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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Ferula foetida

Ferula foetida 1) Ferula assa-foetida
2) Ferula foetida (Bunge) Regel
(syn. Ferula scorodosma, Scorodosma assa-foetida, S. foetida).
Fam.: Apiaceae (Umbelliferae).
Vork.: Iran, Afghanistan, Pakistan, Turkmenistan, die Wüsten Kara Kum und Kizyl Kum.
Droge: Asa foetida (syn. Gummiresina Asa foetida, Lacryma syriaca, Laser foetidum, Stercus diaboli, Succus cyrenaicus antiquorum); Stinkasant (syn. Asam, Asant, Teufelsdreck), das durch Einschneiden der lebenden Rhizome und Wurzeln gewonnene Gummiharz. Inh.: Harz (Asaresin, zwischen 10 und 65 %, v.a. Ferulasäureester des Asaresinotannols), Asaresinotannol, Ferulasäure, Sesquiterpene, Umbelliferone, Gummi (20-30 %), äther. Öl (1-20 %, v.a. schwefelhaltige Verbindungen, die den knoblauchartigen Geruch bedingen vgl. Formel sowie α-Pinen). Anw.: Die Droge wurde früher bei einer Vielzahl von Erkrankungen angewendet, z.B. bei Verhärtungen von Leber und Milz, Nabelgeschwüren, Amenorrhoe, Asthma, Bronchitis, Koliken, Krämpfen, Epilepsie, Husten, Spasmen, klimakterischen Beschwerden, Keuchhusten, Hysterie, Abdominaltumoren und bei nervösen Beschwerden. Die Wirksamkeit bei diesen Indikationen ist gegenwärtig nicht belegt. In der Parfümerie wird die Droge als Fixativ und Geruchskomponente eingesetzt. Auch als Gewürz kommt Asa foetida im Orient zur Anwendung ebenso wie als Repellent, um Wildtiere fernzuhalten.
Hom.: Asa foetida HAB1, das getrocknete Gummiharz. Anw.-Geb.: chronische Entzündungen der Atemwege, nervöse Störungen der Verdauungswege, Knochenerkrankungen, Krampfaderleiden, Hautgeschwüre und Fistelbildung, Störungen der Milchabsonderung, Kopfschmerzen, verschiedenen nervöse Störungen.
Histor.: Asa foetida wurde seit dem Altertum aus dem fernen Osten kommend im Mittelmeerraum und bes. in Persien als wichtige Droge verwendet. Oft verwechselt mit Silphium (Gummiharz von wahrscheinlich Thapsia garganica), diente sie zur Behandlung einer Vielzahl von Verdauungsbeschwerden und nervösen Leiden sowie als Gewürz. Von den arabischen Ärzten wurde Asant ebenso häufig verwendet und kam durch sie im Mittelalter nach Europa und Deutschland. Die volkstümliche Bezeichnung "Teufelsdreck" geht auf den unangenehmen Geruch der Droge zurück.



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