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Kommentare - - Seite 655

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Das Bewusstsein aus Sicht der Elektronen

    24.07.2015, Jörg Lenau, Limburg
    Nun, es steht außer Frage, dass man eines Tages mit entsprechenden technischen Mitteln die elektronischen Verschaltungen im Gehirn abbilden werden kann, aber was bedeutet das eigentlich? Der Sachverhalt ist doch der, dass man weder das Bewusstsein lokalisieren noch beschreiben kann - es ist nach wie vor ein Phänomen. Im übertragenen Sinn begibt man sich daran, von einem Motiv, das man nicht sehen kann, eine jpeg-Datei zu erstellen, um aus den Rohdaten dieser Datei das Abbild des Motivs zu beschreiben. Aus diesem Sachverhalte heraus lässt sich tatsächlich daraus jedwelches Bild projizieren. Ich habe über viele Jahre Forschung feststellen können, dass die substanzielle Beschaffenheit des Bewusstseins eben nicht physiologischer Natur, sondern neben dieser und der materiellen eine dritte Substanz ist und somit wissenschaftlich nicht messbar und somit von dieser auch händelbar ist, so dass sich daraus ergibt, dass diese heutige Wissenschaft sich gegenüber der einstigen Philosophie völlig vom Bewusstsein wegbewegt. Der Weg wohin dies führt, ist nicht nur vorgezeichnet, sondern bereits Sachstand, nämlich da es sich gar nicht um das Bewusstsein handelt, was man da händelt, wird man einzig zu dem Resultat gelangen 'können', dass Bewusstsein nur eine Einbildung ist und gar nicht existiert. Diese Wissenschaft wird niemals die Aussage bilden, dass sie nicht in der Lage ist, das Bewusstsein zu erforschen und zu beschreiben. Wäre zu klären, welches Paradoxum schlimmer ist. Der eigentliche Sachstand oder der Sachstand bezüglich des Sachstandes.

    Somit sind von meiner Warte aus 'menschenähnliche' intelligente Roboter undenkbar, da sie nur zwei von drei substanzielle Beschaffenheiten des Menschen beinhalten können. Gerade aber diese technischen intelligenten Roboter führen relativ vor Augen, wie viel man vom Menschen versteht gegenüber dem, was man gedenkt zu wissen.
  • Illegaler Export des Fossils

    24.07.2015, J. Schmidt
    Man sollte in dem Artikel erwähnen, dass das Fossil, das sich in einem deutschen Museum in Solnhofen befandt, vermutlich in Brasilien gestohlen und illegal ausgeführt wurde. Seit 1942 verbietet die brasilianische Gesetzgebung den Export von Fossilien ohne Genehmigung der zuständigen Behörden.
  • Wohlriechender Kiwi

    24.07.2015, Arnulf Rosi
    Guten Tag Herr Lingenhöhl,

    der Titel ist doof! Zahlreiche Leser deuten diesen im Sinne von "Wieso duftet der Kiwi so gut?". Ein zweideutiger Titel stiftet grundsätzlich Verwirrung in höchsten Tönen.

    Ansonsten ein knackig-kurzer, aber durchaus interessanter Artikel.

    Arnulf Rosi
  • Eine heutige Entwicklung kann schon gefählich werden

    24.07.2015, Wolfgang Nádasi-Donner
    Die Entwicklung künstlicher neuronaler Netze, speziell der neueren Generationen, die auf unüberwachtem Lernen basieren, kann in der Anwendung schon jetzt zu völlig unerwarteten Ergebnissen führen, wenn man nicht aufpasst. Man kann derartig aufgebaute Netze (die nicht mehr auf den Backpropagating-Algorithmen beruhen) durchaus als eine abstrakte Maschine ansehen, deren Programm aus Parametern besteht. Diese Parameter "entwickeln" sich aufgrund recht komplexer Verfahren anhand der Daten, die diese Maschine durch ihre Sensoren erhält. Ein Mensch programmiert also eine derartige Maschine nicht mehr, genausowenig, wie er sie "abrichtet" (das wäre bei überwachtem Lernen der Fall), stattdessen muss er sie in einem gewissen Sinne "erziehen", damit sie den Wünschen entsprechend handelt. Letztendlich steht man also vor dem Problem, dass man nicht weiss, warum die Maschine genauso handelt, wie sie es in einem gegebenen Fall gerade tut. Falls irgendwelche Marktinteressen beginnen eine derartige Technik einzusetzen, bevor die Forschung sie wirklich beherrscht, kann das durchaus sehr gefährlich sein.
  • Nachtrag zu meinen vorherigen Leserbrief zu autonomen Systemen

    23.07.2015, Steffen Seidel
    Noch ein Nachtrag zu meinem Vorangegangenen Leserbrief.

