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Kommentare - - Seite 619

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Tier- und Artenschutz ernst genommen!

    16.10.2015, Jannik
    Ich empfinde das Vorgehen der Aussies als unangenehme Notwendigkeit.
    Was für eine Art "Tierschützer" ist das, der das Leben *einer*einzelnen*Katze* über das Leben von 1.500 Lebewesen (pro Jahr!) stellt?!

    @Derek Freder
    Evolution entsteht aus sich selbst, Invasion ist etwas Anderes.
    BTW: Warum wollen Sie 20* Arten vernichten lassen, um EINE nicht dezimieren zu müssen?

    *willkürliche Zahl, nehmen Sie sonst 5 oder 50
  • Evolution?

    16.10.2015, Roland Wagenknecht
    Der Mensch sorgt permanent dafür, dass Arten verschwinden. Auch in Europa müsste die Landplage der Katzen bekämpft werden, weil auch hier viele. Arten wie z.B. verschiedene Singvögel verschwinden. Bei Katzen und Hunde gibt es immer eine irrationale Gefühlsduselei.
    Wir berauben uns der wichtigen Vielfalt wenn wir nichts tun!
  • Achje, die Chlorhühnchen.

    16.10.2015, Angela Franke
    Die werden inzwischen vor allem von denen ständig angeführt, die die Kritiker als Hysteriker diffamieren wollen.
    Zu den Schiedsgerichten: Die USA haben den EU-Vorschlag schon abgelehnt, sie wollen die Schiedsgerichte.
    Im übrigen sind die Schiedsgerichte in CETA schon drin, also könnten die USA sogar den Verzicht verschmerzen, denn im Zweifelsfalle werden dann die Tochterfirmen und -briefkästen losgeschickt. Aber die US-Kanzleien werden ohnehin nicht auf dieses schöne Geschäft verzichten.
    Der Rat für regulatorische Kooperation wurde schon erwähnt, allerdings noch nicht, dass TTIP als LIVING AGREEMENT geplant ist. Will heißen mit schwammigen Formulierungen, die Auslegungspielräume eröffnen und wenn die Bürger wieder mal mit anderen Dingen beschäftigt sind/werden, dann werden klammheimlich die Änderungen vorgenommen, die sich die Konzerne wünschen.
    Und was TTIP nicht schafft an Privatisierung der Dienstleistungen und öffentlichen Daseinsvorsorge, das wird dann in TISA kommen.
  • Ist die unausgeschlafene Gesellschaft ein Märchen?

