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Astronomie: Überall Asteroiden

Eigentlich soll der Gaia-Satellit die Position von Milliarden Sternen erfassen. Mit den Daten lassen sich aber auch Himmelskörper in unserem Sonnensystem aufspüren.
Asteroidenbahnen im Sonnensystem

Gaias Asteroiden

Die Gaia-Sonde der ESA erfasst eigentlich die genaue Position unzähliger ferner Sterne. Die an Bord installierten Kameras können jedoch auch Objekte in unserem Sonnensystem ausmachen. Hier sind die Bahnen von mehr als 14 000 Asteroiden zu sehen, die im zweiten, 2018 veröffentlichten Katalog der Gaia-Daten auftauchen. Die allermeisten von ihnen sind schon länger bekannt. Drei von ihnen sind jedoch Neuentdeckungen (graue Orbits).

Generell lassen sich in der grafischen Darstellung verschiedene Populationen von Asteroiden ausmachen, die alle um die Sonne (Bildmitte) kreisen. Die meisten Brocken treiben zwischen Mars und Jupiter durchs Weltall, im Asteroidengürtel. Ihre Bahnen sind hier orange und hellrot gefärbt. Dunkelrot sind dagegen Himmelskörper, die sich in der Nähe der Umlaufbahn des Jupiters bewegen, es handelt sich um die so genannten »Trojaner«, die sich geschickt vor dem Gasriesen verstecken.

Weiter innen im Sonnensystem tauchen schließlich weniger Asteroiden in den Gaia-Daten auf, ihre Bahnen sind hier gelb dargestellt. Sie nähern sich der Sonne bis auf 1,3 Astronomische Einheiten (AU) an, sind also nur wenig weiter entfernt als die Erde, die in einem Abstand von einer AU (150 Millionen Kilometer) um die Sonne kreist. Theoretisch können sie damit auch der Erde in die Quere kommen.

Entdeckt Gaia einen bisher unbekannten Asteroiden, alarmieren die Forscher über eine Onlineplattform andere Gruppen. Diese versuchen dann, die Objekte mit Teleskopen zu beobachten. Bisher sind auf diese Weise einige Dutzend neue Himmelskörper aus dem Asteroidengürtel aufgespürt worden.

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