Lexikon der Chemie: Silberkomplexe
Silberkomplexe, Koordinationsverbindungen des Silbers in den Oxidationsstufen +I und +IV. S. der Oxidationsstufe +I sind am stabilsten, wobei die Koordinationszahl 2 mit linearer Anordnung der Liganden (z. B. in [Ag(NH3)2]+, [Ag(CN)2]-) vorherrscht, jedoch auch die Koordinationszahlen 3 und 4 mit trigonal-planarer bzw. tetraedrischer Struktur der S. (z. B. in [AgI(PR3)2], [Ag(SCN)4]3-) auftreten. Durch Komplexbildung ist auch eine Stabilisierung der selteneren Oxidationsstufen +II bis +IV möglich, wie sie durch die quadratisch-planaren para- bzw. diamagnetischen Verbindungen [AgII(C5H5N)4]S2O8 bzw. Cs[AgIIIF4] sowie das oktaedrische Cs2[AgIVF6] repräsentiert werden. Man verwendet S. z. B. in der Cyanidlaugerei des Silbers, bei der galvanischen Versilberung (Silbercyanid) und beim Fixierprozeß (Silberthiosulfat).
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