    16.10.2015, Peter Spork
    Da diese Studie auf dem ersten Blick den Thesen meines (auch von SdW sehr positiv besprochenen) Buchs "Wake up!" (www.wake-up-das-buch.de) widerspricht, habe ich sie ausführlich auf meiner Homepage kommentiert. Vielleicht von Interesse?
    Eine Studie über das Schlafverhalten von Naturvölkern, gerade in "Current Biology" erschienen, erregt derzeit Aufsehen. Grundaussage: Es ist ein Märchen, dass wir in einer unausgeschlafenen Gesellschaft leben, denn auch die Naturvölker schlafen im Mittel nur 6,5 Stunden und machen tags nur selten Nickerchen. Dennoch klagen sie nicht über zu wenig Schlaf. Außerdem gehen sie erst 3 Stunden nach Sonnenuntergang zu Bett und stehen oft vor Sonnaufgang auf. Anders als derzeit immer behauptet werde, bestimmten Sonnenauf- und -untergang also nicht das Schlafverhalten, Damit scheint die Grundthese meines Buches "Wake up!" (www.wake-up-das-buch.de) widerlegt.
    Doch wie immer ist die Sache etwas komplizierter (Vorsicht, dieser Beitrag ist lang;-).
    Auf dem Buchrücken von "Wake up!" steht die zentrale Forderung des Buches: "Zurück zum Rhythmus der Natur". Das soll uns den "Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft" bringen, so der Untertitel des Buches. Im Buch stelle ich dann die acht wichtigsten Forderungen auf, was wir oder die Gesellschaft ändern müssen, um wieder aufgeweckter zu sein. Die Forderungen sind: tags mehr Licht, nachts mehr Dunkelheit, bei Arbeitszeiten Rücksicht auf Chronotypen nehmen, Sommerzeit abschaffen, Schicht- und Nachtarbeit reduzieren, Schulbeginn nach hinten schieben, mehr Pausen machen, regelmäßiger und nur tagsüber essen.
    Ganz bewusst steht nirgends die Forderung, mehr zu schlafen. Denn darum geht es nicht, es geht darum, wieder ausgeschlafener zu sein. Und das erreichen wir, indem wir wieder mehr im Einklang mit unseren biologischen Rhythmen leben. Und hier kommen die Naturvölker und die neueste Studie ins Spiel. Sie bestätigen genau das: Die hier befragten und untersuchten Menschen sind tags die meiste Zeit im Freien, nachts haben sie es dunkel, sie kennen keine Wecker, keine Sommerzeit, keine Nacht- und Schichtarbeit und keinen viel zu frühen Schulbeginn. Sie leben im Rhythmus der Natur. Vermutlich ist ihr Schlaf dadurch so tief, dass er insgesamt erholsamer ist. (Außerdem verbringen auch sie deutlich mehr Zeit im Bett als nur die 6,5 Stunden Schlafenszeit - ein Umstand, der auch für moderne Menschen gilt, weshalb wir alle vermutlich noch viel weniger schlafen, als wir in Fragebögen angeben.) Und dass die Naturvölker im Sommer an 22 % der Tage ein Nickerchen einlegen, finde ich auch nicht gerade wenig.
    In "Wake up!" und in meinen Vorträgen nenne ich zwei Beispiele, die genau das unterstreichen: Auf Seite 31 erkläre ich, warum wir im Urlaub meistens früher müde werden, tiefer schlafen und früher und erholter aufwachen: Weil wir beim Wandern, Radeln oder ähnlichem tags viel mehr Licht tanken und spätabends meistens im Dunkeln in die Sterne schauen und nicht vor dem hell erleuchteten TV sitzen.Und ab Seite 74 berichte ich von einer Studie aus 2013, bei der Kenneth Wright mit Studenten das Schlafverhalten in einer Art Campingurlaub ohne künstliches Licht untersucht hat. Auch hier wandelt sich das Schlafmuster der Großstädter genau in die Richtung, wie man sie nun bei Naturvölkern beobachtet hat.
    Kein Chronobiologe behauptet übrigens, es sei natürlich, mit dem Sonnenuntergang zu Bett zu gehen und mit dem Sonnaufgang aufzustehen. Dann müsste ich als Hamburger im Winter ja rund 18 Stunden und im Sommer nur rund 5 Stunden schlafen. Das Sonnenlicht wirkt lediglich als Zeitgeber für die inneren Uhren. Dabei wirkt morgendliches Licht genau gegenteilig wie abendliches Licht, so dass das System sich unabhängig von der Tageslänge immer auf die Tagesmitte eicht. Der Schlaf- Wach-Zyklus bettet sich dann ungefähr so in diese innere Zeitmessung ein, dass die Schlafmitte etwa mitten in der Nacht ist. Wann wir genau auf Schlaf getaktet sind, ist dabei individuell verschieden, und zumindest bei unserer modernen Lebensweise (vor allem vormittags sehr wenig Helligkeit, dafür abends eher viel) verschiebt sich die chronobiologische Mitte der Nacht beim Durchschnitt in Richtung vier Uhr morgens. (Wer geht schon im Herbst und Winter drei Stunden nach Sonnenuntergang zu Bett?) Es ist naheliegend, dass das bei den Naturvölkern anders ist, was sich übrigens auch mit Beobachtungen bei Menschen in Agrargesellschaften deckt.
    Die neue Studie dient also nicht als Gegenargument, gegen die überall von Medizinern, Gesundheitspolitikern und anderen Experten geäußerten Empfehlungen, mehr zu schlafen. Diese Empfehlungen sind die Schlussfolgerungen aus tausenden seriösen wissenschaftlichen Studien der letzten Jahrzehnte. Man kann aber sehr wohl zu der Schlussfolgerung kommen, dass wir mehr Rücksicht auf die neuen Erkenntnisse der Chronobiologie nehmen müssen. Niemand erwartet deshalb, dass wir jetzt alle wie Naturvölker leben. Aber wir können einiges dafür tun, einen besseren Zugang zu den Rhythmen der Natur in unsere moderne Lebensweise zu integrieren. Mein Buch "Wake up!" liefert übrigens die Gebrauchsanweisung dafür.
    Wenn nun in den Medien - in der typisch vereinfachenden und auf polarisierende, überraschende Aussagen zugespitzten Form der modernen Wissenschaftskommunikation -davon die Rede ist, unser Schlafverhalten sei gar nicht so unnatürlich oder es sei eine Mär, dass wir mehr Schlaf benötigten, dann kann ich darauf nur erwidern: Vergesst doch endlich den Schlaf! Der kommt von ganz alleine. Aber nur, wenn wir lernen, uns am Tag und späten Abend wieder natürlicher zu verhalten.
  • Lisa

