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Editorial: Löcher stopfen für den Klimaschutz

Daniel Lingenhöhl

Nach dem Kohlendioxid gilt Methan als das zweitwichtigste Treibhausgas in unserer Atmosphäre. Es bleibt dort zwar nicht so lange wie Kohlendioxid erhalten, dafür erweist sich seine erwärmende Wirkung aber als deutlich größer. Die Quellen für Methan sind vielfältig: Es entweicht Sümpfen und Termitenbauten, aber auch verdauenden Rindern oder aus Öl- und Erdgasbohrungen. Und gerade Letztere haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die Methankonzentration in unserer Lufthülle verstärkt angestiegen ist.

Das Methan entweicht aus zehntausenden aktiven und stillgelegten Förderanlagen für fossile Energieträger. Unsere Kollegin Anna Kuchment von »Scientific American« beschreibt in ihrem Artikel »Die Methan-Jäger« ab S. 42, wie man mit modernster Technik nach den größten Emissionsquellen sucht, um sie hoffentlich dann endlich dicht zu versiegeln. Allein in einem der größten Gasfördergebiete der USA gibt es demnach zehntausende nicht mehr genutzte Bohrlöcher, die allenfalls notdürftig verschlossen sind.

Sie abzudichten wäre ein vergleichsweise einfach zu bewerkstelligender Beitrag zum Klimaschutz. Und die Maßnahme würde mithelfen, die Methanemissionen in den nächsten Jahren um jene 30 Prozent zu reduzieren, die viele Staaten auf dem letzten Weltklimagipfel COP26 in Glasgow zugesagt haben. Es brächte uns einen Schritt näher an das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts zu begrenzen.

Herzlichst Ihr
Daniel Lingenhöhl

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