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Physikalische Chemie: Zerstörerischer Druck von Salzkristallen berechnet

Niederländischen Wissenschaftlern um Klaas Kopinga von der Technischen Universität Eindhoven ist es gelungen, indirekt den Kristallisationsdruck von Salz zu messen. Dieser verursacht gravierende Schäden an historischen Gebäuden und Monumenten. Die Physiker machten sich den Umstand zunutze, dass der zerstörerische Druck auch die Löslichkeit von Salz innerhalb des porösen Materials beeinflusst.

Mittels Kernspintomografie fanden sie heraus, dass in den sieben bis zehn Nanometer großen Poren eines in einer Salzlösung befindlichen Glasstücks die Löslichkeit von Natriumkarbonat höher ist als außerhalb. Aus dieser Differenz berechneten die Forscher einen Druck von etwa 13 Megapascal, der innerhalb der Poren erreicht wird. Das wäre mehr als vier mal so hoch wie die erträgliche Zugspannung von typischen Baumaterialien.

Bereits 420 Jahre vor unserer Zeitrechnung hat der griechische Historiker Herodot beobachtet, dass Salzsprengung enorme Schäden an den ägyptischen Pyramiden verursacht. Dabei transportiert Wasser gelöstes Salz in die Poren der Baumaterialien. Dort kristallisiert es, dehnt sich aus und dringt in die Porenwände ein. Wachsen die Kristalle weiter, drücken sie mit enormer Kraft das Gestein auseinander.

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