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News: Nüsse, nicht nur für Aschenbrödel

Im Märchen ist noch alles gut und schön. Zum Beispiel gibt es da die Nüsse, die sich für das arme Aschenbrödel in wunderschöne Dinge verwandeln. Doch inzwischen hat uns die Realität längst eingeholt: Zumindest als Nahrungsmittel sind Nüsse nach vielen Empfehlungen nicht mehr sehr angesehen. Sie enthalten einfach zu viel Fett. Stimmt also auch hier die alte Weisheit 'Alles was Spaß macht, ist entweder verboten, oder es macht dick'? Eine neue Studie amerikanischer Wissenschaftler erfüllt hier mit Hoffnung. Nach deren Ergebnissen sind etwa zwei Hand voll Pekannüsse am Tage eine Mahlzeit, die der Gesundheit eher zuträglich ist. Diese Knabberei könne nämlich den Anteil des so genannten schlechten Cholesterins signifikant senken.
Schön ist es, wenn der tägliche Genuss sogar der Wissenschaft nutzt. In dieser beneidenswerten Situation befanden sich die Teilnehmer einer Studie der New Mexico State University. Die Ernährungswissenschaftlerin Wanda Morgan und ihre Mitarbeiter hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die gesundheitlichen Auswirkungen einer ganz speziellen Ernährung zu untersuchen – einer "Nuss-Diät". Die Probanden durften pro Tag zusätzlich zur gewohnten Nahrung etwa eine dreiviertel Tasse Pekannüsse knabbern, circa 68 Gramm, wobei die Form ihnen dabei selbst überlassen blieb. Die Nüsse wurden entweder in das morgendliche Müsli gemixt oder auf eine beliebige andere Weise in den täglichen Menüplan eingefügt. Andere Sorten von Nüssen waren allerdings verboten.

Das Ergebnis ist eine Erleichterung für alle Fans der Pekans. Bei den Studienteilnehmern konnte schon nach vier Wochen eine Senkung des "schlechten" Cholesterins (LDH, Low density lipoprotein cholesterol) um etwa zehn Prozent festgestellt werden. Nach sechs Wochen waren es immer noch sechs Prozent.

Wanda Morgan reagierte mit reiner Freude: " Wir sind wirklich begeistert darüber, weil Pekans so gut schmecken; und zu erfahren, dass sie einem außerdem noch gut tun, ist eine gut Nachricht sowohl für die Pekanpflanzer als auch für die gesamte Öffentlichkeit." Die Studie wurde nicht nur von der Universität, sondern auch von der Western Pecan Growers Association unterstützt.

Es ist allerdings unbestritten, dass Nüsse sowohl sehr fett- als auch kalorienreich sind. Zum Beispiel bestehen Pekannüsse zu 53 Prozent aus Fett. Die Menge, welche die Probanden zu sich nahmen, enthielt immerhin durchschnittlich 459 Kalorien und 47 Gramm Fett. Aber 29 Gramm dieses Fettes lagen als einfach ungesättigte Fettsäuren vor – und damit nach Aussage von Morgan in der Form, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Außerdem seien diese Nüsse reich an Vitamin E und Ballaststoffen.

Den Unterschied zu anderen Studien über den Verzehr von Nüssen und seine Auswirkungen sehen die amerikanischen Wissenschaftler auch in der Nähe zu realen Essgewohnheiten. Die Studienteilnehmer mussten keiner vorgeschriebenen Diät folgen und sie aßen eher alltagstypische Mengen der Nüsse.

Im nächsten Schritt möchte Morgan nun herausfinden, bis auf welche Menge der Pekangenuss heruntergeschraubt werden kann, ohne seine positiven Auswirkungen zu verlieren. Damit nicht am Ende das Motto gilt: "Es ist zwar gesund – aber es macht trotzdem fett".

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