Zehn Jahre nach der gesetzlichen Einführung der Drei-Wege-Abgas
katalysatoren für Benzinmotoren ziehen Experten eine überwiegend positive Bilanz. Seit 1988 liegen die Daten eines repräsentativen Messprogramms vom
Umweltbundesamt Berlin und Geowissenschaftlern der
Universität Frankfurt am Main vor. Laut Statistik werden die Schadstoffe im Abgas um rund 90 Prozent reduziert. Andere Stoffe dagegen stiegen in ihren Umwelt-Konzentrationen erst durch den Einsatz des Katalysators zum Teil erheblich an: So liegt das Edelmetall
Rhodium in seiner Konzentration heute 27 mal höher,
Platin sogar 46fach höher als noch vor zehn Jahren. Allerdings, so entwarnen Fachleute, sind die absoluten Mengen nach wie vor sehr gering. So werden in einem Jahr auf Deutschlands Straßen gerade 100 Kilogramm dieser Metalle emittiert. Derzeit könne nicht von einem Risiko für Umwelt und Gesundheit ausgegangen werden, erklärt der Mineraloge Fathi Zereini von der Universität Frankfurt: "Trotzdem sollten wir das Phänomen weiter beobachten."
Edelmetalle bilden das Herzstück eines Katalysators, weil sie die Schadstoffe auf katalytischem Wege abbauen. So oxydieren nur wenige Gramm Platin und Palladium Kohlenwasserstoffe, wie etwa Benzol, sowie Kohlenmonoxid. Rhodium dagegen wandelt Stickoxide um zu ungefährlichem Stickstoff. Die Katalysatorsubstanzen wandern jedoch in metallischer Form in die Umwelt und sind damit ungiftig. Weil der Katalysator immer weiter verbreitet wird, werden ihre Konzentrationen in der Umwelt weiter ansteigen. Einzelne Kritiker glauben, daß das allergische Reaktionen auslösen könnte.
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