    16.10.2015, Barbara
    Egal wie man es dreht und wendet, egal was welche Interessengruppe wünscht und es als vermeintliche "Wunderdiät" bewirbt. Es bleibt wie es ist: die Gesamtkalorienzahl zählt! Wer was Anderes behauptet, ist nicht seriös. Schon in den 1980iger wusste man, für Abnehmwillige gilt nur eins und das gilt bis heute immer noch: das gute, alte FDH (friss die Hälfte). Weniger essen, mehr Sport und noch ganz viel mehr Disziplin.
  • Erhaltung der Artenvielfalt um jeden Preis ?

    16.10.2015, Derek Freder
    Ich frage mich warum man die Evolution nicht einfach gewähren lässt. Überall sonst auf der Welt haben sich nicht-Beutelsäuger als dominantere Rasse gegenüber ähnlichen Beutelsäugern durchgesetzt.
    Nur nach Australien haben es manche Rassen wegen der weiten Seestrecke bisher nicht geschafft ... was erst dazu geführt hat dass es für die nun bedrohten Arten eine Niesche als Lebensraum gab.
    Dass nun der Mensch der jenige war, welcher die dominanten Spezies importiert hat tut nicht viel zur Sache. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen, währe früher oder später sowiso passiert.

    Sollte man wirklich den status-qou um jeden Preis erhalten? Evolution beinhaltet nunmal Veränderung. Evolution beinhaltet auch das überleben des Stärkeren, sowie das Aussterben von schwächeren Arten.
  • Fehlender Faktor?

    16.10.2015, Thea Schäfer
    Da die "Natur" auch voller Laute ist und große Schlafgruppen ebenfalls nicht leise sind vermute ich dass vor allem nächtliche Geräusche eher nicht störend sind. Absolute Stille halte ich eher für ungewöhnlich. Allerdings könnte sich der Tageslärm vor dem Schlafen schon auswirken (Rockkonzert, Autobahn...).
    Am Äquator geht die Sonne um 18:00 Uhr unter und um 6:00 Uhr auf, nach der Studie schlafen die Menschen im natürlichen Rhytmus dort also von ca 21:00 Uhr bis 5:00 Uhr, was etwa 8 h sind. Oft gibt es bei Menschen in natürlichen Rhytmen aber auch Tagesschlaf-/ruhezeiten, z.B. wenn es sehr warm ist oder nach größeren Mahlzeiten. Es gibt aber sicher auch Phasen der Nahrungsmittelbeschaffung in denen weniger geschlafen wird.
    Diese Aspekte fehlen mir in dem Artikel. Spannend ist, dass wohl tatsächlich das Schlafbedürfnis von Temperaturen abhängt. Jetzt verstehe ich, warum ich im Winter gern mehr schlafe und viel müder bin.
    Einschlafstörungen rühren meiner Erfahrung nach häufig davon, dass man sich unter Druck setzt. Kinder müssen heute sehr früh lernen allein in völliger Stille zu schlafen. Dazu kommt, dass sie eigentlich immer nur im eigenen BEtt schlafen und sich nicht daran gewöhnen können auch mal an unbequemen, lauteren oder anders riechenden ORten einzuschlafen. Die Eltern bleiben dann ja auch noch ewig wach und die Kids schlafen nicht ein weil sie glauben etwas zu verpassen. Heraus kommen empfindliche Erwachsene bei denen winzige Änderungen zu Einschlafstörungen führen. Also ich kann heute noch, mit fast 50 Jahren fast überall einschlafen/Schlafen weil meine Mutter ums Schlafen kein Brimborium gemacht hat und ich früh (durch Besuche) ander Bedingungen kennenlernte.
  • Es fehlt der Blick auf das wirkliche Leben

    16.10.2015, Jürgen Schimpf
    Leider ist es so das die aktuelle Wissenschaft nur die äußeren Umweltbedingungen und die rein Körperlichen Aspekte bei ihren Aussagen berücksichtigen. Der entscheidende Faktor ist aber immer die Geistige Konstitution eines Menschen weil dies die Grundlage ist auf der sein Denken und handeln stattfindet obwohl ihm das nicht Bewusst sein muss. Darum hilft es auch nicht viel die äußeren Aspekte zu verändern, erst wenn das Bewusstsein( ich rede hier nicht vom Verstand) wieder im Einklang mit dem wirklichen Leben steht verändern sich die körperlichen Gefühle Gedanken und Handlungen entsprechend ihrer Wiederspieglung im Verstand und Ruhe und Frieden kehrt ein.
  • Einsteins Weg zur allgemeinen Relativitätstheorie

