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  • Können Schwarze Löcher die dunkle Materie erklären ?

    26.02.2019, Hans-Jürgen Schreyer, Kehlbach

    Der erfolgreiche Nachweis von 11 Gravitationswellenereignissen innerhalb von 3 1/2 Jahren zeigt doch, dass es viele Schwarze Löcher im Universum gibt ( Artikel : Neue Gravitationswelle bricht alle Rekorde, Heft 02/2019, Seite 38, von Andreas Müller ). Da nur die Verschmelzung von Paaren Schwarzer Löcher bzw. ein Paar Neutronensterne zu einem Schwarzen Loch als Gravitationswellenereignisse gemessen werden können, kann von der Existenz von einer viel größeren Anzahl Schwarzer Löcher im Universum ausgegangen werden. Andreas Müller geht außerdem von 10 bis 100 Kollisionen zweier Schwarzer Löcher und 110 bis 3850 Verschmelzungen von Neutronensternpaaren zu einem Schwarzen Loch jährlich aus. Dies ergibt über lange Zeiträume eine sehr große Anzahl Schwarzer Löcher ! Könnten die unsichtbaren Schwarzen Löcher kleinerer und mittlerer Massen die Dunkle Materie erklären ?

    Stellungnahme der Redaktion


    Diese Frage ist sowohl von Sternfreunden wie Herrn Schreyer als auch von den Profis der Astronomie seit über einem halben Jahrhundert immer wieder gestellt worden. Und sie ist stets und immer wieder, und mit immer größerer Sicherheit mit "nein" beantwortet worden. Die Logik ist ganz grob die Folgende: Wir nehmen an, dass die gesamte fehlende Gravitation im Universum (also die gesamte Dunkle Materie) von Schwarzen Löchern gestellt wird. Das gibt ihre Gesamtmasse vor. Und wenn wir dann eine Masse (oder einen Massenbereich) für die einzelnen Löcher annehmen, dann ergibt sich daraus ihre Anzahl bzw. Dichte im Raum. Sehr groß und schwer dürfen sie nicht sein, denn sonst würden sie alle Galaxienscheiben bis zur Unkenntlichkeit zerfleddern. Sehr klein und leicht können sie auch nicht sein, denn dann wären sie sehr zahlreich und es müsste immer mal wieder eins durch das Sonnensystem geflogen sein und die Planetenbahnen sowie den Kuipergürtel stark gestört haben.

    Beides trifft nicht zu. Dazwischen gab es ursprünglich einen Bereich, der beides vermeiden könnte. Aber dieser Bereich ist durch unsere zunehmenden Kenntnisse über das Universum immer kleiner geworden und praktisch verschwunden.

    Einen kleinen Beitrag zur Dunklen Materie leisten sie natürlich - denn es gibt sie ja - aber sie können keine der wesentlichen Wirkungen der Dunklen Materie erklären.

    U.B.

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