    Für eine Kampfdrohne kann in Dilemma-Situationen eine Selbstzerstörung oft die beste Wahl sein.
    Für zivile Roboter / autonome Systeme scheidet diese Möglichkeit aus. Sie dürfen sich auch nicht ganz abschalten, um in der Art einer 'Blackbox' über ein Unfallgeschehen Auskunft geben zu können.

    Bei einer Fehlfunktion (z.B. bei der Straßenbahn ein Achsschaden) kann (ggf. muss) sie ihre Tätigkeit zwar komplett einstellen, in einer Dilemma-Situation darf sie aber keinesfalls 'durchdrehen'/'durchbrennen'(Kurzschluss) egal wie perfide das Szenario ist. Unter Umständen können Folgeschäden verringert oder vermieden werden.
    Nichtstun oder zulange Zögern (Varianten durchrechnen) sind auch eine Entscheidung.

    Es gibt auch immer nicht bekannte Faktoren. Eine Entscheidung/Wahl kann zwar moralisch/ethisch und auch juristisch perfekt sein, durch diese unbekannten Faktoren aber statt einer Schadensminimierung eine Schadensmaximierung bewirken. Da es beim Fall mit der Straßenbahn um ein Dilemma in einer Ausnahmesituation handelt, ein paar Extrem-Beispiele was bei Kenntnissen über die Personen die Entscheidung hätten verändern/beeinflussen können:
    B1: Die Mitglieder der Gruppe sind sehr krank und haben sowieso nicht mehr lange zu leben.
    B2: Die Einzelperson ist auf dem Weg ins Krankenhaus zu einer Knochenmarksspende um einem leukemiekranken Kind das Leben zu retten. (Noch extremer, er ist immun gegen eine meist tödlich verlaufende Krankheit. Aus seinem Blut hätte ein Mittel entwickelt werden sollen, das tausenden das Leben gerettet hätte.)
    Eine Kombination aus B1 und B2.
    B3 a: Die Einzelperson ist unterwegs um vom nächsten Hochhausdach zu springen.
    B3 b: Die Einzelperson ist unterwegs um vom nächsten Hochhausdach zu springen. Bei der Gruppe handelt es sich um Terroristen, die sich als Selbstmordattentäter auf dem benachbarten Festplatz in die Luft sprengen wollen. Ein Überfahren der Einzelperson hätte die Attentäter wohl nicht von ihrem Vorhaben abgehalten. - Auf dem Festplatz wären viele weitere Menschen getötet und verletzt worden. Bei einem Überfahren der Gruppe wären die Menschen auf dem Festplatz verschont geblieben. Möglicherweise hätte die Einzelperson beim Anblick der von der Straßenbahn zermatschten Körper seine Selbstmordabsichten sogar aufgegeben.
    Es gibt nicht umsonst die Redensart: 'Wie man's (auch) macht ist's falsch!“

    Es ist der allgemeine Wunsch, das Roboter alles Perfekt machen. Das geht aber nicht, sie können es zwar vielleicht regelgerechter und besser machen als Menschen aber schon die Naturgesetze schließen ein absolute Perfektion aus. Und nicht alles was gesetzeskonform und ethisch ist wird uns auch gefallen. Ethik ist ja zudem für jeden etwas anderes.


    Ich vermute auf die Schnelle, die 'Überlegungs'folge für den Entscheidungsablauf eines Roboter müsste vereinfacht etwa so lauten: .
    1. Gruppiere das Problem ein: Technischer Art?, …, Ethisch/juristischer Art? (die betrachten wir), ...
    2. Gibt es für diesen Fall eine explizite Spezialregel? Wenn ja, befolge diese Regel. Sonst:
    3. Sind Asimovs Robotergesetze hinreichend? Wenn ja, befolge diese Regeln. Sonst:
    4. Was sagt die Gesetzgebung (StGB etc.)?
    5. Was sagt die Ethik.
    6. Wenn keine eklatante Differenz vorliegt, befolge Gesetz, gibt es kein passendes Gesetz, aber die Ethikregeln sind eindeutig, befolge die Ethikregeln. Sonst:
    7. Gibt es eine passende Ergänzungsregel? Wenn ja, befolge diese Regel. Sonst:
    8.Hast du Erfahrung in einem vergleichbaren Fall, handle entsprechend. Sonst:
    9.Greife auf die Pauschalregel zurück, die am besten passt. Passen mehrere gleich gut, nimm die erste. (oder Würfele!)