    16.10.2015, Fritz Priehn
    Es erscheint schon seltsam, dass Einstein sich Gedanken um eine winzige Abweichung in der Merkurbahn gemacht hat. Und heute fehlen den modernen Kosmologen 95% des Universums.
  • Demokratie wird de facto abgeschafft

    16.10.2015, Jutta Paulus
    Das meiner Ansicht nach gefährlichste Instrument in TTIP ist der sogenannte "Rat für regulatorische Kooperation": Hier soll ein Gremium geschaffen werden, welches mit Mitarbeitern aus der US-Administration, Beamten aus der EU und Vertretern der Wirtschaft besetzt wird. Dieses Gremium entscheidet auf der Basis des "Geistes" des TTIP-Abkommens, welche Gesetzesinitiativen der Vertragspartner überhaupt zulässig sind und der jeweiligen Legislative zur Entscheidung vorgelegt werden dürfen. Da in den USA das "Nachsorgeprinzip" gilt (ich darf alles auf den Markt werfen, hafte aber gegebenenfalls für die Folgen, falls sie nachweislich auf mein Produkt zurückzuführen sind), ist dieser Mechanismus der wichtigste Grund für die Industrie, sich pro TTIP zu positionieren: endlich muss man nicht mehr teure Lobbyisten nach Brüssel oder Berlin schicken - nein, man sitzt hochoffiziell in einem Gremium, welches entscheidet, ob neue Auflagen zum Umwelt- oder Verbraucherschutz gemacht werden dürfen.
    So wird das Profitinteresse der Unternehmen zum Maßstab der Politik.
    Wollen wir das wirklich??
    Opfern wir der Chimäre des grenzenlosen Wachstums in einer begrenzten Welt sehenden Auges nicht nur saubere Luft, artenreiche Umwelt, stabiles Klima, sondern auch unser vor dem philosophischen Hintergrund der Aufklärung errungenes Recht auf Partizipation?
    Ich danke den 250.000 Menschen, die letztes Wochenende in Berlin ihre Haltung deutlich gemacht haben.
  • ich sehe hier einen Widerspruch

    16.10.2015, Walter H.
    "Während Bildung in Kontinentaleuropa Daseinsvorsorge und daher möglichst kostenfrei zu sein habe, werde es in den USA als Privatinvestition des Individuums angesehen."
    es klaffen hier eigentlich ganz andere Tatsachen aufeinander: die Systeme als solche selbst; in den USA bezahlt man kaum Steuern, dafür kostet dann auch der Arzt, die Schule, ... entsprechende Summen;
    hierzulande erwartet man eben, weil man bereits durch die Steuer-/Abgabenlast gewaltiges in den Wohlfahrtstaat "geschoben" hat, daß dies kostenfrei zu sein hat;
    daß die USA quasi Pleite sind, kann in diesem Zusammenhang auch falsch interpretiert werden;
    und weiters: "... dass Bildung durch das Freihandelsabkommen endgültig zu einer Ware degradiert werden könnte."
    das ist es doch mittlerweile die längste Zeit, es spielt heute keine Rolle mehr, wie qualifiziert jemand ist, sondern nur noch welche Finanzkraft Herr und Frau Schüler haben;
    es wäre doch gelogen zu meinen, daß keine Korrelation zwischen dem höchsten Bildungsabschluß heutiger Jugendlicher und denen der Eltern existiert; und nebenbei um es extrem zu formulieren: eine Menge an Akademiker am Bau und eine Menge mit gerade mal oder nicht einmal dem Pflichtschulabschluß im Topmanagement wären der Gegenbeweis der gerade genannten Tatsache ...
  • Falsche Darstellungen des Sachverhaltes

