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Kommentare - - Seite 1

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  • Etwas tendenziös ?

    20.03.2017, Michael Neuweiler
    Die Idee, einer Extrapolation finde ich sehr interessant. Besonders, wenn man im Winter auch sonnenarme Tage und einen erhöhten Energiebedarf der e-Autos berücksichtigt.
    Aber einige Punkte missfallen mir an der Kolumne:
    1) Es wird mit Spitzenbelastungen gerechnet, wenn alle um 20:00 ihr Fahrzeug laden wollen. Dass das e-Auto aber über den ganzen Tag die Puffer-Probleme von Wind- und Solar-Strom lösen kann, resp. dass an e-Tankstellen die hohe Leistung nicht direkt aus dem Netz gezogen werden muss, sondern über eine Batterie gepuffert eingespiesen werden kann, wird nicht erwähnt.
    2) 30kg Benzin = 900kg Batterie? Normalerweise rechnet man aber mit kWh, nicht in kg Batterie - und die Rechnung stimmt vorne und hinten nicht. Die heutige Batterietechnologie erlaubt locker den Vergleich zw. 30kg Benzin und 500kg Batterie.
    3) Die enormen Energiemengen, die für die Destillierung von Rohöl in Diesel oder Benzin benötigt wird, fliesst in die Rechnung nicht ein. Wenn alle elektrisch fahren würden, müsste auch prakt. kein Benzin mehr hergestellt werden, was zu enormen Einsparungen führt.
    4) Das Verkehrschaos im Sommer ist ein interessantes Gedankenspiel. Hatte ich auch noch nicht daran gedacht. Aber im Prinzip haben wir das heute schon am Gotthard. Jeder wartet da freiwillig über eine Stunde im Stau.. Nein, im Ernst: Das ganze kommt ja nicht urplötzlich auf uns zu. Das sind künstliche Probleme, die hier erschaffen werden. Wenn es soweit ist, wird's auch eine Lösung dafür geben.
    5) "Ein ganz schöner Haufen Lithium" ist mir etwas viel Populismus - selbst in einer Kolumne. Warum erwähnen Sie nicht, welche Mengen an Lithium wirklich in Batterien sind? Es ist ein verschwindend kleiner Anteil - Der Rest ist lediglich Kupfer, Aluminium und Plastik. Lithium kann auch mit Hilfe von Algen gewonnen werden. Und Neodym wird nicht zwingend benötigt.. man kann auch ganz normale 3-phasen Motoren verwenden ohne Permanentmagnete.

    Und last but not least, wurden die Resourcen-Kriege, die wegen des Erdöls geführt werden ganz weggelassen. Aber das passt ja schlecht in eine Kolumne. Fakt ist aber, dass allein im Irak-Krieg dafür über 1Mio Menschen starben.. und dann kommt noch Afghanistan, Syrien, usw. dazu. Glauben Sie mir, es ist ein verdammt gutes Gefühl, nicht mehr mitverantwortlich zu sein bei Staatsputschen und illegalen Kriegen.
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