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Kommentare - - Seite 50

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Das Licht der ersten Sterne: Bitte exakter formulieren

    14.11.2012, Dr. Gottfried Beyvers, Landshut
    Der Satz: "Erst durch die so genannte Reionisation wurde das Universum durchsichtig" in der SuW-Kurznachricht vom 2.11. stimmt trotz vielfacher Wiederholung in dieser Form nicht und dürfte den durchschnittlichen Leser nur verwirren.

    Also der Reihe nach:
    1. Bis 380 000 Jahre nach dem Urknall war das All für el.-magn. Strahlung aller Wellenlängen undurchsichtig, weil sie an den freien Elektronen gestreut wurde.
    2. Ab 380 000 Jahre nach dem Urknall bis heute war und ist das All für sichtbares Licht, Infrarot, Mikrowellen und Radiowellen durchsichtig, weil ab dieser Zeit wegen der Abkühlung des Alls aus freien Elektronen einerseits und Protonen sowie Heliumkernen andererseits neutrale Atome geworden waren, die das Licht nicht mehr streuen konnten. Wenn es nicht so wäre, könnten wir z.B. die kosmische Hintergrundstrahlung, die ja aus der Zeit von 380 000 Jahren nach dem Urknall stammt, nicht registrieren. Hätte man z.B. 400 000 Jahre nach dem Urknall eine Taschenlampe einschalten können, hätte sich auch deren Licht ungehindert ausbreiten können.
    3. Was sich zunächst nicht ausbreiten konnte, war Ultraviolettstrahlung, weil sie beim Auftreffen auf Wasserstoffatome diese auftrennt und sich dadurch "verbraucht". Die UV-Strahlung der ersten Sterne und Quasare hat also sehr viel später (ca. 300-400 Mio. Jahre nach dem Urknall) durch Wiederauftrennung (Reionisation) der Atome im dann aber schon stark verdünnten interstellaren und intergalaktischen Medium in Elektronen und Kerne sich selbst den Weg freigeräumt.


    Stellungnahme der Redaktion

    Die Formulierung im Artikel ist stark verkürzt, um nicht von der wesentlichen Neuigkeit abzulenken. Herrn Beyvers ausführlicherer Text stellt den Sachverhalt korrekt dar. Eine noch etwas detailliertere Darstellung findet sich auf S. 10 des Septemberhefts von Sterne und Weltraum.

  • Titelbild in SuW 11|2012

    10.11.2012, Tom Radziwill
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    zum Anfang ein großes Lob an Ihre Zeitschrift, die für mich persönlich mit jedem Monat besser und spannender wird. Es macht Spaß, jeden Monat mehr über die vielfältigen Themen in Physik und Astronomie zu erfahren.
    Eine Frage habe ich zu Ihrem aktuellen Titelbild in der aktuellen Novemberausgabe:
    Wäre es möglich zu erfahren, mit welcher Kamera und mit welchen Einstellungen (ISO, Belichtungszeit,...) diese Strichspuraufnahme entstanden ist?
    Vielen Dank im Voraus, und schöne Grüße.
    Stellungnahme der Redaktion


    Wir haben beim Autor wegen Kamera, Blende, ISO etc. angefragt. Antwort demnächst an dieser Stelle.
    Die Ermittlung des gesamten Belichtungszeitraums möchten wir dagegen den Lesern als kleine Rechenaufgabe überlassen. Tipp: Der Himmel dreht sich in 23 Stunden und 56 Minuten einmal um 360 Grad.

    Das Originalbild ist übrigens unter http://twanight.org/newTWAN/photos.asp?ID=3003446&Sort=Photographer im Internet zu finden. Informationen über den Fotografen findet man unter http://twanight.org/newTWAN/photographers_about.asp?photographer=P-M%20Heden und unter http://www.clearskies.se

  • Quellen des Mondwassers: Wasser der Erde auch vom Sonnenwind?

    03.11.2012, Klaudius Rydzikowski Saalmann, Thurland
    Ist das aus Sonnenprotonen auf dem Mond entstandene Wasser nicht auch der Hinweis, dass das Wasser der Erde ebenfalls vom Sonnenwind kommt? Denn wie kann es sein, dass der Wasserstoff, also die Protonen des Sonnenwindes nicht mit dem Sauerstoff der Erdatmosphäre reagierten, selbst wenn es durch die Ablenkung am Erdmagnetfeld nur an den Polen geschehen sollte?
    Stellungnahme der Redaktion

    Es ist völlig ausgeschlossen, dass der Sonnenwind einen merklichen Beitrag zu den enormen Wassermassen auf der Erde (in den Ozeanen und im Erdmantel) beigetragen haben könnte. Bei dem Material auf der Mondoberfläche handelt es sich um minimale Spuren von Wasser, die nur deshalb überhaupt nachweisbar sind, weil der Mond ansonsten fast wasserfrei ist. Dies gilt sowohl für das Sonnenwind-Wasser als auch für das Kometen/Meteoriten-Wasser auf dem Mond.

