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Kommentare - - Seite 864

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Warum nur?

    21.12.2012, W.Fritz
    Sie fragen, warum jemand eine Organspende ablehnt?
    Hier die Antwort:
    Vor einer Transplantation steht die Explantation. Was da den Organspendern zugemutet wird - machen Sie sich mal schlau. Google is your friend.

    Mich stört die Borniertheit, mit der bei einer Explantation vorgegangen wird. Da wird KEINE Betäubung vorgenommen, angeblich, weil das "Zielorgan" (Gehirn) ohnehin bereits tot ist.
    Andererseits werden aber Muskelrelaxantien gegeben, weil sich der Körper ohne diese nämlich massiv wehrt. Wo ist da die Logik?
  • Leider wieder nichts visionäres...

    20.12.2012, Detlef Köhler
    Hier muss ich eindeutig dem Autor zustimmen und den bisherigen beiden Kommentatoren leider bescheinigen, dass ihre Raumfahrtsichtweise wohl alles andere als visionär ist. Denn genau dafür – für Visionen – wurde in Neapel nicht gestimmt. Leider zum wiederholten Male. Denn selbst das, was Europa heute ganz gut kann: Satelliten und automatische Raumsonden – ist mittlerweile lediglich zu einem wenig innovativen gigantischem Beschäftigungsprogramm für Unternehmen wie EADS & Co verkommen. Es wird mit all diesen Kompromissen weder jemals einen eigenen bemannten europäischen Zugang zum All geben noch wird man damit das in der europäischen Bevölkerung durchaus vorhandene Potential aus Neugier, Wissensdurst und Begeisterungsfähigkeit für die Raumfahrt bedienen können.
    Dabei würde jedoch gerade die bewährte und technisch excellente Kombination der Ariane-Träger + ATV > ARV > CTV durchaus die Möglichkeit bieten, Europa einen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu schaffen. Den haben zZ. nur Russland und China. Doch eher als es die ESA mit den in Neapel gefassten Beschlüssen vermag, werden sich zB. Indien und etliche private Unternehmen zu den unabhängigen Explorern des Alls hinzu gesellen. Allein an den Raumfahrtbudgets asiatischer Staaten und der Verankerung eines positiv besetzten Raumfahrtgedankens in ihrer Bevölkerung erkennt man leicht, dass sie alle offenbar besser wissen, wie sehr Exploration im 21. Jh vor allem entscheidende wirtschaftliche Faktoren eröffnen wird. Und sie wissen auch besser als unsere Entscheidungsträger in Europa, dass man dafür vor allem auch den Mensch im All vor Ort benötigt. Diejenigen, die wieder zuerst auf dem Mond sind, Asteroiden ausbeuten oder orbitale Solarkraftwerke bauen werden die neuen globalen Player dieses Jahrhunderts sein. Mit den wenig innovativen und halbherzigen Beschlüssen zur europäischen Raumfahrt wird Europa wohl lediglich weiter nur der Juniorpartner bleiben, der von den Launen und Mitfluggelegenheiten anderer abhängig sein wird.

    ps: Vom Ausspruch eines ehemaligen Bundeskanzlers, dass jemand, der Visionen hat, besser zum Arzt gehen sollte, halte ich nichts. Raumfahrt lebt von Visionen. Der Aufbruch ins All wird nur demjenigen gelingen, der Visionen hat und an deren Umsetzung arbeitet. Wir Europäer haben durchaus das Potential dazu.
  • Erfreulich

    20.12.2012, Fritz Kronberg
    ... ist es, daß jemand auf dieses Problem aufmerksam macht. Leider tut er das nur für einen eng eingegrenzten Bereich. Viel katastrophaler sind die medizinischen Studien beispielsweise zum Ermitteln kanzerogener Substanzen, wo mit viel zu geringen Samples oder riesigen Überdosierungen gearbeitet wird, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Hier wird nicht nur schlampig gearbeitet, sondern die Statistik geradezu mißbraucht. Das trifft auch fast immer dann zu, wenn jemand mit Hilfe der Statistik eine politische These beweisen will. Hier wird sehr selten einwandfrei beschrieben, auf welche Weise das Ergebnis gewonnen wurde und was die zugrunde liegenden Größen sind.
  • Möglichkeiten mit Fakten verwechselt

