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Ernährung: Alternativen zu Kuhmilch enthalten wenig Jod

Der menschliche Körper braucht Jod, und einen beträchtlichen Teil davon zieht er in der Regel aus herkömmlicher Milch. Ersatzprodukte aus Soja, Kokos, Hafer oder Mandel enthalten oft nur einen Bruchteil davon.
Kühe als Milchquelle

Die meisten Supermärkte führen inzwischen eine zunehmende Zahl an Alternativen zu Kuhmilch, unter anderem aus Soja, Mandel, Kokos oder Hafer. Beliebt sind die Ersatzgetränke nicht nur bei Veganern und Menschen mit Laktoseintoleranz. Doch wer vollständig auf Milchersatzprodukte umsteigt, sollte darauf achten, auf anderem Weg genug Jod zu sich zu nehmen. Denn wie britische Forscherinnen jetzt in der Fachzeitschrift »British Journal of Nutrition« berichten, enthalten die meisten Milchalternativen nur rund zwei Prozent des Jodgehalts von herkömmlicher Kuhmilch.

Das Team um die Ernährungsmedizinerin Margaret Rayman von der University of Surrey hatte 47 britische Milchersatzprodukte unter die Lupe genommen und festgestellt, dass ein Glas im Schnitt rund zwei Mikrogramm Jod enthält – zwei Prozent der Jodkonzentration in Kuhmilch. »Das ist nur ein kleiner Anteil der für Erwachsene empfohlenen Menge von 150 Mikrogramm pro Tag«, stellte Rayman fest. Schwangere sollten sogar täglich 200 Mikrogramm Jod zu sich nehmen.

Viele der Alternativprodukte würden mit Kalzium angereichert, doch kaum eines mit Jod, bedauern die Forscherinnen. Nur eine einzige der untersuchten Marken habe ihre Soja-, Hafer- und Reisgetränke mit Jod versetzt. Wer stets zu Milchalternativen ohne Jodzusatz greife und auch mit anderen Nahrungsmitteln nicht genug Jod aufnehme, riskiere deshalb einen Jodmangel.

Jod ist ein unentbehrlicher Nahrungsbestandteil, denn der Körper benötigt es zur Produktion von Schilddrüsenhormonen. Eine anhaltende Unterversorgung kann daher unter anderem die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen, erläutern Rayman und ihre Kolleginnen. Bei Schwangeren gefährde Jodmangel außerdem die Hirnentwicklung des Kindes.

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