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Künstliche Intelligenz: 3-D-Brille für den Computer

Katzen in Bildern erkennen – das meistern selbstständig lernende Algorithmen schon lange. Doch wie sieht es mit komplizierteren Objekten aus, etwa Proteinen? Indem Informatiker Methoden aus der Physik nutzen, statten sie Computer mit räumlicher Wahrnehmung aus, so dass diese nun sogar in gekrümmten und mehrdimensionalen Strukturen komplexe Muster erfassen können.
Künstliche Intelligenz (Symbolbild)

In den letzten Jahren machten Informatiker im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) bedeutende Fortschritte. Die Maschinen können inzwischen autofahren, sie schlagen menschliche Weltmeister bei Brettspielen wie Schach oder Go und verfassen sogar Prosatexte. Die meisten derartigen Errungenschaften beruhen auf leistungsfähigen neuronalen Netzen, deren Aufbau dem visuellen Kortex von Säugetieren nachempfunden ist. Zu dieser Kategorie gehören unter anderem so genannte neuronale Faltungsnetzwerke (Englisch: convolutional neural networks, CNNs), die erstaunlich geschickt darin sind, Muster in zweidimensionalen Daten zu erkennen – insbesondere wenn es darum geht, handgeschriebene Wörter zu entziffern oder Objekte in digitalen Bildern zu verarbeiten.

Ganz anders verhält es sich dagegen, wenn man solche lernfähigen Algorithmen auf Datensätze loslässt, die keiner ebenen Geometrie entspringen. Möchte man beispielsweise unregelmäßige Formen untersuchen, wie man sie in dreidimensionalen Computeranimationen verwendet, oder die von selbstfahrenden Autos erzeugten Datenmengen verarbeiten, durch die die Fahrzeuge ihre Umgebung abbilden, stoßen neuronale Faltungsnetzwerke an ihre Grenzen …

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigt Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Plauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln, oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Spektrum - Die Woche – Geopolitische Orientierungssuche am Amazonas

Klimakonferenz: COP30 in Belém zeigt die geopolitische Neuordnung – die USA fehlen, China muss Position beziehen. Wer zahlt für den Regenwald? Und warum sorgt ein Fonds für Streit? Außerdem in »Die Woche«: Die Eisbachwelle macht schlapp, CO₂ soll in den Meeresboden und die Geschichte der Toilette.

Spektrum der Wissenschaft – Dunkle Energie - ein Trugbild?

Eine geheimnisvolle Kraft treibt alles im Universum immer schneller auseinander. Doch niemand weiß, was hinter dieser Dunklen Energie steckt, und neue Messdaten mehren grundsätzliche Zweifel am kosmologischen Standardmodell. Bieten alternative Ansätze eine Erklärung? Außerdem: Neue Verfahren erlauben es, Immunzellen direkt in unserem Körper so zu verändern, dass sie Krebszellen attackieren – bisher mussten sie Patienten dafür entnommen und wieder zurückgeführt werden. Quantentheorie und allgemeine Relativitätstheorie beruhen auf unvereinbaren Weltbildern. Neue Experimente an der Schnittstelle zwischen Quantenphänomenen und Gravitation sollen helfen, diesen Widerspruch zu überwinden. In der Pangenomik wird das Erbgut zahlreicher Individuen verglichen – mit weitreichenden Folgen für Forschung und Züchtung von Nutzpflanzen. Und wie immer in der Dezemberausgabe berichten wir vertieft über die Nobelpreise des Jahres für Physiologie oder Medizin, Physik und Chemie, ergänzt durch einen kritischen Blick darauf, welche Verantwortung mit großen Entdeckungen einhergeht.

  • Quellen

Bronstein, M. M. et al.:Geometric deep learning: going beyond Euclidean data. IEEE Signal Processing Magazine 34, 2017

Cheng, M. C. N. et al.:Covariance in Physics and Convolutional Neural Networks. ArXiv 1906.02481, 2019

Cohen, T. S. et al.:Gauge Equivariant Convolutional Networks and the Icosahedral CNN. Proceedings of the International Conference on Machine Learning (ICML), 2019

Winkels, M., Cohen, T. S.:3D G-CNNs for Pulmonary Nodule Detection. International conference on Medical Imaging with Deep Learning, 2018

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