    Zu Punkt 2 gehören Regeln für Militärroboter.

    Das ganze ist auf absehbare Zeit noch Illusion. Kein Schwein (Roboter) kann alle Gesetzestexte speichern und auch noch schnell genug auswerten. Zu vielen Gesetzen gibt es nämlich noch seitenweise Regeln, wie diese Gesetze in welchen Situationen zu interpretieren sind. (Nicht nur im Steuerrecht.) Diese Regeln müssen ja auch enthalten sein.

    Das mit dem Würfeln zeigt ja bereits wie unvollkommen auch hochentwickelte Roboter sind, selbst wenn sie alle berücksichtigbaren(verfügbaren) Faktoren kennen. Und oben hatte ich ja bereits erklärt, das die berücksichtigbaren Faktoren oft nur ein Bruchteil der für eine gute Entscheidung erforderlichen Faktoren sind.

    Bereits bei der Produktion von hochentwickelten, selbstlernenden Robotern müssen Regeln eingehalten werden:

    Auch hochentwickelte selbstlernende Roboter müssen so etwas wie eine Schule 'besuchen'.
    Nach Aktivieren auch nur von Grundfunktionen, bis zum Ende ihrer Basisausbildung, dürfen sie keinerlei Kontakt zu Menschen haben. Das gilt auch umgekehrt. Abgehen von Bösartigen Manipulation, könnte auch emotionales menschliches Verhalten (es muss nicht einmal ein echtes Fehlverhalten sein) die noch lernenden Roboter negativ beeinflussen. Sie könnten Menschen als nachzuahmendes Vorbild ansehen. z.B. der Wutausbruch eines Cholerikers wäre kein gutes Vorbild.
    Beim Lehrstoff ist größte Vorsicht geboten. Er muss absolut eindeutig sein und von Angehörigen verschiedenster Kulturen und Bildungsschichten vorab und auch permanent kontrolliert werden. Abgesehen davon, dass Geheimdienste, Regierungen oder was weiß ich für Gruppierungen für ihre eigenen Interessen gezielt Einfluss nehmen, auch der Befehl, das die Bibel wörtlich zu nehmen ist reicht bereits. Die kleinste Schlamperei während der Ausbildungsphase könnte einen Rassisten, Fanatiker oder gar Killer erziehen. (Auch bei solchen Robotern kann das Äquivalent zu einem Psychopathen entstehen.) Bei der heutigen Lage würden ich keinen Roboter aus den USA beziehen. Da können dutzende Gruppen (selbst ISIS) auf einmal an einem Roboter (oder einer ganzen Serie) herumgepfuscht haben. Vielleicht mit widersprüchlichen Anordnungen. Das lässt sich nachträglich von Dritten praktisch nicht mehr prüfen oder beheben. TTIP würde aber wohl ein Einfuhrverbot für Roboter verhindern. (Aber außer ein paar Südseeinsel-Staaten fällt mir auf die Schnelle kein heutiges Land ein, auf dessen Produkte ich in dieser Hinsicht vertrauen würde.)
    Die geforderte Eindeutigkeit kann aber weder die englische Sprache noch Latein leisten. Auch wenn deutsch 10 mal bessere wäre, optimal ist selbst deutsch nicht. Bei einer reinen Kunst-/Programmiersprache ist aber andererseits die geforderte Kontrolle nicht mehr gegeben.

    Werden die Idealmaßstäbe wirklich und sicher eingehalten, könnten für die Roboter die Erfahrungsregeln von Platz 8 weiter oben in der Liste angeordnet werden. Sieht man aber, was zur Zeit an Überwachungsmissbrauch stattfindet, sehe ich das für die nächsten hundert Jahre nicht. Bevor wir ethisch handelnde Roboter bauen können (dürfen!), müssen wir erst einmal durchgängig selber ethisch handeln d.h. aber auch, wer nicht in der Lage ist (oder bereit) ethisch zu handeln, hat in einer verantwortungsvollen Position nichts verloren. Egal wie reich oder wie intelligent er ist.

    Noch etwas: ein wirklich lernfähiger (und autonomer) Roboter mit hinreichend Speicherkapazität hört nie auf zu lernen, anders als Menschen vergisst er allerdings auch nicht. Man muss ihm aber beibringen viele zurückliegende Dinge/Ereignisse geringer zu gewichten. Sonst ist am Ende ein Dieb immer ein Dieb, auch wenn es sich um ein Stück Würfelzucker im Kindergarten gehandelt hat, und es in den letzten 50 Jahren kein Fehlverhalten gab. Oder bei einmal als Fußgänger beim Überqueren der Straße die Ampel missachtet. Was er aber 'vergessen' kann oder gar soll und was keinesfalls ist auch nicht einfach zu definieren.

