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Mittelalterliche Foltermethoden : Kopfloser Sir Hugh

Eine britische Forscherin will die sterblichen Überreste des angeblichen Liebhabers von König Eduard II. von England und Wales identifiziert haben. Mary Lewis von der University of Reading glaubt, dass die Knochen aus der Hulton Abbey in Staffordshire einst Sir Hugh le Despenser dem Jüngeren gehörten.

Hugh le Despenser war Mitglied des königlichen Hofes und für seine Grausamkeit und Tyrannei bekannt. Diese vergalt man ihm als Eduard II. von Isabella von Frankreich abgesetzt und er selbst in den Kerker geworfen wurde – wo er noch versuchte, der grausigen Hinrichtung durch den Hungertod zu entkommen. Erfolglos.

Die Überreste des Adligen wären zudem die ersten, die von der damals typischen Exekutionsmethode für Landesverräter zeugen. Hugh le Despenser wurde 1326 gehängt, geköpft und gevierteilt.

Diese Details zeigt auch das Skelett. So fehlt ihm nicht nur der Kopf, sein Körper wurde offenbar zusätzlich mit einer scharfen Klinge in Stücke geschnitten. Auch das weitere Schicksal der Leiche findet sich in den historischen Belegen: Seine Ehefrau wollte ihn in der Familiengruft ihres Anwesens bestatten, aber nur sein Kopf, ein Oberschenkelknochen und einige Rückenwirbel wurden ihr übergeben. Just diese Teile fehlen in der Abtei von Staffordshire.

Aufgrund einer Kohlenstoffanalyse steht fest, dass der Mann mindestens vierunddreißig Jahre alt war und in den Jahre zwischen 1050 und 1385 lebte. Sir Hugh war vierzig als er 1326 als verurteilt und hingerichtet wurde. Der Großteil seiner Leiche wurde in der Abtei des Zisterzienserklosters auf den Ländereien seines Schwagers beigesetzt – so zumindest rekonstruiert Mary Lewis die letzten Tage des Ritters.

Cindy Franke

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