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Lexikon der Ernährung: Licht

Licht, E light, im engeren Sinne der für den Menschen sichtbare Ausschnitt aus dem Spektrum elektromagnetischer Strahlung mit Wellenlängen zwischen 380 nm (Violett) und 780 nm (Rot), im weiteren Sinne werden auch Strahlen kürzerer (< 380 nm, Ultraviolett) und längerer (> 780 nm, Infrarot) Wellenlänge als Licht bezeichnet. Zum physikalischen Verständnis von Licht, z. B. Wellen- und Teilchencharakter, sei auf Lehrbücher der Physik verwiesen.
Von Bedeutung ist an erster Stelle der Energiegehalt des Lichts (höher bei kurzwelligem Licht; UV!), aber auch die Wirkung des L. als Reiz, welcher eine physiologische Signalkette in Gang setzt. Lichtenergie wird von zahlreichen biochemischen Substanzen absorbiert. V. a. Verbindungen mit (konjugierten) Doppelbindungen erlangen durch Absorption von Lichtenergie eine höhere Reaktivität:
1) Im Falle der Photosynthese wird dieser energiereiche Zustand des Blattpigmentes Chlorophyll von Pflanzen zur Kohlenstoff-Assimilation (Reduktion von CO2 der Luft zu Kohlenhydraten) genutzt.
2) Die Photo- und Thermoisomerisierung von Provitamin D führt zur Bildung der physiologisch aktiven Vitamin-D-Formen (Calciferole).
3) Lichtenergie kann auch zu Lebensmittelverderb bzw. Vitaminverlusten führen, was durch dunkle Aufbewahrung (braune Flaschen) vermieden werden kann.
4) Der Farbeindruck von Farbstoffen ist auf teilweise Absorption / Transmission / Reflexion der verschiedenen Lichtwellenlängen zurückzuführen.
5) Im Zusammenhang mit Inhaltsstoffen bestimmter Arznei- oder Nahrungsmittel kann es zur Photosensibilisierung der Haut (Licht-Dermatose) kommen.
6) L. reguliert die Synthese zahlreicher sekundärer Pflanzenstoffe, weshalb bestimmte Gemüsesorten durch dunkle Anzucht weniger Bitterstoffe enthalten (Bleichsellerie, Endivie). Auch die Samenkeimung oder das Austreiben von Pflanzenteilen wird durch L. beeinflusst, was bei der Lagerung zu beachten ist.
7) Der Energiegehalt des L. kann auch zur Haltbarmachung von Lebensmitteln eingesetzt werden (Licht-Impulsverfahren).
8) Tageslicht bzw. der Wechsel von Hell und Dunkel beeinflusst die Aktivitätsphasen vieler Lebewesen, indem es die sog. circadiane Rhythmik auf den tatsächlichen Tag-Nacht-Rhythmus synchronisiert.

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