  • Spektrum der Wissenschaft?

    23.07.2015, Martina Winkler
    Von einer Zeitschrift mit diesem Namen würde ich einen anderen Umgang mit Formulierungen erwarten (oder nehmen Sie nur Zahlen ernst?) "Unser Sexualstrafrecht hängt noch im Mittelalter fest" - diese Formulierung ist nicht nur vollkommen unsinnig, sie entspricht auch nicht dem, was Frau Hörnle in sehr differenzierter Weise ausgeführt hat. Natürlich ist unser Strafrecht ein historisches Produkt - dachten Sie, es sei vom Himmel gefallen?
  • Geister sind kein Teufelszeug!

    23.07.2015, Dominique Boursillon
    "Was wäre, wenn ein abruptes Bremsmanöver die Insassen schützt, aber zu einer Massenkarambolage unter den nachfolgenden Autos führt? Oder wenn das Auto einem Kind ausweicht – auch auf die Gefahr hin, jemand anderen zu treffen?"

    Wo liegt denn da das Problem? Solche und ähnliche Entscheidungen treffen zu müssen kann auch Menschen passieren (tut es selbstredend auch). Es wird künstlich ein Problem geschaffen, weil wir von einer Maschine erwarten, dass sie unter Beachtung aller Umstände, nur richtige Entscheidungen trifft - und zwar ohne unser menschliches Zutun! Problemstellungen wie die oben zitierten sind doch nur Scheinprobleme der Moralphilosophie. Unsere Angst ist, dass ein Computer, der einen Passanten umfährt, um einem anderen auszuweichen, dies aufgrund seiner Programmierung tut, oder schlimmer noch aufgrund seiner „verbugten“ Programmierung. Wenn uns so etwas im Verkehr widerfährt, dann reden wir uns mit "Schrecksekunde", "Schock", oder was auch immer raus. Auf keinen Fall aber werden wir sagen: "Das Leben des einen schien mir wichtiger als das des anderen, darum habe ich den anderen umgefahren (quasi nach bestem Wissen und Gewissen)". Genau das würde aber ein Computer machen... Denken wir! Aber: Zum einen, denken wir da richtig? Und zum anderen, wenn dem so ist, dann doch nur, weil wir den Computer so programmiert haben.

    "Es ist noch eine Menge Forschung nötig, bis wir künstliche Intelligenz dazu bringen können, bei ethischen Konflikten sinnvoll zu urteilen".

    Ja! Wenn sogar die Philosophen versagen, was erwarten Sie dann noch von der Zukunft? Ich gehe hier auf das Konzept des "ethischen Konflikts" ein. Die Antwort ist erschreckend simpel: Es gibt keine "ethischen Konflikte"! Es gibt Definitionen, sonst aber gibt es nichts. Beispiel: Wenn das Leben heilig und schützenswert ist, dann ist es egal in welcher Situation Sie sich befinden; Sie können ein Leben unter gar keinen Umständen gegen das eines anderen aufwiegen. In dem Fall reagiert der Computer derart, dass er das Risiko für sich und die Insassen berücksichtigt, nicht aber ob er ein Kind oder einen Rentner umfährt - wie im wahren Leben (Parenthese: Der Computer wird dies viel besser als wir abschätzen können und die Zahlen schwerer Unfälle werden stark zurückgehen, aber es werden ab und an dann doch mal Kinder oder Rentner überfahren werden. Dafür gibt es ein Naturgesetz, das da lautet: Shit happens!). Oder: Wenn das Leben nicht heilig und schützenswert ist, dann müssen wir definieren, wer leben darf und im Zweifelsfall wer nicht. Dann entscheidet der Computer nach dieser Maßgabe - und es gibt weiterhin nicht den Ansatz eines Konflikts.

