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Astronomie und Praxis: Monatsthema: Doppelsterne: Parcours der Augenprüfer

Am Frühlingshimmel gibt es eine Reihe von Doppelsternen, von denen sich einige mit scharfem Blick getrennt erkennen lassen. Ob als Herausforderung für unsere Augen oder für unser Verständnis der Stellarphysik: Ein genaues Hinschauen lohnt sich allemal!
Der Große Wagen

Doppel- und Mehrfachsterne sind am Himmel sehr verbreitet. Viele erkennt man als solche jedoch erst im Teleskop – wenn überhaupt. Denn sehr enge Doppelsterne lassen sich selbst in großen Fernrohren nicht getrennt erkennen. Erst, wenn man ihr Licht mit Hilfe eines Spektroskops in seine einzelnen Farben zerlegt, verrät sich anhand der Spektrallinien ihre wahre Natur. Dies sind spektroskopische Doppelsterne. Nur dann, wenn die Umlaufbahnen der Sterne weiter sind als die Bahn von Neptun um die Sonne und wenn das Sternsystem weniger als hundert Lichtjahre von uns entfernt ist, ergeben sich am Himmel Winkelabstände im Bereich einiger Bogensekunden, so dass die Sterne des Systems mit einem Amateurteleskop einzeln sichtbar sind.

In vielen Fällen offenbaren sich dann deutliche Farb- und Helligkeitsunterschiede (siehe Bild S. 70 unten). Solche für das Auge reizvolle Kontraste sind auch für Astrophysiker von besonderem Interesse, nämlich als Test ihrer Sternmodelle: Schließlich sind hier zwei Sterne gemeinsam entstanden. Somit sind sie trotz ihrer oftmals unterschiedlichen Massen und Entwicklungszustände genau gleich alt, hatten anfänglich die gleiche chemische Zusammensetzung – und bilden als echter Doppelstern noch heute ein gebundenes System. Der hellere und massereichere Partner mag sich dann bereits zu einem Roten Riesen entwickelt haben, während sich ein masseärmerer Begleiter, der mit seinem Brennstoffvorrat sparsamer umgeht, langsamer entwickelt und daher noch als ganz normaler Stern in reinem Weiß leuchtet …

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Spektrum - Die Woche – Fruchtblase heilt Auge

Nach einem Attentat wird ein Patient mit einer vielversprechenden Methode behandelt - ihm wird ein Stück menschlicher Fruchtblase auf das durch Säure verletzte Auge genäht, um den natürlichen Heilungsprozess anzuregen.

Sterne und Weltraum – Omega Centauri: Schwarzes Loch im Kugelsternhaufen entdeckt

Im zu unserer Galaxis gehörenden Kugelsternhaufen Omega Centauri wurde ein Schwarzes Loch der Mittelklasse aufgespürt. Lassen Sie sich die Vorgehensweise zur Entdeckung und die Bedeutung dieses Fundes erläutern. Weiter stellen wir das sich im Bau befindliche größte Radioteleskop der Welt vor, das Square Kilometre Array, das die Astronomie, ähnlich wie das James-Webb-Teleskop, revolutionieren könnte. Darüber hinaus berichten wir über die stetig steigende Lichtverschmutzung auf unserem Planeten, die auch vor den ESO-Observatorien in der Atacama-Wüste nicht Halt macht, und informieren Sie über die neuesten Erkenntnisse zu Funden organischer Verbindungen in den Gesteinsproben des Asteroiden Bennu, die von der Raumsonde OSIRIS-Rex im September 2023 zur Erde gebracht wurden. Wie Sie mit einfachen Mitteln Zeuge hochinteressanter astronomischer Ereignisse werden können, lesen Sie unserem Praxisbeitrag über die Grundlagen und Tipps zur Himmelsbeobachtung mit Ferngläsern.

  • Literaturhinweise

Ake, T. B., Griffin, E.: Giants of eclipse: The zeta Aurigae stars and other binary systems. Astrophysics and Space Science Library Vol. 408. Springer, Cham 2017

Bastian,U.: Ein schönes Paar: Albireo. Sterne und Weltraum 4/2019, S. 36–44

Schanne, L.: Doppelsternen auf der Spur. Sterne und Weltraum 7/2010, S. 68–75

Schröder, K.-P.: Zeta-Aurigae-Systeme: Ein Schlüssel zum Verständnis der Sternwinde Roter Überriesen. Sterne und Weltraum 6/1988, S. 368–372

Schröder, K.-P.: Doppelsterne am Frühlingshimmel. Sterne und Weltraum 4/2018, S. 58–62

Stober, B.: Der Mizar-Test. Spektroskopie mit selbst gebautem Gitterspektrographen. Sterne und Weltraum 6/2005, S. 64–68

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