Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Der unverantwortlicher Blödsinn einer Marsbesiedlung in naher Zukunft

    10.10.2016, S. Kächele
    "Auf den ersten Mann auf dem Mars warten die Marsfans der Menschheit bis heute."

    Ich hoffe, daß dieser Tag noch fern bleibt und sich auch die begeisterten Laien(wie ich früher übrigens auch) einmal wirklich im Detail vorstellen, wie denn das Leben auf dem Mars tatsächlich aussähe.

    Ist es denn wirklich so toll mit Druckanzügen durch die Gegend zu laufen, nichts mit wirklichem Tastempfinden berühren zu können? Nichts riechen zu können, keinen Wind auf der Haut spüren zu dürfen? Nur Sehen durch ein Helmfenster und Hören durch ein signalverstärkenden Mikrofon/Lautsprechersystem?

    Die wüstenartige Landschaft, die Lichtverhältnisse mögen vlt. 1 - 2 Monate faszinieren, aber dann wird sehr bald die Sehnsucht nach Pflanzen, Tieren, bewegtem Wasser, irdischem Essen und Trinken, nach dem Geruch und der Vielfalt von Leben und dem sozialen Umfeld einstellen.

    Die Kolonisten auf dem Mars werden m.E. über kurz oder Zeit lang psychisch krank, von der Strahlenexposition oder den Auswirkungen der niedrigen Gravitation gar nicht zu sprechen. Das parasympathische Nervensystem kann sich nie richtig entspannen, loslassen, sich geborgen fühlen, weil dieser Planet im jetzigen Zustand einfach lebensfeindlich ist!

    Von der sündhaft teuren Logistik des Nachschubs an Medikamenten und speziellen Ersatzteilen will ich erst gar nicht reden.
    Und muss man dann nach ein paar Jahren mit 3-stelligem Milliardenaufwand an Steuern ein paar Menschen retten, die totkrank auf dem Mars vegetieren? Kann man das wirklich gegenüber dem rechtfertigen, was auf der Erde damit möglich wäre?

    Ich bin der ernsthaften Meinung, daß man den Mars über bindenden UNO-Beschluss für die nächsten 500 Jahre unter absoluten Naturschutz stellen sollte = keine Besiedlung oder mindestens solange bis wir Menschen Möglichkeiten gefunden haben den Mars so zu terraformieren, daß er durch eine erhöhte Masse eine globale Sauerstoffhülle dauerhaft halten kann (Z.B. mit umgelenkten Kleinkörpern aus dem Asteroiden und Kuipergürtel. Wie gesagt in 500 Jahren und über hunderte von Jahren).

    Ich sehe im Mars in der fernen Zukunft tatsächlich eine zweite Erde, die er aber jetzt in keinem Fall ist, auch mit technischen Hilfsmitteln und Wunschvorstellungen nicht!

    Es macht aus meiner Sicht wissenschaftlich und aus raumfahrtechnischer Sicht sehr viel MEHR Sinn, z.B. eine kleine Raumstation auf Phobos aufzubauen. Von dort sendet man Roboter auf den Mars die per Virtual-Reality von den Wissenschaftlern auf Phobos ferngesteuert werden. Damit könnte man Tast-, Seh- und Hörsinn, evtl. auch Geruch und natürlich eine Vielzahl wissenschaftlich relevanter Daten 24/7 virtuell gefahrlos übertragen und hätte möglw. eine bessere und entspanntere Realitätsempfindung, als über die Lebensgefahr und menschliche Limitierung echter Astronauten!

    Eine solche Mission wäre nicht nur wesentlich preiswerter, sondern könnte den raumfahrttechnischen Grundstein für weitere Stationen und späteres Netzwerk im ganzen Sonnensystem setzen. Vor allem auf Asteroiden oder kleineren Jupitermonden zum virtuellen Besuch auf Europa und Ganymed.

    Ich würde mir wünschen, dass diese Ansicht in ENTSCHEIDENDEN Köpfen ankommt: Wir brauchen derzeit keine Menschen auf dem Mars.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.