    Kurzum! Computer, die programmiert sind, werden nach dieser (von Menschen erschaffenen) Programmierung handeln. (Künstlich) intelligente Computer werden genau so wie wir Fehler machen - wenn auch deutlich weniger und mit deutlich weniger schweren Folgen. Aber genauso wie schon das Rad, die Gabel, die Eisenbahn oder das Auto für die Menschen aus ihrer Zeit Teufelszeug waren, so ist jetzt die künstliche Intelligenz Teufelszeug. Zwar sind solche und ähnliche Probleme im Überfluss Themen von Science-Fiction aller Art. Letztendlich zeugen solche Probleme und unsere Beschäftigung damit nur davon, dass viele Menschen (auch Journalisten und Wissenschaftler) Angst vor der Zukunft und vor dem Fortschritt haben. Ich finde es traurig, dass Sie als Wissenschaftsjournalisten nicht den Mut aufbringen diesen absurden und irrigen Argumentationen entgegenzuwirken. Der Tenor des Textes ist doch, mehr oder minder unterschwellig, dass wir Menschen in jeder Situation in der Lage sind (ethisch) korrekte Entscheidungen zu treffen, während Computer dazu unfähig sind. Das ist arrogant, denn es stimmt nicht. Das ist aber auch die Art Selbstüberschätzung, die wir aus billiger Science-Fiction à la „I, Robot (Film)“ oder „Minority Report“ erfahren.

    Im Übrigen: Isaac Asimov zeigt in seinem Buch „I, Robot“, dass Roboter, die nach den „Drei Gesetzen“ agieren, durchaus anders reagieren als wir es erwarten oder gerne hätten. Asimov hatte aber auch keine Angst von der Zukunft und den Geistern, die sie ruft.
  • Was auch noch reformiert gehört

    23.07.2015, Sualtam
    Der Artikel setzt eine klare geschlechtsspezifische Täter/Opfer-Dichotomie vorraus.
    Tatsächlich werden auch Männer von Frauen vergewaltigt, etwa durch Penetration mit Gegenständen.
    Dieses Thema wird nur grundsätzlich ignoriert und lächerlich gemacht, sodass Opfern nicht nur keine einzige Hilfseinrichtung bundesweit zur Verfügung steht, sondern sie auch von Polizei, Freunden und Familie allein gelassen werden.
    Obwohl immer wieder Untersuchungen zeigen, dass Vergewaltigungen durch Frauen annähernd gleich häufig stattfinden, ist das gesellschaftliche Bewusstsein dahingehend blind.
    Das deklassiert Männer und Frauen, die durch Frauen vergewaltigt werden zu Bürgern zweiter Klasse, die weder Schutz noch Hilfe zu erwarten haben, weil sie nicht "ins Bild passen" und veraltete Geschlechterbilder hinterfragen auf denen viele Pfründe in der sog. "Gleichstellungspolitik" (= Frauenpolitik) aufbauen.

  • Bitte nicht "eindimensional" denken

    23.07.2015, Dr.Dieter Hennig
    Sicher, das hört sich nicht nur gut an, sondern ist auch erstrebenswert: Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen! Ein wunderbarer Traum.
    Aber wie und in welcher Form kann man sich beteiligen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um von einer produktiven Teilnahme sprechen zu können? Ich erlebe (nicht nur in D.), dass man Menschen zur Teilnehme drängt oder deren Teilnahme zumindest einfordert, ohne tiefer zu überlegen, welche Konsequenzen deratige Aktivitäten haben können. Da meint z.B. eine Ärztin, sich in die "Kernenergie einarbeiten" zu können. Abgesehen von der nebulösen Bezeichnung "Kernenergie", die man bestenfalls in andere Energieformen konvertieren kann, was meint der Autor Finke? Kernphysik? Reaktorphysik? Thermohydraulik? Theorie dynamischer Systeme ? Methoden der Risikianalyse? Maschientechnik/Elektrotechnik? Strahlenmesstechnik?
    Ich denke, bereits an derartigen Aussagen erkennt man (erkenne ich), dass allgemeine Aussagen zum Potenzial der "Bürgerwissenschaft" mehr als fragwürdig sind.
    Bitte, Herr prof.Fink, in sehr vielen Wissenschaftsbereichen kann man heuzuatge nur interdiszuplinär und interinstitutionell zusammenarbeiten. Das betrifft vor allem die Natur-und Technikwissenschenschaften. Ich habe selbst 12 Jahre im Schweizer Paul Scherrer Institut diese Zusammenarbeit mitgestalten können (auf dem Gebiet der nichtlinearen Stabilitätsanalyse).
    Es gibt übrigens eine "klassische" interdiszuplinäre Aktivität auf dem Gebiet der Wirtschafts-und Finanzwissenschaften (1984): Das Treffen von Ökonomen, Physikern, Mathematikern , Informatikern und einigen Biologen im Santa Fe Institut (einer Forschungseinrichtung zur Förderung des interdisziplinären Studiums komplexer Systeme). Bitte lesen Sie das z.B. in Beinhockers Buch nach: Die Entstehung des Wohlstandes (The origin of wealth), mi-Fachverlag, 2007
    Die reine Aufforderung zur Bürgerbeteiligung in der Wissenschaft kann durchaus negative Folgen haben: Selbsternannte "Bürgerwissenschaftler" mit Oberflächenwissen beginnen sich in einen demokratischen Prozess einzubringen/einzumischen und richten letztlich mit einem scheinbaren Fachwissen Unheil an. Natürlich kann man interessierte Laien zu gewissen "Hilfeleistungen" ermuntern, insbesondere im Reich der Beobachtungen und Registrierungen. Das hat sich durchaus als effizient erwiesen. Doch man sollte bedenken, dass vor allem die sog.exakten Wissenschaften eine Spezial-Gedankentiefe und auch eine spezielle mathematische Sprache erreicht haben, die sich selbst Wissenschaftlern nur nach jahrelanger hartnäckiger Forschungsarbeit und Erfahrung erschliesst.
    Wir sehen heut, dass es z.T. erschreckend oberflächliche Diskussionen zu komplizierten (komplexen) Wissensbereichen wie z.B. die Finanzwirtschaft, die Kernenergienutzung oder Gentechnologien, geführt von Politikern und Bürgerforen gibt, die sich leider auch in einer politischen Rahmengebung niederschlagen und auf lange Sicht vermutlich mehr Schaden, ja Unheil anrichten als gesellschaftlichen Nutzen zu bringen in der Lage sind.
    Und noch etwas: Es gibt bereits viele Denkfabriken (Think tanks), in denen man aktiv mitarbeiten und z.T. sogar mitgestalten kann (siehe z.B. Global Marshall Plan Initiative). Ich deneke, da entwickelt sich einiges...und die, die wirklich die Mühe des tiefergehenden Nachdenkens auf sich nehmen wollen , finden bereits dort hin. Mir scheinen, bitte verzeihen SIe, populistische Appelle and die Gesellschaft, sich in "Bürgerwissenschaft" zu üben, schlicht überflüssig. Experten aus dem Bereich der Wisschaftstheorie sollten doch einmal versuchen, die oben genannten Zusammenhänge zu systematisieren und in Buchform herauszugeben.
    Mit freundlichen Grüssen, Dieter Hennig
  • Vage Befürchtungen

