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  • @ Ralph Fischer: Wahrscheinlichkeitsrechnung

    08.01.2017, Paul Kalbhen
    Reichlich spekulatives Denken findet man - so auch bei Ralph Fischer - zur Frage nach der so genannten Exobiologie auf anderen Planetensystemen. Die Meinungsführer unter den Astrophysikern bezüglich außerirdischen - extraterrestrischen - (intelligenten) Lebens spalten sich in zwei kontroverse Lager : Je nach ihnen genehmer Wahrscheinlichkeitsrechnung kommen sie entweder auf den Grenzwert „null“ oder aber auf den Grenzwert „eins“ für die Wahrscheinlichkeit intelligenten Lebens im Weltall, also sehen sie
    die Existenz extraterrestrischer Lebewesen als höchst unwahrscheinlich oder als höchst wahrscheinlich an. Wenn man auch organische Moleküle und Verbindungen im Weltraum nachgewiesen hat, so ist damit noch lange nicht gesichert, dass eine Entwicklung von fremden Intelligenzen auf anderen Planeten stattgefunden hat. So weist das eine Lager des so genannten (schwachen) anthropischen Prinzips auf die hochsensiblen Feinabstimmungen von Gesetzen und Naturkonstanten in der kosmologischen und biologischen Evolution auf der Erde hin, die erst die Vielzahl zueinander passender Bedingungen für die „Einmaligkeit“ menschlichen Lebens geschaffen haben - wie Stabilität der Erdachse, Einstrahlung der Sonne, Temperatur und Klima der Erde, Entstehung des Lebens auf Kohlenstoffbasis und so fort. Das andere Lager der „unbegrenzten Möglichkeiten“ weist auf die Vielfalt der anderen Galaxien mit Abermilliarden von Fixsternen (und entsprechend zahlreich angenommenen Planeten) hin und nimmt die nahezu „unendlich“ gegebenen Möglichkeiten zur Evolution intelligenten Lebens als Indiz für außerirdische Bewohner des Weltalls. Freilich ist hier schon einschränkend zu vermerken, dass trotz der Vielzahl neu entdeckter „Exoplaneten“ (extrasolare Planeten außerhalb unseres Sonnensystems) deren chemische Zusammensetzung völlig anders als auf unserer Erde sein mag. Mathematisch bleibt festzustellen: Die Grenzzahl "null" als Maß der Wahrscheinlichkeit menschlicher Existenz - für das Kalkül des "anthropischen Prinzips" - multipliziert mit der Grenzzahl "unendlich" als Maß bewohnbarer Planeten im All - für den Markt der "unbegrenzten Möglichkeiten" - führt zu einem" unbestimmten" Ergebnis für Leben im All. Denn das Produkt aus "null mal unendlich" kann in der Mathematik jede beliebige endliche Zahl darstellen (einschließlich "null" nach der Bernuolli-l'Hospital-Formel). Das heißt, in der Frage nach außerirdischen Lebewesen bleibt alles offen!
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