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Achtsamkeit: Bewusstes Schokoladeessen macht glücklicher

Schokolade hebt die Stimmung – Achtsamkeitsmeditation auch. Kombiniert man beides miteinander, sorgt das für einen besonders großen Glückskick.
Schokolade

Das bewusste Verspeisen von Nahrungsmitteln ist oft ein fester Bestandteil von Achtsamkeitstrainings, die uns beibringen sollen, stärker im Hier und Jetzt zu leben. Häufig kommen hierbei Rosinen zum Einsatz, die sich vermutlich auch auf Grund ihrer unebenen Oberfläche besonders gut dazu eignen, sie mit allen Sinnen aufmerksam zu erforschen. Dass solche Übungen – und die daraus resultierende Geisteshaltung – einen positiven Einfluss auf unsere Stimmung haben können, legen inzwischen zahlreiche Studien nahe: Achtsamkeitsmeditation hilft im Zweifelsfall sogar dabei, Depressionen, Ängste oder chronische Schmerzen zu lindern.

Bei manchen Nahrungsmitteln scheint das achtsame Verspeisen aber zumindest unmittelbar einen größeren Effekt zu haben als bei anderen: Wer Schokolade achtsam konsumiert, wird glücklicher als Menschen, die salzige Snacks bewusst essen. Das zeigte eine Studie von Forschern um Brian Meier vom Gettysburg College.

Achtsamer Genuss

Die Wissenschaftler teilten 258 Studienteilnehmer in vier Gruppen ein: Zwei Gruppen bekamen Schokolade zu essen und wurden entweder angeleitet, diese achtsam zu verzehren, oder nicht; zwei weitere Gruppen bekamen nach demselben Schema Cracker zu essen. Vor Beginn des Experiments beantworteten alle Teilnehmer Fragen zu ihrem aktuellen Gemütszustand. Danach bekamen sie fünf kleine Schokoladentäfelchen beziehungsweise fünf salzige Kekse und wurden jeweils von einer Tonbandstimme aufgefordert, diese zu essen.

Alle Tonbandaufnahmen dauerten rund viereinhalb Minuten. Die Probanden in den beiden Achtsamkeitsgruppen erhielten dabei detaillierte Anleitungen zum Genuss der ersten Nascherei: Unter anderem sollten sie sie eingehend betrachten, daran riechen, sie auf die Zunge legen und die Geschmacksentfaltung beobachten, kauen, bewusst schlucken und auch noch die Reise des Nahrungsmittels in den Magen nachspüren. Zu guter Letzt wurden sie gebeten, diesen Vorgang auch mit den vier weiteren Crackern beziehungsweise Schokoladentäfelchen zu wiederholen.

Die Teilnehmer der anderen beiden Gruppen bekamen lediglich per Tonband die Anweisung, das erste Schokoladenstück oder den Keks zu essen und auf weitere Instruktionen zu warten. Nach rund viereinhalb Minuten Stille wurden sie dann gebeten, auch die restlichen vier zu verzehren. Sobald alle 258 Versuchspersonen aufgegessen hatten, machten sie erneut Angaben zu ihrem aktuellen Gefühlszustand.

Glücklich dank Schokolade

Bei der Analyse der erhobenen Daten entdeckten die Forscher drei Dinge: Erstens machte das Essen von Schokolade die Teilnehmer grundsätzlich glücklicher als der Verzehr von Crackern. Zweitens sorgte das achtsame Verspeisen egal welchen Snacks für einen größeren Glückskick als das nicht achtsame Verspeisen. Und drittens steigerte sich die Laune derjenigen, die die Schokolade achtsam verzehrt hatten, signifikant stärker als die Laune der Probanden aller anderen Versuchsgruppen.

Die Wissenschaftler führen das auch auf die persönlichen Ernährungspräferenzen der Probanden zurück: Viele Teilnehmer mochten eigenen Angaben zufolge Schokolade schlicht lieber als Cracker – und das hatte einen deutlichen Einfluss auf den Zuwachs an Glücksgefühlen durch den bewussten Verzehr. Meier und seine Kollegen zeigen damit, dass uns Achtsamkeit und Schokolade nicht nur für sich genommen zufriedener machen können: Kombiniert man beides miteinander, ist der spontane Kick fürs Glück am größten.

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