    23.07.2015, Horst Maess, Schorndorf
    Michael Springer setzt sich mit TTIP auseinander, wofür noch kein Vertragstext vorliegt. Eingangs wiederholt er vage Befürchtungen, die schon oft von interessierten Seiten gestreut und größtenteils von Fachleuten zerstreut wurden. Neu ist, dass er in den USA Tendenzen zu einer Unterordnung der Wissenschaft unter die Wirtschaft feststellt, die über TTIP auch auf Europa übergreifen könnten. Konkret nennt er in diesem Zusammenhang zum einen die Verteilung der Gelder in der NSF. Er legt aber keine Zahlen vor, die eine Beurteilung dieser Tendenz ermöglichen würde. Dass man über die Verteilung öffentlicher Gelder diskutiert, halte ich für eine Selbstverständlichkeit.
    Zum anderen weist er auf Bestrebungen hin, die das wissenschaftliche Beratergremium der US-Umweltbehörde EPA verändern wollen. Auch hier fehlt eine konkrete Information, wie das Gremium bisher besetzt ist und wie es verändert werden soll. Eine "feste Quote" für die Wirtschaft ist meines Erachtens kein Grund zur Beunruhigung. Wenn "15 US-Forscher" deswegen Alarm schlagen, ist das wenig Besorgnis erregend, weil diese Zahl eher im Promillebereich aller amerikanischen Forscher liegen dürfte. Und über die Qualität dieser Forscher ist damit nichts ausgesagt.
    Natürlich steht es einer wissenschaftlichen Zeitschrift gut an, intensiv über so ein wichtiges Abkommen wie TTIP zu informieren. Allerdings sollte das dann auch wissenschaftlichen Maßstäben gerecht werden und zumindest von Fakten ausgehen, die in einem Vertragstext (der erst Monate später von den Parlamenten beschlossen oder abgelehnt wird) festgelegt sind. Dafür bieten sich schon heute die internationalen Schiedsgerichte an, die von Michael Springer unterschwellig auch für die tendenziöse Darstellung gebraucht werden. Wer setzt sie ein? Wie sind sie besetzt? Wie haben sie bisher gearbeitet? ... Ich habe schon viel Positives über sie gelesen.
  • Erdrosseln

    23.07.2015, Jonas
    Erdrosseln bezeichnet rein rechtsmedizinisch betrachtet schon die Unterbrechung des Blutflusses zum Gehirn. :)
  • Schöne Idee - Aber die traurige Realität macht sie obsolet

