Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Muss das wirklich sein?

    11.03.2007, Karl Mair, Mozartweg 5, A-6380 St.Johann in Tirol
    Ich bin natürlich ein amateurastronomischer Saurier! Seit gut einem viertel Jahrhundert bin ich Bezieher und Mitglied bei der Vereinigung der Sternfreunde. Außerdem bin ich Fernrohrselbstbauer (Lichtenknecker Optiken und Wachter Bauteile, Bau-Montierung "München" und Schär-Refraktor). 76 Jahre alt und noch immer nicht weise!


    Doch seit einiger Zeit tut mir das Herz (oder der Magen) weh, wenn ich die Sternkarten in unserer Zeitschrift betrachte.
    1. Stimmen beide Karten in ihrer Darstellung der Sternbilder nicht überein.
    2. Werden die Sternbilder immer mehr transatlantisch und der Unterschied zu denen in "Sky & Telescope" verwischt sich immer mehr.
    Was mich besonders schmerzt ist, dass Sie aus dem schönen Sternbild Schütze eine "Teekanne" gemacht haben. Very british, I must say! Mein astrologisches Sternzeichen!! Wie schmerzlich!!


    Auch viele andere Sternbilder sind so dargestellt, dass der Amateurastronom zuviel Zeit braucht, um diese mit den Augen nachzuvollziehen. Starhopping ist nicht mehr in. Offenbar ist die Orientierung an der Pracht unseres Nachthimmels wegen der "GoTo"-Montierungen nicht mehr gefragt. Schade eigentlich.


    Wäre eine Rückbesinnung nicht möglich? Der Einfachheit halber.
    Clear Skies!!


    Karl Maier



    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Mair,


    Ich möchte Ihnen stellvertretend für die SuW Redaktion antworten – leider war ich eine Woche lang durch eine Tagungsteilnahme verhindert, bitte entschuldigen Sie daher die Wartezeit.


    Zunächst einmal muss ich Ihrer Abneigung gegen GoTo-Montierungen
    aus meiner ganz persönlichen Einstellung heraus von vollem Herzen Recht geben! Ich halte sie für reichlich unnötig, und es ist doch viel schöner, wenn angehende Sternfreunde den Himmel durch "Starhopping"
    (Verzeihung für den englischen Begriff! – sagen wir: visuelle Orientierung :-) kennenlernen würden!


    Aus genau dem Grunde beschreibe ich das Auffinden der Objekte des Monats auch immer mit einem visuellen Aufsuchweg. – Leider erleben wir "astronomischen Dinosaurier", dass wir immer mehr in die Minderheit geraten und daher als eine kleine Gruppe von Spezialisten angesehen werden.


    Und hier beginnt das Dilemma für eine Zeitschrift wie SuW: Auf der einen Seite ist es das erklärte und nach wie vor oberste Ziel, durch SuW
    Astrophysik und praktische Astronomie wirklich auf höchstem Niveau
    zu verbreiten – und ich denke, da gibt es im deutschsprachigen Raum
    auch wirklich nichts Besseres. Auf der anderen Seite ist auch SuW
    gezwungen, nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu operieren.


    Für die rund 5000 ernsthaften Astro-Amateure im deutschsprachigen Raum allein könnte man keine so schön gemachte Zeitschrift herausbringen (oder sie müsste vier- bis fünfmal soviel kosten, das könnte sich aber fast keiner leisten).


    Außerdem, wir wollen ja auch an den Nachwuchs denken und mehr interessierte Laien an die Astronomie heranführen. Dazu muss man dann in der Zeitschrift auch immer wieder Informationen für diese Einsteiger anbieten, die den erfahrenen Lesern nur ein Gähnen abgewinnen, und (leider) muss vieles auch mal vereinfacht dargestellt werden, damit man die sehr große Lesergruppe der Einsteiger nicht frustriert.


    So ist denn jedes SuW-Heft immer ein Kompromiss – und natürlich machen wir alle auch mal Fehler, oder unterliegen britischen/US-Einflüssen (ich habe zum Beispiel acht Jahre lang in England gelebt, und jetzt genieße ich die mexikanische Sonne). Es ist daher gut, wenn wir von erfahrenen Astro-Amateuren wie Ihnen hören, wie Ihr Eindruck ist – so haben wir dann immer eine Liste von Dingen, die wir zu verbessern hoffen.


    Mit freundlichen Grüßen aus Zentral-Mexiko,


    Ihr Klaus-Peter Schröder

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.