    Dessen ungeachtet beruht die zweite Frage von Herrn Saalmann auf einer korrekten Überlegung: Selbstverständlich bilden Protonen von der Sonne ganz vereinzelt Wassermoleküle in der Hochatmosphäre der Erde, nachdem sie ein Sauerstoffmolekül zertrümmert haben. Nur ist das sehr, sehr selten, und es wird deshalb niemals konkret nachweisbar sein.

  • Zeitpfeil, Entropie und Evolution

    30.10.2012, Dr. Franz P. Schmidt, Frankfurt/Main
    Sehr geehrte SuW Redaktion,
    wie in jedem Artikel/Buch, das sich mit dem Thema Zeit befasst, wird auch im Artikel "Was ist Zeit?" in SuW 12/2012 (S. 36ff) ganz selbstverständlich angenommen, dass die Entropie in unserem Universum zunimmt und deshalb auch der Zeitpfeil in nur eine Richtung gehen kann.
    Als Grund wird auch hier angegeben, dass wir es hinsichtlich unseres Universums mit einem geschlossenen System zu tun haben.
    Aber, und dies meine Anmerkung, ist das System wirklich geschlossen, wenn man davon ausgeht, dass eventuell das M-Bran Modell mit 11 oder mehr Dimensionen unser Universum repräsentiert? Ist es wirklich geschlossen, wenn man dem Gedankengang einiger Autoren verfolgt, die unser Universum mit einem Schwarzen Loch im Großen vergleichen und die ja bekanntlicherweise auch Strahlung emittieren und irgendwann verdampfen?
    Was ist mit der Evolution, die bestrebt ist Ordnung zu schaffen und somit eine fallende Entropie repräsentiert? Kann es nicht auch eine Mehrdimensionalität der Zeit geben die, von einem übergeordneten Standpunkt aus gesehen, in alle Richtungen fließt? Was ist wenn die Zeit irgendwann in sich zurückläuft und somit auch gekrümmt ist?
    Ich denke, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen denn, basierend auf Themen wie "dunkle Materie", "dunkle Energie" und die kürzliche Entdeckung des "higgsähnlichen Teilchens" zieht für mich am Horizont eine neue Physik auf, die unser Bild von der Welt wieder einmal stark verändern wird.
  • Gradnetz auf anderen Planeten

    26.10.2012, Torsten Schulze, Dresden
    Ich habe eine Frage an Sie, die bei einer Feier aufkam und auf die wir keine Antwort finden konnten.
    Die Frage lautet: Gibt es bei den inneren Planeten und auf dem Mond ein Gradnetz (bestehend aus Längen- und Breitengraden) um die genaue "geographische" Lage eines Kraters oder Berges zu benennen? Und falls es so ein Gradnetz gibt, nach welchen Kriterien wird dann der Null-Meridian festgelegt? Den Äquator als nullten Breitengrad kann man ja relativ leicht anhand der Planetenrotation bestimmen, aber den Null-Meridian?
    Ich hoffe, Sie können mir helfen.


    Stellungnahme der Redaktion


    Ja, solche Koordinatensysteme gibt es. Näheres dazu findet man übrigens ganz zufällig, d.h. vollkommen unabhängig von diesem Leserbrief, in der Rubrik "Leser fragen, Experten Antworten" auf S. 10 des Oktoberhefts 2012, das vor vier Wochen erschienen ist.
    Wie Herr Schulze schon sagte: der Äquator ist der offensichtliche Nullpunkt der Breitenkoordinate. Einen natürlichen Nullpunkt der Länge gibt es im allgemeinen nicht. Man muss irgend eine Landmarke als Nullpunkt willkürlich festsetzen. Von dieser Regel gibt es eine einzige Ausnahme: Beim Erdmond war es sehr naheliegend, die Mitte der Hemisphäre, die der Erde zugewandt ist, als Null-Länge zu wählen. Aber selbst hier ist die exakte Lage des Null-Meridians letztendlich reine Definitionssache.