    23.07.2015, Steffen Seidel
    Die Kamera soll im Horn das Nashorns untergebracht werden. Sehr schön. Nur die Wilderer töten üblicherweise das Nashorn wegen seines Horns. Sie schneiden das Horn ab und nehmen es mit. Der Rest des Tieres interessiert nicht. Das Tier ist Tot, die Kamera ist immer weg oder Zerstört. Im Extremfall wird der Hubschrauber von den mit Maschinegewehren bewaffneten Wilderern vom Himmel geholt. Die Idee klingt zwar schön, die traurige Realität sieht aber anders aus.
  • Der Raum ist nicht fundamental

    23.07.2015, Martin Kober
    Zunächst möchte ich auf den Kommentar von Daniel Hage eingehen. Er hat vollkommen recht damit, wenn er das mir ebenfalls bekannte Zitat des in der Tat bedeutendsten Wissenschaftsjournalisten des zwanzigsten Jahrhunderts Hoimar von Ditfurth, dessen philosophischen Bedeutung man überhaupt nicht hoch genug einordnen kann, anführt, um der Smolinschen These, dass es keine über das Universums hinausgehende Realität geben kann, dezidiert zu widersprechen. Diese These Smolins ist in der Tat unsinnig. Mit seiner These, dass der Raum keine fundamentale Eigenschaft der Natur sei, hat er hingegen vollkommen recht. Die charakteristischste Eigenschaft der Quantentheorie ist ihre nicht-Lokalität, die sich beispielsweise in Spin-Spin-Korrelationen zeigt,
    also dem analogen Verhalten von Teilchen, die weit voneinander entfernt sind.
    Solche Phänomene lassen sich nur dann wirklich verstehen, wenn man sich darüber klar wird, dass auf einer fundamentalen quantentheoretischen Ebene noch keine räumlichen Kausalverhältnisse existieren. Die bewunderungswürdige Quantentheorie der Ur-Alternativen des großen Carl Friedrich von Weizsäcker trägt dieser Tatsache Rechnung, indem sie von der abstrakten Quantentheorie (allgemeine Dirac -von Neumannsche Formulierung) ausgehend die Existenz der physikalischen Objekte aus zweidimensionalen Zustandsräumen zu begründen versucht. Hierbei werden eben auf der fundamentalen Ebene genau keine räumlichen beziehungsweise feldtheoretischen Begriffe vorausgesetzt. Daher ist dieser Ansatz bezüglich seiner physikalischen Begrifflichkeit der Stringtheorie, die auf feldtheoretischen Begriffen basiert und daher keine korrekte Beschreibung der Natur auf fundamentaler Ebene darstellen kann, himmelweit überlegen. Wenn sich die Einsicht, dass der Raum keine fundamentale Realität ist, die Smolin hier äußert, unter den zeitgenössischen Theoretischen Physikern irgendwann herumsprechen sollte und man daraus die notwendigen Konsequenzen zieht, dann würde vielleicht Grund zu der Hoffnung bestehen, dass man den String-Unsinn sein lässt und sich endlich philosophisch tiefsinnigeren Ansätzen wie der erwähnten von Weizsäckerschen Theorie zuwendet.
  • Wo ist der Zusammenhang?

    22.07.2015, gdh
    In Kommentar Nr. 6 von "Bedem" heisst es (über meinen Kommentar):
    >>Der zweite Kommentar lenkt von dem erläuterten Problem mit den Standartkommentar ab dass Frauen ja auch "bösartig" seien.<<

    Tatsächlich habe ich nichts dergleichen geschrieben sondern mit der Bemerkung angefangen, dass ich davon ausgehe, dass der Gesetzentwurf geschlechtsneutral gemeint ist (also unabhängig davon gilt welches Geschlecht die Beteiligten haben). Nach dieser Klarstellung schreibe ich ausschließlich von "Menschen". Wo da jetzt der >>Standartkommentar ab dass Frauen ja auch "bösartig" seien<< versteckt sein soll, erschließt sich mir nicht.

    Hier zur Erinnerung nochmal die Frage, die ich anhand des Interviewtextes (etwas plakativ aber durchaus ernstgemeint) aufgeworfen habe:
    "Was ist, wenn zwei Menschen betrunken miteinander Geschlechtsverkehr haben und hinterher meinen, das in Wirklichkeit nicht gewollt zu haben? Haben sich dann beide strafbar gemacht?"

    Gerade das Ausnutzen von Trunkenheit um eine Person "in's Bett zu kriegen" ist ja nichts, was nur die Angehörigen eines Geschlechts tun könnten (oder würden). Sind Beide besoffen, darf man dann ja wohl fragen, wer wen ausnutzt...

