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Erdnahe Asteroiden: Kanadischer Asteroidensucher NEOSSat gestartet

Asteroidensucher Neossat in der Erdumlaufbahn

Eine indische Trägerrakete beförderte am 25. Februar 2013 gegen 13:25 Uhr MESZ den kanadischen Asteroidensucher NEOSSat nebst sechs weiteren Nutzlasten in eine Erdumlaufbahn. Der "Near-Earth Object Surveillance Satellite" hält Ausschau nach erdnahen Asteroiden, die sich am Himmel relativ nahe zur Sonne aufhalten. Sie können wegen des hellen Streulichts in der Erdatmosphäre nicht von den erdgebundenen automatischen Himmelsüberwachungsprogrammen erfasst werden. Der Satellit sucht dabei bevorzugt in einem Winkelabstand von 45 bis 55 Grad zur Sonne.

NEOSSat ist quaderförmig, etwa so groß wie ein Koffer und hat eine Masse von 74 Kilogramm. Als Nutzlast befindet sich ein Maksutow-Teleskop mit einer Öffnung von 15 Zentimetern an Bord, das ohne bewegte Teile wie etwa ein Filterrad auskommt. Das Teleskop soll Bilder mit einer Belichtungszeit von bis zu 100 Sekunden aufnehmen und noch Objekte mit einer Helligkeit von nur 20 mag ablichten. Dabei wird das Teleskop beziehungsweise der Satellit den Sternen nachgeführt, während sich gegenüber dem Himmelshintergrund bewegende Objekte als Strichspur abzeichnen. Neben der Suche nach erdnahen Asteroiden wird NEOSSat auch künstliche Erdsatelliten in hohen Erdumlaufbahnen beobachten und nach Weltraumschrott fahnden, der potenziell aktive Satelliten bedrohen könnte.

Der Satellit wurde von der Trägerrakete in eine niedrige sonnensysnchrone Erdumlaufbahn in 800 Kilometer Höhe transportiert, die annähernd über die Pole führt. Auf dieser Bahn wird NEOSSat permanent vom Sonnenlicht beschienen, so dass seine Solarzellen ununterbrochen elektrischen Strom liefern können. Außerdem kann er von dieser Bahn ungestört nach erdnahen Objekten suchen, ohne dass ihm die helle Erdoberfläche ins Blickfeld gerät. Nach dem Erreichen der Erdumlaufbahn befindet sich NEOSSat in einer Erprobungs- und Testphase, bei der alle Bordsysteme im Detail überprüft werden. Erst in einigen Wochen wird er dann den Vollbetrieb aufnehmen.

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  • Quellen
Canadian Space Agency, 25. Februar 2013

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