. Somit werden 3 * 2 * 3 = 18 verschiedene Hypothesen getestet: "Gestresste Frauen essen in aufgeräumten/unordentlichen/allen Küchen mehr/weniger Kekse/Cracker/Karotten". Nimmt man das übliche Signifikanzniveau von 95%, bedeutet das für jede dieser 18 Hypothesen: Es gibt eine Wahrscheinlichkeit von 5%, dass sie zufälligerweise auftritt. Macht man 18 von diesen 5%-Experimenten, liegt die Gesamt-Wahrscheinlichkeit von (mindestens) einem Zufallstreffer aber bereits bei 60%!

    Schade, dass immer noch solche "Studien" gemacht werden. Sie tragen wirklich nicht zum Bild der Wissenschaften in der Öffentlichkeit bei.
    Stellungnahme der Redaktion

    Da muss ich die Forscher mal verteidigen: Alle Versuchspersonen, die über drei Standardabweichungen von den Durchschnittswerten abwichen, sind rausgefallen.

  • Quantencomputer, ein Schlüsselwort, um Forschungsgelder locker zu machen!

    04.02.2016, Joachim Datko
    Der vorletzte Satz im Artikel enthält mit dem Wort "Sciencefiction" eine richtige Bewertung des Quantencomputers.

    In wissenschaftlichen Artikeln wird der Begriff "Quantencomputer" häufig verwendet, um die Wichtigkeit der Arbeit zu unterstreichen, ohne dass es irgendeine Evidenz dafür gibt, dass irgendwann einmal Quantencomputer Realität werden.

    Joachim Datko - Ingenieur, Philosoph
  • GATULATION zu diesem Artikel!

    03.02.2016, Elisabet
    Großartig, Punkt für Punkt richtig. Kann es beurteilen, bin Jahrgang 193o und mit Autos großgeworden. Übrigens fahre noch immer!!!!!!
  • Würfeln?

    03.02.2016, Richard
    Wie ging das Würfeln denn vonstatten? Und interessant wäre noch zu erfahren, ob 'Nichtgewinner' aus Spiel 1 auch geschummelt hätten, würde ihnen das Ergebnis in Spiel 2 genannt.
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Probanden würfelten zwölfmal mit zwei Würfeln, die in einem Behälter steckten, der ein kleines Fenster hatte. Nur sie konnten durch dieses Fenster auf die Würfel schauen und die Augenzahl ablesen, die sie dann den Experimentatoren meldeten. Je stärker die Augenzahl vom Erwartungswert abwich, desto stärker der Verdacht, dass ein Teilnehmer bei seinen Angaben gemogelt hatte. Möglich ist natürlich auch, dass er oder sie einfach Glück hatte. Die Forscher verglichen darum ausschließlich Gruppen miteinander.


    Ihre zweite Frage verstehe ich leider nicht.


    Beste Grüße, jd/Redaktion

  • Ich fahre Fahrad und Mercedes ....

    03.02.2016, jascha
    So, so die Psychologen wissen es aber wir, die Verbraucher nicht ... Ich fahre 4 Fahrräder und 2 Mercedes´en was bin ich und warum so viel Absurdum. Spaß am Leben heißt das ...
  • Die unvorstellbare Quantenphysik

    03.02.2016, Karl Hostettler, Aadorf (Schweiz)
    Die Auffassung setzt sich zum Glück langsam durch: Wir Menschen sind Erzeugnisse der Evolution. Die Natur hat uns geschaffen. Sie hat getan, was möglich und nützlich war. Aber sie hat kein Ebenbild Gottes geschaffen! Das Ziel der Natur: Wir müssen lebenstüchtig sein. Wir müssen uns zweckmäßig verhalten. Eine notwendige Bedingung dazu: Wir müssen die Welt um uns erkennen. Unsere Fähigkeiten sind dem Ziel der Lebenstüchtigkeit angepasst. Sie äußern sich unter anderem in Vorstellungen über die Eigenschaften der Welt, der Welt unseres Alltags. Und jetzt die Frage: Müssen unsere Alltagsvorstellungen auch auf die Welt außerhalb des Alltags passen? Wir vermuten es. Doch irren wir uns. Die Welt im Großen und ganz Kleinen ist anders. Wir sind überrascht.
    Wir wissen sehr vieles. Wissen wir aber auch alles? Sicher noch nicht. Aber ist alles, was es gibt, dem Wissen überhaupt zugänglich? Hier stellt sich ein Problem: Genau dies wissen wir nicht! Wir können es nicht wissen. Denn jede Beobachtung ist, streng genommen, eine Beobachtung des eigenen Erlebens, und dieses könnte ja nur Traum sein. Was in unserem Erleben keine Spur hinterlässt, und sei es auch auf verschlungenem Wege, davon können wir nichts wissen und auch nicht reden. Ein Beispiel: Gibt es Gott? Ich weiß es nicht. In meinem Erleben finde ich keine genügenden Hinweise. Auch du weißt es nicht. Wir können an Gott glauben. Aber auch die Aussage "Es gibt keinen Gott" ist nur ein Glaube.
    Eines gilt aber für alle Bereiche: Bei jeder Erkenntnis geht es um Verlässlichkeit. Erkenntnisse bestehen in Information über Eigenschaften der Welt. Verlässliche Informationen können wir als Wissen oder als wahr bezeichnen. In der Quantenwelt müssen wir uns ebenfalls die Frage nach der Information in unseren Aussagen stellen. Überlegungen, die keine Information enthalten, sind sinnleer, sind keine Erkenntnisse.
    Als schwer verständlicher Bereich beflügelt die Quantenphysik auch manche Philosophen zu Gedankenspielen. Wenn ihre Überlegungen den Physikern helfen, überprüfbare Arbeitshypothesen aufzustellen, dann können wir sie als sinnvoll bezeichnen. Tun sie es? Ich bin nicht Physiker, sondern Philosoph. Ich wäre überfordert, zu den einzelnen Aussagen der Quantenphysik Stellung zu beziehen.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.