    19.12.2012, Gunter Berauer, München
    In dem Beitrag und auch im Leitartikel dazu finden sich Aussagen, die mit der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik nicht in Einklang sind. Nach dieser allgemein anerkannten Interpretation beschreibt die quantenmechanische Wellenfunktion die zeitliche Entwicklung der Wahrscheinlichkeiten, mit denen sich verschiedene Eigenschaften an einem Objekt bei einer Wechselwirkung mit seiner Umwelt zeigen können. Dabei ist in der Wellenfunktion die Art der in Betracht gezogenen Wechselwirkung bereits erfasst. Die Wellenfunktion beschreibt also erstens keine Fakten, sondern nur Möglichkeiten, und zweitens nicht das Objekt an sich, das es in der Mikrophysik auch gar nicht gibt, sondern immer auch die in Betracht gezogene Wechselwirkung desselben mit einer »beobachtenden« Umwelt. Findet dann eine solche, in der Wellenfunktion bereits implizierte Wechselwirkung statt, kollabiert die Wellenfunktion auf einen der vorher in ihr repräsentierten möglichen Eigenschaftswerte, welcher damit zum Faktum bzw. zur Wirklichkeit wird. Die Wellenfunktion beschreibt deshalb die Wahrscheinlichkeitsentwicklung von Ereignissen auch nur zwischen zwei Wechselwirkungen, genauer gesagt, solange nicht eine Wechselwirkung der in der Wellenfunktion in Betracht gezogenen Art stattfindet.

    Da in der Wellenfunktion sich also nur Möglichkeiten und keine Fakten überlagern – bei der Katze die beiden Möglichkeiten, sie beim Nachschauen tot oder lebendig vorzufinden, ist es unsinnig davon zu sprechen, die Katze sei vor dem Nachschauen gleichzeitig tot und lebendig, wie das behauptet wird. Genauso unsinnig wäre es, von einem Lottospieler zu behaupten, er habe, bevor die Zahlen gezogen wurden, gleichzeitig gewonnen und verloren. Und deshalb ist auch Reinhard Breuers Behauptung auf S. 46 nicht korrekt, das Betragsquadrat der Wellenfunktion gäbe an, »mit welcher Wahrscheinlichkeit sich ein bestimmtes Objekt in einem bestimmten Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort befindet«. Falsch an dem Satz ist zwar nur das letzte Wort. Allerdings ist dieser Fehler gravierend, weil damit Möglichkeiten als Fakten hingestellt werden. Richtig müsste es statt »befindet« etwa heißen: »bei einer Wechselwirkung manifestieren würde«.
  • Antibiotika bei Infektionen

    18.12.2012, C. Pletrowski, Bredenbeck
    Wenn ich lese, wie in der Tiermast mit Antibiotika umgegangen wird, dann wird mir ganz anders …
    Im Gegensatz dazu haben wir bei Infektionen unserer Kinder exakt genau ausgerechnete Saftportionen Antibiotika erhalten, wo ich die Löffel von den Kindern habe extra ablecken lassen, damit auch alles richtig ankommt (und diese Säfte sind bitter!). Bei meiner Tochter, die mit Mandelentzündungen und stark vergrößerten Mandeln zu kämpfen hatte, mussten wir bis zur Mandeloperation wegen ständig wiederkehrender Mandelentzündungen Antibiotika "erbitten und erbetteln" damit sie endlich ohne Entzündung zur Operation konnte. Überhaupt waren die Antibiotika immer knapp kalkuliert oder es wurden bisweilen bereits schon einmal angewendeten Mittel wieder verordnet (falls es nicht wirkt, sollten wir uns melden). Ich weiß noch, wie man meinem Sohn bei einer Mittelohrentzündung auch erst keine Antibiotika verordnen wollte, obwohl er vor Schmerzen weinte (erst Paracetamol), weil ich die Schmerzen aus leidvoller Erfahrung kannte, habe ich darauf gedrungen, aber nicht alle junge Mütter sind so. Antibiotika erst, wenn man praktisch "auf dem Zahnfleisch" geht und in der Tiermast weiß man scheinbar nicht, wohin damit.
    Und dann noch die unerfreulichen Nebenwirkungen des Antibiotikamissbrauchs (möglicherweise Adipositas und Allergien) auf den Menschen. Das macht mich wütend!
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit löst keine Anaphylaxie aus

