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Astrophysik: Viele Wege führen zur Explosion

Weiße Zwergsterne zünden eine gewaltige Explosion, wenn sie eine bestimmte Masse erreichen – das dachte man lange. Doch die Wahrheit ist deutlich komplizierter.
Brodelnder Sterngigant

Vor zwei Jahrzehnten schien alles noch ganz einfach: Supernovae vom Typ Ia gehen auf Weiße Zwerge zurück, die Materie von einem großen Begleitstern aufsaugen; das lernte man damals als Student in Astrophysik-Seminaren. Bei Erreichen einer bestimmten Masse explodieren sie dann mit stets gleicher Strahlkraft, hieß es. Daher galten sie als »Standardkerzen«, mit denen sich Entfernungen zu weit entfernten Galaxien bestimmen lassen.

So ähnlich dürften viele es noch immer im Kopf haben. Dabei ist für Experten mittlerweile klar, dass die Sache komplizierter ist: Astrophysiker unterscheiden mehrere Szenarien, die zu Supernovae vom Typ Ia führen können. Zwar ist bei allen ein Weißer Zwerg beteiligt. Aber wie genau es zum Kollaps und anschließend zur Supernova kommt, ist von Fall zu Fall verschieden.

Eine neue Studie bringt nun Bewegung in dieses Foschungsfeld: Ein Team um Maria Bergemann und Philipp Eitner vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg hat rekonstruiert, welche Prozesse vergangenen Supernova-Explosionen in unserer Galaxie zu Grunde lagen. Demnach läuft nur ein kleiner Teil der Ia-Supernovae nach dem klassischen Schema ab, bei dem ein Weißer Zwerg einem Nachbarstern nach und nach Materie klaut …

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  • Quellen

Eitner, P. et al.: Observational constraints on the origin of the elements. III. Evidence for the dominant role of sub-Chandrasekhar SN Ia in the chemical evolution of Mn and Fe in the Galaxy. Astronomy & Astrophysics 635, 2020

Sullivan, M. et al.: The dependence of type Ia supernovae luminosities on their host galaxies. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 406, 2010

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