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Lexikon der Chemie: Füllkörper

Füllkörper, in der chem. Industrie Stoffe, die dazu dienen, eine größere wirksame Oberfläche zu erhalten und so Reaktionen zu beschleunigen und den Wärme- und Stoffaustausch zwischen Gasen und Flüssigkeiten zu fördern. Es gibt F. der verschiedenartigsten Formen, die aus verschiedenem Material bestehen können. So verwendet man kurze Rohrstücke aus Steinzeug, Porzellan, Glas, Kohlenstoff, Kunststoffwerkstoffen, Stahl, Kupfer u. a., z. B. Raschig- und Pallringe (Abb.). Andere Füllkörperformen sind Sattelkörper aus Steinzeug oder Hartporzellan, keramische Strahlenkörper, Kugeln aus Glas, Keramik, Kupfer oder Blei, Maschendrahtringe, Wendel aus Glas oder Draht u. a. Besonders wirkungsvolle F. sind Perform-Grid- und Pyrapack-Packungen.

Hierbei handelt es sich um Vertikalkontaktpackungen aus Matten, deren Grundstruktur aus pyramidalen Grundkörpern mit dreiseitigen Flächen gebildet werden. F. werden z. B. verwendet bei chem. Reaktionen zwischen Gasen und Flüssigkeiten, beim Mischen von Gasen und Flüssigkeiten, bei Adsorptions- und Desorptionsvorgängen, bei der Destillation von Flüssigkeitsgemischen, bei der Extraktion, bei Wärmeaustauschvorgängen, beim Abscheiden von Staub und Schmutz, beim Entgasen, Entnebeln und Entölen.



Füllkörper. Abb.: 1-4 Füllringe (1, 2, 3 Raschigringe, 4 Pallring). 5 Sattelkörper, 6 Strahlenkörper.

Je nach Anwendungszweck füllt man die F. in hohe Türme, z. B. beim Bleikammerverfahren, oder in Füllkörpersäulen, z. B. bei Destillations- und Absorptionskolonnen.

Die geometrische Höhe einer Füllkörperschicht, die einer Anreicherung einer einzelnen Konzentrationsstufe (Bodenzahl) entspricht, nennt man die äquivalente Füllkörperhöhe, vielfach auch als HETP-Wert bezeichnet (Abk. von engl. height equivalent to a theoretical plate).

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