    17.12.2012, Dr. med. Josef Peter Kosek, Rietberg
    Rebecca Kessler schreibt auf Seite 38: "Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die zu den häufigsten Auslösern anaphylaktischer Reaktionen zählen, verursachen auch beträchtliche ökonomische Schäden."
    Dies ist nicht der Fall. Beispiel Milch, die auf Seite 41 als zweithäufigste Ursache in den USA und in Frankreich als häufigste Ursache für Nahrungsmittelallergien angeführt wird:
    Bei der Milch>unverträglichkeit< fehlt dem Betreffenden das Enzym "Laktase", wodurch der Milchzucker (Laktose) im Magen nicht in Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose) gespalten werden kann. Die Laktose gerät in den Darm und löst damit Schmerzen, Blähungen und Durchfall aus, die so genannte "Laktoseunverträglichkeit". Der Beweis lässt sich durch einen Laktose-Toleranztest führen. Das ist keine anaphylaktische Reaktion.
    Dagegen ist die Milch>allergie< keine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Hierbei handelt es sich um eine allergische Reaktion auf das Milcheiweiß, nicht auf den Milchzucker. Die Folgen: Übelkeit, Neurodermitis, Asthma bronchiale bis hin zur Anaphylaxie.
  • Dilemma der Gleichzeitigkeit

    17.12.2012, K. Eberhard Wagner, Bensheim
    In " Frische Brise" wird das Fehlen von Netzen als Hinderungsgrung für die Windkarftnutzung benannt. Das ist weit gehend unrichtig. Die Windkraft- und die PV-Nutzung kranken an ihrem Gleichzeitigkeitsdilemma. Viel Wind und viel Sonne ergeben viel Kraftwerksleistung. Null Wind und nachts ergeben null Leistung. Diese Problematik wird überhaupt nicht beachtet. Was macht man im Sommer mit derzeit bereits je etwa 30.000 MW Wind- und PV-Leistung, bei einem Leistungsbedarf von nur etwa 45.000 MW? Der exorbitante Zubau rennt in die Katastrophe. Siehe "Wrd die Energiewende zur Energfiefalle? Link: http://klauseberhardwagner.wordpress.com/2012/05/24/wird-die-energiewende-zur-energiefalle/ .
    Es sind enorme Speicherkapazitäten notwendig! Zum "Ringwallspeicher ..." möge man mir sagen: Wo gibt es eine "bebaubare" Fläche von 20 km Durchmesser? Wo gibt es das Wasser für die Erstfüllung?
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für Ihre Zuschrift, wir freuen uns über Ihr Interesse an Spektrum der Wissenschaft.

    Auf das Problem, dass die erneuerbaren Energien volatil sind, geht Herr Samulat im letzten Teil seines Artikels ein (S. 85). Dort benennt er das zentrale Problem der Energiespeicherung und stellt auch einen möglichen Lösungsansatz vor, nämlich die Wasserelektrolyse und die Zwischenspeicherung des dabei gewonnenen Wasserstoffs. Warum er dem Stromnetz eine so große Bedeutung beimisst, geht aus dem folgenden Interview hervor (S. 86-87). Dort legt sein Gesprächspartner Gregor Czisch dar, dass das Speicherproblem Hand in Hand geht mit dem Netzproblem, dass also das eine mit dem anderen zusammenhängt. Herrn Czisch zufolge mitteln sich die Leistungsspitzen umso besser aus, je großräumiger das Verbundnetz ist. Bei hinreichend großen Netzen gebe es eine gute Balance zwischen Angebot und Nachfrage; der Rest könne mit Wasser- oder Biomassekraftwerken gepuffert werden. Unabhängig davon, ob man diese Ansicht teilt oder nicht, der Artikel geht jedenfalls darauf ein.

    Wenn Sie sich näher für das Problem der Volatilität und der Speicherung interessieren, empfehle ich Ihnen den Artikel "Energiespeicher der Zukunft" von Ferdi Schüth, ebenfalls aus unserer Energieserie (Spektrum der Wissenschaft, April 2012, S. 72).

    Mit freundlichem Gruß
    Frank Schubert

  • Präzisierung

    17.12.2012, Magnus Nieger
    Die Aussage über die Winkel im Höhendreieck (besser Dreieck der Höhenfußpunkte) ist unvollständig. Ihre genauere Form:
    Im spitzwinkligen Dreieck gilt: Bildwinkel = 180° - 2*Winkel
    Im stumpfwinkligen gilt: Bildwinkel des stumpfen Winkels γ= 2*γ - 180°
    Bildwinkel des spitzen Winkel α = 2*der andere spitze Winkel β
    Das Bild eines rechtwinkligen Dreieck ist entartet und eine Strecke.
  • Uralt-Studenten?

