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  • Verborgene Voraussetzungen

    11.12.2017, Konrad Lehmann
    Herrn Eberts Überlegungen darüber, wie die gesellschaftliche Verteilung von Reichtum funktioniert (oder eben nicht), kranken - ebenso wie die referierte Publikation - an einem Fehler, den gerade Liberale (ich schätze, dass Herr Ebert nicht allzu beleidigt sein wird, wenn ich ihn dazu zähle) häufig machen: Sie halten gewisse gesellschaftliche Übereinkünfte für naturgegeben und kommen daher gar nicht auf die Idee, sie zu hinterfragen. Und mehr noch: Wenn sie dann jemand hinterfragt, dann halten sie DAS wiederum für einen bösen, bösen staatlichen Eingriff in das natürliche Spiel der Kräfte. (s.a. hier: https://derschwarzekater.wordpress.com/2017/05/31/versteckte-regeln/)

    Konkret meine ich hier zwei Übereinkünfte:
    1. Eigentum an Boden und Bodenschätzen. Philosophen und kluge Ökonomen (ja, die gibt es) sind sich einig: Eigentum kann eigentlich nur das sein, was von Menschen erzeugt wurde und durch Arbeit vermehrbar ist. Boden aber ist weder noch; er wurde nur von irgendwem (meist gewaltsam) zuerst besetzt. Und damit schöpft der Eigentümer den bisweilen beträchtlichen Ertrag (Bodenrente) ab, den der Grundbesitz ganz ohne sein Zutun abwirft. Ich sage nur: München.
    2. Zwingend einen positiven Zins tragendes Geld. Wer solches Geld hat (und fast alles Geld, das wir kennen, ist so), der kann Zinszahlungen verlangen, wenn er es verleiht. Sie ihm die zu niedrig, dann verleiht er halt nicht. Die eingenommenen Zinsen kann er wieder verleihen - und schon haben wir eine Zinseszinsfunktion. Herr Ebert als Physiker dürfte auf den ersten Blick sehen, was das bedeutet: eine Exponentialfunktion, die von ganz allein die Dynamik entfaltet, denen, die schon haben, noch mehr zu geben. Nicht "auf magische Art und Weise", wie er schreibt, sondern auf mathematische.

    Man könnte die Bodenverteilung und das Geld anders organisieren. Freier.
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