Dachdeckermeister Raza
Früher wurde im Camp auf offenen Holzplattformen gezeltet. Nachdem eine ganze Zahl von Lederschuhen, Handtüchern, T-Shirts und Wassereimern von der Fossa (Cryptoprocta ferox) verschleppt worden war, wurden die Plattformen zu kleinen Hütten aufgerüstet. Zwischen den Holzbrettern der Wände sind jeweils mehrere Zentimeter Luft, so dass sich die Hitze nicht staut – aber die Raubkatzen nichts entwenden können. Die Dächer sind mit Bozaka, einer hohen Grasart, gedeckt.
Alle paar Jahre müssen die Dächer erneuert werden – Regen und Sonne fordern ihren Tribut. Vor ein paar Tagen hat Fahrer Bary aus Beroboka neues Baumaterial angekarrt, und heute macht sich Feldassistent Raza daran, es zu verwenden. Zuerst wird das alte, inzwischen wasserdurchlässige Dach von Léons Hütte "Bokyboky" (der madagassische Artname des Schmalstreifenmungos Mungotictis decemlineata, den Léon einst im Rahmen einer Doktorarbeit beobachtet hat) abgeräumt, dann werden neue Querverstrebungen aus langen, dünnen Ästen mit Bast am Dachgerüst verknüpft.
Raza balanciert barfuß und singend auf den Balken umher und knotet, bis beide Dachflächen neu bestückt sind. Dann schichtet er – ähnlich wie bei einem friesischen Reeddach – bündelweise das lange Gras darauf. Wieder einmal zeigt sich, dass die Madagassen allesamt Multitalente sind: Dachdecker, Fahrrad- und Automechaniker, Naturforscher, Musiker – Lebenskünstler.
Alle paar Jahre müssen die Dächer erneuert werden – Regen und Sonne fordern ihren Tribut. Vor ein paar Tagen hat Fahrer Bary aus Beroboka neues Baumaterial angekarrt, und heute macht sich Feldassistent Raza daran, es zu verwenden. Zuerst wird das alte, inzwischen wasserdurchlässige Dach von Léons Hütte "Bokyboky" (der madagassische Artname des Schmalstreifenmungos Mungotictis decemlineata, den Léon einst im Rahmen einer Doktorarbeit beobachtet hat) abgeräumt, dann werden neue Querverstrebungen aus langen, dünnen Ästen mit Bast am Dachgerüst verknüpft.
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