  • Materialistisches Weltbild

    18.10.2012, Willi Linke, Wennigsen
    Zu: Quo vadis, Planetarium?
    Sterne und Weltraum, August 2012
    Darin steht auf Seite 83: „In den Ländern des damaligen Ostblocks wurden vorzugsweise Kleinplanetarien installiert. Damit wollte man bei jungen Menschen das materialistische Weltbild vermitteln und zeigen: „Im Himmel gibt es keinen Gott!““
    Wie ist das bei uns? Hat da Gott Platz? Nehmen wir die Bezeichnung Astrophysik. Erlebten die Menschen im Mittelalter Gott noch im Himmel, der im Gegensatz zur Erde stand, geht man heute davon aus, dass im Weltall die gleichen physikalischen Gesetze gelten wie auf der Erde. Es gelten also überall materielle Gesetzmäßigkeiten. Aus der Astronomie wurde die Astrophysik.
    In den aktuellen Artikeln über das Sonnensystem wurden auch nur materielle Gesichtspunkte betrachtet. Es wurde auch die Frage nach Gott nicht gestellt.
    Stephen Hawking geht in seinem Buch „Der große Entwurf“ im 7. Kapitel noch einige Schritte weiter und kommt zu der Erkenntnis, dass für unsere menschliche Existenz auf der Erde viele unwahrscheinliche Umstände zusammenkommen mussten, um die menschenfreundliche Beschaffenheit unserer Welt zu ermöglichen. Doch wie reagiert er darauf? Stellt er die Frage nach Gott? Nein. Er findet diese besonderen und sehr unwahrscheinlichen Umstände verwirrend. Erst der Schritt zu vielen möglichen anderen Planetensystemen bringt ihn zur Ruhe, denn dann ist ja unser Sonnensystem nicht Besonderes mehr. Der Zufall spendet ihm Trost (Seite 152). Welchen?
    Vor einigen Jahren fanden Wissenschaftler Auswirkungen einer bisher unbekannten Kraft. Anstatt das auch so zu benennen, wie es dem wissenschaftlichen Vorgehen entsprochen hätte, postulierte man die Dunkle Materie. Die Ursache wird nur im Materiellen gesucht. In eine andere Richtung wird gleich gar nicht geforscht. Kommt auf diese Weise nicht das materialistische Weltbild mit großer Deutlichkeit zum Ausdruck?
    Auch wenn der Materialismus im Sozialismus noch andere Bedeutungen hatte, muss man doch feststellen, dass die heutige Astronomie aus dem materialistischen Weltbild erwächst, selbst wenn das im Allgemeinen als naturwissenschaftlich bezeichnet wird. Man sollte sich aber Klarheit darüber verschaffen, wovon man ausgeht. Da kann jemand ein gläubiger Mensch sein, in seinen naturwissenschaftlichen Annahmen geht er dann normalerweise doch vom Materialismus aus.
  • Voyager-Foto der winzigen Erde: Frage zum Bild

    15.10.2012, Bernard Neelen, Elze
    Das umgebende Nichts ist auf dem Bild ( die Erde als winziger Fleck ) sehr beeindruckend, nur woher kommen diese Streifen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Streifen sind Reflexe von Sonnenlicht, erzeugt in der Optik der Kamera von Voyager 1. Die drei verschiedenfarbigen Streifen sind derselbe Reflex auf drei getrennten Aufnahmen, aus denen das Farbbild der Erde zusammengesetzt wurde. Bei jeder Aufnahme war die Erde an einer anderen Stelle des Geichtsfeldes, und bei einer der drei Aufnahmen leider genau hinter dem Reflex. Die drei Fotos wurden so aufeinander montiert, dass die drei Bilder der Erde zur Deckung kommen. Dadurch sind die Streifen getrennt.

  • Airglow auf der Webcam

    12.10.2012, Florian Mengedoht, München
    Entsprechend dem Aufnahmedatum der tollen Bilder im Oktoberheft von SuW (Artikel von Jan Hattenbach, S. 76-79) habe ich etwas
    die "wahrscheinlich großartigste Webcamfamilie im Alpenraum" durchsucht und bin schnell fündig gewordem. Siehe z.B.
    http://www.foto-webcam.eu/webcam/kronplatz/#/2012/07/23/0310
    http://www.addicted-sports.com/windsurfen/webcamwetter/kochelsee/#/2012/07/23/0330/
    Vorsicht: Diese Webcams machen süchtig !
  • Sonnentransit ISS und Atlantis: Klasse!

    30.09.2012, Kurt Hopf, Hof
    Ein außergewöhnliches Bild. Gratulation.
  • Quasar-Entfernungen

    26.09.2012, Dr. Gottfried Beyvers, Landshut
    Vielen Dank an die Redaktion für die Stellungnahme zu Entfernungsangaben in der Kosmologie (SuW Oktober 2012, Seite 8)! Hoffentlich kommt dieses Wissen endlich auch einmal in den Wissenschaftsredaktionen der verschiedenen elektronischen und Printmedien an. Dort gilt ja die übliche Milchmädchenrechnung nach dem Schema: Lichtlaufzeit von 13 Mrd. Jahren entspricht der Entfernung von 13 Mrd. Lichtjahren. Diese "Rechnung" ist genauso falsch als wenn man behaupten würde, ein 10 cm langes Gummiband wäre nach einer Dehnung auf das Siebenfache immer noch 10 cm lang!