    11.12.2012, Ursula Friedl
    In dem Artikel erwähnen Sie, dass Kolmogorow 1941 die Manuskripte seiner Studenten rettete, und fügen an: "Die danken es ihm noch heute." Glauben Sie wirklich, dass von diesen Studenten "heute" noch welche leben bzw. danken? Sie müssten inzwischen alle mindestens 90 Jahre alt sein! Aber vielleicht hält die Mathematik ja auch jung.
    Stellungnahme der Redaktion

    Derjenige, der von der Rettung seines Manuskripts berichtete, war zwar schon 107 Jahre alt, aber noch am Leben, als das Spektrum-Heft erschien. Leider ist Sergei Michailowitsch Nikolski am 9. November 2012 gestorben.
    Da Nikolski einer der älteren Studenten Kolmogoroffs war, scheint es mir nicht unwahrscheinlich, dass noch weitere am Leben sind und weiter aus dem Jungbrunnen der Mathematik schöpfen.


    Marc Dressler


  • Wer ist Prof.DR.N.J. Stowell

    11.12.2012, e.Haug
    Seit längerer Zeit,versuche ich über die Person,von Prof.Dr. N.J- Stowell ,mehr zu erfahren.
    Alle Recherchen,waren bis jetzt erfolglos.Fazit,hier liegt ein ungeheuerer Schwindel vor,mit dem gläubige Menschen mehr oder weniger veräppelt werden.Ein Atomforscher,schon dieser Ausdruck zeigt,daß hier eine unqualifizierte Person am Werk war,denn es ist kein Kernphysiker oder Wissenschaftler von Weltruf bekannt,ebenso zeigt die Beschreibung des Versuchablaufes,daß,das vorliegende Versuchsprotokol nicht von wissenschaftlicher Seite erstellt wurde,sondern eher von einem kranken Gehirn erstellt wurde um sich aus Selbtsdarstellung mit Erfinden von Personen und esoterischem Schmarrn zu profilieren.
  • Vernetzung fehlt

    11.12.2012, Walter Weiss
    Als Betroffener - ich habe Prostata-Krebs mit Metastasen außerhalb der Prostata - habe ich folgendes feststellen und lernen müssen:

    (1) Die allgemein empfohlene und demgemäß auch ganz allgemein praktizierte Behandlungsmethode ist
    - mittelalterlich,
    - hygienisch höchst gefährlich,
    - sehr schmerzhaft und
    - absolut unzuverläßlich und von Zufallstreffern ausgehend,
    - auch arbeitet sie ausschließlich mit Röntgenstrahlen
    (immer ausgehend von einer im Blutbild feststellbaren Erhöhung des sog. PSA-Wertes).

    (2) Demgegenüber gibt es bereits seit Jahren moderne Behandlungsmethoden, die
    - den neuesten Forschungen entsprechen,
    - hygienisch völlig einwandfrei,
    - völlig schmerzfrei und
    - sehr präzise und verlässlich arbeiten, zudem auch
    - mit MRTs arbeiten, also ohne Röntgenstrahlung.

    Diese Methoden und entsprechende - sehr wenige - Spezialkliniken habe ich erst in mühsamer Online-Recherche ermittelt. Es handelt sich übrigens um Kliniken und Ärzte, die mit modernster Technik arbeiten, nicht um Alternativmedizin, und: die Kosten werden anstandslos von den Kassen übernommen.

    Daraus habe ich gesehen: Es genügt durchaus nicht, nur den ersten Schritt zu gehen, also jede Krebserkrankung mit den genauen Daten auch der Behandlung und des Behandlungs-Erfolges / -mißerfolges Registern zu melden - es müssen auch die KONSEQUENZEN aus den entsprechenden Registereintragungen zügig gezogen werden, d.h. es muß im Wege der Rückkopplung die jeweilige generell für diese Krebsart erfolgreichste Behandlung zur allgemein zwingend vorgeschriebenen Behandlung erklärt werden.
  • Hindernis für Neuerungen

    10.12.2012, Manfred Watzl
    Durch die im Bericht beschriebene vorgesehene Normierung von Krebstherapien wird nach meiner Ansicht die Entwicklung schon zum Zeitpunkt von Ansätzen zu neuen Therapieüberlegungen gebremst, wenn nicht verhindert. Fast jede Entwicklung von neuen Methoden (dies gilt auch im Großen und Ganzen für Entwicklungen aller im Ansatz neuen Technologien) ist am Beginn im Vergleich mit lange verwendeten Arbeitsweisen unterlegen.
  • Maßnahmen?

