Konsumenten, die gerne Rot- oder Weißwein trinken, kaufen im Schnitt auch wesentlich mehr gesundheitsförderliche Lebensmittel als Menschen, die Bier bevorzugen. Diese Ernährung könnte ein weiterer Grund sein für die in mehreren Studien nachgewiesene, längere Lebenserwartung von Weintrinkern im Vergleich zu der von Menschen, die lieber Bier oder Schnaps zusprechen.

Das unterschiedliche Einkaufsverhalten der Wein- und Bierkonsumenten ermittelten Mediziner um Morten Grønbæk vom Nationalen Institut für Öffentliche Gesundheit in Kopenhagen durch die Auswertung zufällig ausgewählter 3,5 Millionen Einkäufe aus 98 dänischen Supermärkten. Die Kunden wurden dazu in reine Wein-, Bier- oder Mischkäufer sowie "Abstinenzler" eingeteilt. Es zeigte sich, dass die Weinkäufer – die gänzlich auf Bier in ihrem Warenkorb verzichteten – häufiger und mehr nach Oliven, Obst und Gemüse, Geflügel, Speiseöl und fettarme Milch- und Fleischprodukte griffen. Reine Bierkäufer dagegen bedienten sich öfter bei Fertiggerichten, Zucker, Wurstaufschnitt, Knabberwaren, Schweinefleisch, gesättigten Fetten wie Butter und Margarine sowie Limonaden.

Da davon ausgegangen werden kann, dass dies auch die tatsächlichen Ernährungsgewohnheiten der Kunden widerspiegelt, so ernähren sich Weintrinker deutlich gesünder als Biertrinker. Nach Grønbæk bestätigt dies ähnliche Untersuchungen aus den USA, Dänemark und Frankreich, nach denen Weinkonsumenten häufiger die so genannte Mittelmeerdiät mit viel Obst, Gemüse, Fisch und Olivenöl zu sich nehmen. Diesem Essen wird wie bestimmten Inhaltsstoffen von Wein ebenfalls ein gesundheitsförderlicher Charakter zugeschrieben.