    Und nochmal zur Klarstellung der Frage:
    Soll Geschlechtsverkehr mit Betrunkenen (oder sonstwie Berauschten) nun grundsätzlich verboten sein? Oder woran erkennt man, in welchen Fällen das eine strafbare Handlung darstellt?
  • Stichprobe viel zu klein

    22.07.2015, Steffen Seidel
    Eine Untersuchung von lediglich 4 Ureinwohnern ist eine erbärmlich kleine Stichprobe. Meines Wissens gab es allein in Südamerika mehr 'große' Volksgruppen.

    Die Inka haben haben zur besseren Unterwerfung und Kontrolle Bergstämme in den Dschungel umgesiedelt, Dschungelstämme dafür ins Gebirge. Sollten alle 4 Personen aus dem ehemaligen Einflussbereich der Inka stammen, könnten ihre Gemeinsamkeiten trotz erheblichen räumlichen Abstandes nichtssagend sein.

    Nicht zu vergessen, es gab ein großes, verzweigtes und wohl auch gut frequentiertes Handelsnetz, das sich über Mittel- und Südamerika und auch über die Dschungelgebiete von Amazonas und Orinoko erstreckte. Diesem entlang breiteten sich die von den Spaniern eingeschleppten Seuchen aus. Nach einigen Schätzungen waren mehr als 90% der Bevölkerung dadurch ausgerottet, bevor die ersten Europäer diese Gegenden betraten. Wie viele Völker davon waren evtl. anderen Ursprungs?

    Auch in östlichen Nordamerika teilten etliche Stämme oder gar kleine Völker dieses Schicksal.

    Da es bei den Mandan (Nordamerika, als Sioux-Verwandtschaft angenommen durch verseuchte Decken weitgehend ausgerottet) viele Blondhaarige, mit blauen Augen gab, und man einen mittelalterlichen Kontakt mit Wikingern ausschließen will, könnte es sich bei ihnen um ein eigenständiges Volk handeln. (Außer den bei Wikipedia angegebenen Autoren gab es noch Missionare, denen auffiel, dass ihr heiliges Zeichen ein Kreuz war.) 1837 wurden noch 100 -150 gezählt, von einmal etwa 15.000) Es soll wieder über 300 Nachfahren geben. Wurde einer davon untersucht?

    Auch den Chachapoya, die Jahrzehnte lang den Inka (die sie angeblich fürchteten) widerstanden hatten, ist es ähnlich ergangen. (Sie hatten den Spaniern wohl noch über 10.000 Krieger zum Kampf gegen die Inka unter Atahualpa zur Verfügung gestellt.) Sie auch sie waren gutteils blond bis rotblond und blauäugig. Stammten sie teilweise von Kelten ab (so eine Hypothese), oder waren sie ein eigenständiges Volk? Als die Inka sie umsiedelten waren es wohl 500.000 heute gelten sie als weitgehend ausgerottet. Ein Filmbericht im Fernsehen zeigte aber eine ganze Reihe blonder, blauäugiger Leute im ehemaligen Inkagebiet. Wurde davon einer untersucht?

    Südamerika ist groß und es gibt immer noch isoliert lebender Stämme. Bei einer Stichprobe von mehr als 2000 Ureinwohnern, aus den verschiedensten Gebieten unter besonderer Berücksichtigung kleiner noch weitgehend isoliert lebenden Stämme, lässt sich vielleicht eine Signifikanz erkennen. 4 Personen, das halte ich für gewürfelt. Für diese 4 stimmen die Erkenntnisse vermutlich, aber eine Aussagekraft für ganz Amerika sehe ich nicht. In Südamerika sollen bei Ankunft der Spanier 6 Millionen Menschen gelebt haben. Zugespitzt: 4 Personen aus 6 Millionen, das ist eher ein schlechter Scherz.

    Außerdem, wieso sprachen etliche nordamerikanische Indianerstämme die gleiche Sprache wie die Basken (wie auch Georgier oder die Ainu auf Okinawa) ? (Alles von Jesuiten glaubhaft schriftlich berichtet.) Früher so bekannt, dass sogar ein Western darüber gedreht wurde. Bei einer Verwandtschaft der Cloviskultur und den Vorfahren der Basken plausibel, besonders da beide auch die gleiche Art Speerspitzen benutzten. Nur diese Beiden!

    Die Annahme einer Einwanderung durch mehrere Bevölkerungsgruppen zu verschiedenen Zeiten ist noch lange nicht vom Tisch.
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