    10.12.2012, Jutta Paulus
    Es wäre schön, wenn Spektrum auch bei der Berichterstattung über (ja, noch unzulängliche, verbesserungswürdige, ausbaufähige, "teure") erneuerbare Energien dieselbe kompromisslose Haltung "pro Klimaschutz" an den Tag legte wie in diesem Kommentar zu den mageren Ergebnissen von Doha.
    Stattdessen wurde ein journalistisches Machwerk mit begrenztem Fachwissen zur "Pflichtlektüre für Entscheider" hochstilisiert, und die weltweiten Subventionen der Fossilen oder die externalisierten Kosten der zivilen Nutzung der Kernkraft (selbst ohne Fukushima und Tschernobyl) wurden in "Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen" nicht einbezogen.
    Schade.
  • Zwei Fragen an die Simulation Bolshoi

    07.12.2012, Dr. Ernst Haugeneder
    Der Artikel hat mich sehr interessiert und mir auch einige, lang ersehnte Erklärungen geliefert (z. B. die Größe des Universums im Vergleich zum Alter). Ich habe mich während meiner gesamten Berufslaufbahn mit numerischen Simulationen, allerdings in der Mechanik und Festigkeitslehre, beschäftigt. Zu Ihrem Beitrag würden mich noch folgende Details interessieren:
    1) das numerische Modell hat eine Größe von 1 Milliarde Lichtjahre - vermutlich bezogen auf den heutigen Zeitpunkt. Da die Gesamtmasse nicht verändert wurde, müsste die Modellgröße am Beginn der Berechnungen kleiner sein, da ja die Ausdehnung des Raumes berücksichtigt werden muss - richtig? Wie groß war das Modell beim Start, oder wurde die Ausdehnung des Raumes anders berücksichtigt?
    2) Ab einer Modellgröße von mehreren Millionen Lichtjahren müsste die Wirkung entfernter Objekte zeitverzögert berücksichtigt werden. Wurde dies berücksichtigt, oder ist diese Wirkung vernachlässigbar?

    Stellungnahme der Redaktion

    1) Selbstverständlich berücksichtigen wir in kosmologischen Simulationen wie "Bolshoi" die Expansion des Universums. Sie hat entscheidende Auswirkungen.


    2) In der Tat wirkt die Gravitationsanziehung einer bewegten Masse, die eine Million Lichtjahre entfernt ist, nicht von dem Ort aus, an dem sich diese Masse heute befindet, sondern von dem Ort, wo sie sich vor einer Million Jahre befand. Unsere großräumigen Simulationen berücksichtigen derartige Bewegungen nicht, weil deren Geschwindigkeiten relativ klein sind: typischerweise nur ein Tausendstel der Lichtgeschwindigkeit, was auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitationswechselwirkung ist. Wir haben nachgeprüft, dass der dadurch entstehende Fehler vernachlässigbar ist. In kleinräumigeren Simulationen, zum Beispiel wenn es um die Dynamik in der Nähe eines Schwarzen Lochs geht, gehen wir von Newtons Physik ab und berechnen alle Bewegungen mit einem voll relativistischen Modell.


    Joel Primack


    Director, University of California High-Performance Astrocomputing Center (HiPACC)


    Hauptautor des Projekts Bolshoi


    University of California, Santa Cruz

  • Zwingende Konsequenzen

    06.12.2012, Walter Weiss
    Hoffentlich nehmen die für die Überwachung von Atomanlagen zuständigen Institutionen von diesem sehr wichtigen Artikel Kenntnis. Hoffentlich überdenken auch diejenigen Staaten, die bisher dem Atomwaffensperrvertrag nicht beigetreten sind, aufgrund dieser Hinweise Ihre Einstellung; hoffentlich ziehen ihre - mündigen? - Bürger bei der nächsten Wahl (sofern sie überhaupt die Möglichkeit einer Wahl haben) die nötigen Konsequenzen.

    Im übrigen: Wie entscheidend wichtig und richtig ist doch die bei uns in Deutschland beschlossene Energiewende - unbeschadet der zu beobachtenden Bestrebungen sehr einflussreicher Mächte, ihre Durchführung zu verzögern und zu behindern, womöglich sogar zu konterkarieren und den bewußt falschen Eindruck zu erwecken, sie sei sehr teuer. Natürlich auch gleich wieder zulasten nicht etwa der großen Vermögen und der großen an der Energiewende Verdienenden, sondern der Gesamtheit der kleinen Stromkunden und Steuerzahler.
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