  • Bolide am Nordhimmel bei dem RATT 2012

    17.09.2012, Sven
    Einfach sensationell das RATT, es toppt noch die Stimmung die wir alle hatten. Schade nur, dass du nicht am Fotowettbewerb teilnehmen darfst. Wie wird das dann bei dem nächsten RATT 2013?
    Ich danke noch euch beiden noch nachträglich. Für mich war das war das Beste aller RATT´s.

    Gruß
    Sven
  • Zu klein gezeigte Leser-Bilder

    14.09.2012, Roman Feldhaas
    Ich finde, man sollte die Bilder in voller Größe zeigen. Da die Aufnahmen in kleiner Darstellung teilweise fürchterlich ausschauen. Und dann zu Unrecht negativ bewertet werden.
  • Quaoar und Sedna

    11.09.2012, Carlo Dries, Luxemburg
    Seit der Entdeckung von Quaoar vor 10 Jahren und wenig später Sedna, hab ich in den letzten Jahren überhaupt nichts mehr gehört oder gelesen über diese interessanten Zwergplaneten. Gibt's Neuigkeiten? Danke im Voraus für eine Auskunft.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sedna und Quaoar werden seit ihrer Entdeckung systematisch beobachtet und dabei wird vor allem die Bestimmung ihrer Umlaufbahnen verbessert. Bei Quaoar konnte 2007 ein Mond entdeckt werden und es wurden Spektren aufgenommen, die das Vorkommen von Wassereis und Ammoniakhydrat an der Oberfläche des Mutterkörpers belegen.
    Schon seit mehreren Jahren wurden keine Entdeckungen weiterer großer Transneptunobjekte mehr vermeldet, die Potenzial zu einem "Zwergplaneten" wie Eris, Haumea und Makemake hätten. Quaoar und Sedna sind derzeit nicht offiziell als Zwergplaneten geführt. Eine Zusammenfassung des derzeitigen Stands der Erkundung der Zwergplaneten und ähnlicher Himmelskörper finden Sie in unserem Dossier "Faszinierendes Sonnensystem". Red.

  • Vielen Dank!

    06.09.2012, Stefan
    Das ist ja mal wirklich sehr beeindruckend - und alles Handarbeit! Man sieht daran auch, um wieviel die Galaxie größer ist, als man auf dem im Foto sichtbaren Staub meinen würde.
  • wirklich stabil?

    03.09.2012, Liane Mayer, Wien
    Wie kann man nach so kurzer Beobachtungszeit schon wissen, dass dieses Planetensystem stabil ist? Hängt es mit der Form der Bahnen zusammen?
    Oder ist die "gefährliche" Zeit, wo ein Planet aus dem System geworfen werden, seine Bahn verändern, mit einem anderen Planeten kollidieren oder in eine der Sonnen stürzen kann, nach der Auflösung der Staubscheibe schon vorbei?

    Was mich auch interessiern würde: Kann sich ein Planet in einem Doppelsternsystem auch auf einer "Achterbahn" um die beiden Sonnen bewegen? Also einmal um Sonne A herum, dann um Sonne B, schön abwechselnd? Oder wäre eine solche Bahn derart unstabil, dass er sich dort nicht nur nicht bilden sondern auch nicht länger als ein, zwei Umläufe dort bleiben kann?
    Stellungnahme der Redaktion

    Die gefährlichste Zeit für einen Planeten ist in der Tat die Bildungsphase, und die ist in diesem Falle offensichtlich vorbei, denn die Sterne zeigen keine Anzeichen besonderer Jugend. Das System Kepler-47 befindet sich aber außerdem nicht in der Nähe eines Sternentstehungsgebiets. Es ist folglich schon mindestens einige Dutzend Millionen Jahre alt. Alleine daraus ergibt sich schon eine ziemlich große Stabilität. Die großen Verhältnisse der genannten Umlaufzeiten Stern-Stern und Stern-Planeten (ca. 7,5 Tage und 50 bzw. 300 Tage) bedeuten aber nach allgemeinen dynamischen Gesetzmäßigkeiten, dass das System auch wirklich langfristig stabil sein kann - wenn es nicht noch weitere, bisher unentdeckte Körper dort gibt, die die jetzt beobachteten Bahnen wesentlich stören könnten.

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