Den Japanern gelang ein Coup. Nicht nur, dass sie eine nationale Mondsonde in die Umlaufbahn gebracht haben (rechnet man die beiden Kleinsatelliten mit, sogar drei), sie haben es auch mit einem astronomischen Thema in die Tagesschau geschafft!

Die ursprüngliche Bezeichnung des Projekts lautete Selene – ein Akronym, gleichzeitig die Mondgöttin der griechischen Mythologie. Nach dem erfolgreichen Start jedoch erhielt das Raumfahrzeug, der Tradition der japanischen Raumfahrtagentur folgend, einen Namen aus der Sagenwelt des Lands der aufgehenden Sonne: Kaguya – die Mondprinzessin einer mittelalterlichen Legende.

Die Technik an Bord ist jedoch alles andere als mittelalterlich. Erstmals wird eine hochauflösende Videokamera eingesetzt, die Bilder im HDTV-Standard aufnehmen kann. Man mag darüber streiten, aber ich schätze, der Nutzen Kaguyas für die Wissenschaft dürfte durch diese positive PR damit größer sein, als mit einem Spektrometer anstelle der Fernsehkamera.

Domo arigato, Jaxa!

Herzlichst, Ihr Oliver Dreissigacker