    16.10.2015, Maria Anna Dewes
    Die Kritik richtet sich nicht gegen TTIP allein, sondern gegen alle anstehenden bi- und multilateralen Abkommen, die z.Z. außerhalb der WTO verhandelt werden, wie CETA, TiSA, die EPA´s mit Afrika und TPP. So wird auch nicht TTIP GATS ersetzen, sondern TiSA soll das Folgeagreement für GATS sein. Zudem sind GATT und GATS unter vollkommen anderen Voraussetzungen entstanden und der Streitschlichtungsmechanismus der WTO gibt den Investoren selbst keine besonderen Rechte, sondern hier finden Staaten untereinander Kompromisse, siehe hierzu den Streit um Hormonfleisch zwischen USA/ Kanada/ EU unter der WTO.
    Alle diese neuen o.g. bi-und multilateralen Abkommen sind gefährlich, weil sie als Living Agreements gelten. Was die Verhandlungspartner ggf. unterschreiben, kann sich in der Zukunft inhaltlich verändern - ohne eine Beteiligung parlamentarischer Instrumente. Die rechtswissenschaftlichen Bewertungen zu CETA machen die Gefahren zur Unterminierung demokratischer Prozesse u.a. durch Regulierungsrat und Joint Commities deutlich. Nicht zuletzt ist in CETA Investorenschutz (ISDS) festgeschrieben. So hat sich Kanada erst 2013 den Konventionen des ICSID unterworfen. Ob nun in TTIP ein alternativer Investorenschutz vorgesehen ist, ist eigentlich völlig unerheblich, da in allen anderen Abkommen keine Innovation in dieser Hinsicht vereinbart worden ist. Die weiteren Inhalte von z. B. TPP kennt bisher niemand, außer den Verhandlern selbst, die Verhandlungsprotokolle bleiben bis 4 Jahre nach Scheitern oder in Kraft treten unter Verschluss (classified). Ob das Vertragswerk vor Ratifizierung der Öffentlich zur Verfügung gestellt wird, ist fraglich. Durch Obamas TPA haben die amerikanischen Senatoren nur 30 Tage vor Abstimmung Zeit, sich von dem gesamten Text ein Bild zu machen.
    Von TiSA, das konspirativ in der australischen Botschaft in Genf verhandelt wird, wissen wir gar nichts. Auch hier bleiben die Verhandlungsprotokolle bis 5 Jahre nach Abschluss geheim!
    Die EU Gremien haben es bisher noch nicht einmal fertiggebracht, das CETA- Mandat, also den Auftrag der Mitgliedsstaaten an die EU- Kommission zu veröffentlichen.
    Dieses Procedere der Verhandlungsstrategien ist schon formal als demokratiefeindlich zu bezeichnen. Inhaltlich bewerten kann man z. Z. in EU nur CETA und diese Evaluation sind besorgniserregend: Standards können nicht mehr z. B. zugunsten des Verbraucherschutzes erhöht werden, das europäische Vorsorgeprinzip wird gekippt, durch ISDS und Regulierungsrat werden demokratische Prozesse ausgehöhlt.
    Kurzum: Die Art und Weise dieser Verhandlungen insgesamt sind jeder Demokratie unwürdig und müssen insgesamt sofort abgebrochen werden . MfG



  • Einige sachdienliche Ergänzungen

    16.10.2015, Peter von Herff
    fehlende Ergänzungen die den Sorgen noch etwas mehr die Spitze nehmen sollten:
    a) Inländergleichbehandlung: die existiert zwischen Deutschland und den USA schon seit 1954 und zwar auf Basis des "Friendship and Navigation Treaty".
    b) Investitionsschutz betrifft nicht das gesamte Abkommen - dafür gibt es in allen bisherigen Abkommen ein eigenes Schlichtungsverfahren das aber nur Staat-zu-Staat Verhandlungen erlaubt.
    c) Herr Dr. Blinn ist meines Wissens nach Beauftragter der Kulturministerkonferenz für Bildung und Kultur in der Europäischen Union und damit nur für diesen - für den Artikel allerdings wesentlichen - Teil verantwortlich.
  • 4) Marderhund – Ausbreitung

    16.10.2015, Desu Desu~
    >"Und da junge Männchen auf der Suche nach neuen Revieren und Weibchen weit wandern, ist ihre Ausbreitung noch lange nicht abgeschlossen."

    btw: Die Männchen können wandern, so weit sie wollen – wenn die Weibchen nicht mitwandern, trägt das nichts zur längerfristigen Artausbreitung bei.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das ist schon klar - die Männchen bilden meist die Vorhut, die Weibchen breiten sich langsamer aus. Die Männchen wissen aber vorher noch nicht, ob in einem bestimmten Gebiet schon Weibchen leben. Bei Wölfen gilt das gleiche Phänomen.

  • Ein Faktor fehlt hier aber

    16.10.2015, Manfred Raida
    Lärm, selbst in einem "ruhigen" Ort ist mehr Lärm als in der Wüste, weitab jeder Strasse, kein Radio/Fernseher/Wecker usw. Ich glaube dieser Faktor führt bei uns zu erheblichen Schlafstörungen, ohne das wir es bemerken
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